Defizite in Staat und Gesellschaft

Das deutsche Schulsystem ist in mancherlei Hinsicht überfordert. Was da alles geleistet werden soll! Integration von Deutschen mit Migrationshintergrund in Schulklassen, in denen nur oder fast nur Deutsche mit Migrationshintergrund sitzen. Oder auch Gewaltprävention. Es wäre im Eigeninteresse der Schulen, Amokläufer rechtzeitig auszuspähen, doch wie sollen sie die Defizite der elterlichen Erziehung ausgleichen? Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass die Schule selbst Angst produziert – Angst vor dem Versagen nämlich. Sie ist damit selbst Teil des Problems, meint FR-Kommentatorin Annika Joeres.

Dazu FR-Leserin Deborah Constanze Helmck aus Berlin:

„Endlich! Danke für Ihren Kommentar! Dennoch – es wird wohl bestehen bleiben, dieses anachronistische, inhumane, hierarchische Schulsystem, das nicht umsonst eine Pyramidenform hat, intendiert es doch eine Gesellschaftspyramide: oben wenige, unten viele. Es wird bestehen bleiben, weil die, die von ihm profitiert haben, jetzt die sind, die an den entscheidenden Schlüsselstellen sitzen und als Eltern ihren Sprösslingen die Privilegien, die sie selbst genießen, nun ebenfalls zu sichern suchen. Solidarität ist ein Fremdwort für sie. Gemeinschaftsschule? Um Himmels Willen, da säßen ja die gewalttätigen Schmuddelkinder in einer Schulbank mit den von Beginn an sorgfältig geschulten (!), geförderten und selbstredend „hochbegabten“ Nachkömmlingen.
Wenn wir diesen Überlegungen, die Annika Joeres endlich und dankenswerter anstellt, nicht nachgehen und weiterhin monokausal und isoliert gewaltverherrlichende Computerspiele als Ursache eines Amoklaufs benennen zu können glauben – mitunter werden noch die desinteressierten und/oder überforderten Eltern der Amokläufer als „Schuldige“ benannt -, dann bleiben unsere (weil gesamtgesellschaftlichen) komplexen und vielfältigen Probleme bestehen. Denn statt auf Computerspiele zu fokussieren (über diese muss diskutiert werden, sicher, aber eben nicht isoliert) müssten wir den Blick erweitern und wie Annika Joeres den Mut haben, die ‚Härte des Systems‘ zu benennen, um dieses Schulsystem schließlich peu à peu durch ein humaneres zu ersetzen.“

Gabriele Wurzel aus Wachtberg ist anderer Meinung:

„Was ist die Quintessenz des Kommentars? Schule abschaffen – oder? Auch die Einheitsschule kann irgendwann nicht auf Leistungsnachweise und das Einfordern von Regeln verzichten. Sie ist allerdings von vornherein der falsche Weg. Denn die Einheitsschule nützt weder den leistungsstärkeren Schülern noch den leistungsschwächeren. Und die wirklich Reichen betrieben dann finanziell Selektion, um „unter sich“ zu bleiben. In Potsdam gibt es schon einen „Millionärskindergarten“. Das ist das Allerschlimmste.
Warum fragt angesichts derartiger Schulmassaker eigentlich kein Politiker und Journalist, was in den Elternhäusern dieser Jugendlichen vorgeht? Wieso merken Eltern nichts von Waffen in der elterlichen Wohnung, von Mordplänen ihrer Kinder oder auch von deren Selbstmordgefährdung? Wieso kümmern sie sich nicht um den „Konsum“ gewaltexzessiver Videos, Computerspiele usw.?
Was soll Schule noch alles leisten? Schule wird völlig überfrachtet! Die Lehrerschaft leistet Schwerstarbeit. Kaum ein Außenstehender würde auch nur eine Woche in einer ganz „normalen“ Schule, geschweige denn an sozialen Brennpunkten aushalten. Schule kann nicht die Defizite und Versäumnisse in Staat und Gesellschaft, im Elternhaus ausgleichen. Sie bedarf der Unterstützung von Staat und Gesellschaft. Der Staat als Dienstherr hat generell eine Fürsorgepflicht gegenüber der Lehrerschaft, um so mehr angesichts der Sorgen und Ängste bei sich häufenden Drohungen und Gewalttaten gegenüber Lehrern und Schülern. Weil jetzt zunehmend auch Schüler, also die eigenen Kinder, betroffen sind, wachen vielleicht manche Eltern auf!
Leistungsbewertungen und Konsequenzen beim Verstoß gegen Regeln, ohne die das Zusammenleben in unserer Gesellschaft nicht möglich ist, gehören zum staatlichen Auftrag der Schule. Wenn Lehrer dabei um ihr Leben fürchten müssen und allein gelassen werden, ist Schule nicht mehr möglich. Auch Schüler müssen sich anstrengen. Sonst würden sie nicht auf das Leben nach der Schule vorbereitet. Spätestens dann wäre die „Schonzeit“ vorbei.
Und merkt niemand, dass die ständig zunehmenden und wechselnden Forderungen an Schule sich zum Teil diametral widersprechen – aufgestellt am grünen Tisch bar jeder Kenntnis der „realen“ Schüler und des „realen“ Schulalltags? Wie sollen Schule und Lehrerschaft diese Zerreißprobe bestehen?“

Verwandte Themen

11 Kommentare zu “Defizite in Staat und Gesellschaft

  1. Es ist doch so, dass derzeit ALLE irgendwie Amok laufen.

    Das fängt bei einem Schulleiter an, der – gleich welche realen Gegebenheiten in und um die Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft auch bestehen mögen – hartnäckig und ausschließlich um den guten Ruf „seiner Schule“ bemüht ist und völlig verquer die wahrhaftige Wirklichkeit leugnet, (bewusst)verkennt und jedwedes Umdenken – auch aus Loyalität zum Träger – verweigert.
    Das betrifft den völlig überforderten, ratlosen Lehrkörper, der einfach völlig leergepumpt ist und kaum noch über Ressourcen verfügt, sei’s im fachlichen, im pädagogischen, im terminlichen oder lehrenden, leistungsbezogenen Bereich.
    Wie soll so einer da noch „Engagement“ und/oder Verständnis für seine Zöglinge im zudem völlig überfüllten Klassenraum aufbringen?
    Da ist eine Schülerschaft, die es SO nicht mehr schafft, es einfach nicht mehr aushält. Eine Schülerschaft, die gegen die hartnäckig zelebrierte „Heile-Welt-Pädagogik“ und das übelkeitserregende „Mehr Schein als Sein“ rebelliert.
    Auch die Eltern wissen weder ein noch aus: Die Leistungen des Kindes fallen (seit G 8 erst recht) stetig ab. Die Schule mault und meckert über diesen schrecklichen und unerträglichen Sprössling, welcher sich selbst im trauten Heim (?) plötzlich so aufmüpfig zeigt, dass einem im Geiste (?) zunehmend die Hand ausrutscht.
    Der Vater bringt grundsätzlich IMMER und nur noch zu wenig Geld nach Hause, die Mutter kocht immer mehr vor Wut und auf Sparflamme, das Taschengeld des Filius reicht schon lange nicht mehr aus, um die Handyrechnung zu bezahlen. Schulden belasten das familiäre Budget und den Zusammenhalt schon lange.
    Die Schule fordert zudem andauernd bettelnd und bittend Gelder ein, z.B. für die ach so wichtige Skifreizeit, für dieses Buch und jenes Buch. Aber ein warmes Mittagessen oder Klopapier hat sie ihren Schülern nicht zu bieten.
    Es sieht also echt besch….n aus in unserer Schullandschaft, wo Pisa (versus Pissen) natürlich wichtiger ist, als menschliche (Grund-) Bedürfnisse.
    Überhaupt: Menschliche Bedürfnisse?! Kennt (noch) jemand diese Begrifflichkeit?

    Ach so, es geht ja mehr um Leistungen!
    Da kann Schule NATÜRLICH nichts mehr anderes leisten. Und auch keine weiteren Leistungen mehr bringen! Und im Zweifelsfall sind sowieso immer die Migrantenkinder an allem Elend schuld, gell? Wie gut, dass wir sie hierfür haben!

    Liebe Verantwortlichen in Politik und Ministerien, im Ämtern, Behörden und sonstwo: Stoppt diesen Wahnsinn!

    Wie viele sollen denn noch Amok laufen, Schlägereien auf Schulhöfen vom Zaun brechen, Lehrer und sich selbst gegenseitig bedrohen und Schulen anzünden, bevor ihr begreift, dass ihr selbst den „Zündstoff“ liefert?
    Dass hinter diesem aggressiven Handeln auch deutlich und aggressiv nach Hilfe gerufen wird, die Sehnsucht nach Besinnung, einer Umkehr oder einer verheißungsvolleren Richtung, nach einem „Stopp!“, einem „Halt!“, einem Halt in jeder Hinsicht steht?!

    Otti

  2. um nur zwei aspekte aus ihrem kommentar aufzufassen otti: keine schifreizeiten mehr mit der klasse? also noch weniger zusammenhalt und noch mehr rivalität? ich verstehe die logik nicht.
    oder geld für bücher.was soll das?
    sollen wir ab jetzt keine lektüren mehr lesen,und noch weniger bildung erfahren? so ein schwachsinn. erst in der schule lernt man wie man bücher richtig liest,so dass man ihre aussage auch verstehen kann.
    ebenfalls werden in ihren ausführungen nur die mängel aufgedeckt, jedoch lösungsvorschläge werden nicht gegeben.

    typisch deutsch.meckern, aber nichts dagegen tun.

  3. @Eman,

    ich denke, Sie haben den Kommentar von Otti nicht richtig durchgelesen.
    Es geht nicht darum, gemeinschaftsfördernde Unternehmungen wie Klassenfahrten zu unterbinden, aber geht’s auch etwas kleiner? Kann man den Klassenverband nicht auch auf der Wegscheide, in der Rhön, in Thüringen o.ä. festigen? Und Lektüren gehörten schon immer zum Zusatzbedarf (auch in den 60er Jahren, in denen ich zur Schule ging und auch später, als unsere Kinder ihre Schulausbildung erhielten).

    Sie tun Otti Unrecht, wenn Sie seinen/ihren Kommentar nur auf diese beiden – vielleicht etwas zu kurz gekommenen – Punkte reduzieren, denn zu den anderen Punkten, denen ich nur zustimmen kann, sagen Sie nichts. Ist zwar Ihr gutes Recht, widerspricht aber dem letzten Satz Ihres Kommentars.

    Meine Meinung zum Thema ist:
    Die Schule ist überfordert aus folgenden Gründen:

    – Zuerst einmal bestehen zu viele Regularien, die jedwede Kreativität (und nur das macht wirklich Spass und motiviert) bereits im Keim ersticken.

    – Das „Migrantenproblem“ (bitte wirklich nur als Stichwort zu sehen) ist sicherlich nicht so ohne Weiteres zu lösen, aber es ist niemandem geholfen, wenn diese Menschen, die sich doch dazu entschlossen haben, in unserem Land zu leben, was zwangsläufig auch eine gewisse – na sagen wir das böse Wort – „Anpassung“ zur Folge haben muss, in Watte gepackt werden. Um in einem Land leben, zur Schule gehen und arbeiten zu können, müssen Sprach- und sonstige landesspezifische Kenntnisse vermittelt werden. Dies ist absolut kein typisch deutsches Problem!

    – Es gibt – nach meiner Erfahrung mit unseren Kindern – zu viele Lehrer, die eigentlich das Falsche studiert hatten (aus welchen Motiven heraus auch immer). Die tragen ihre Unzufriedenheit und ihren Frust mit in den Unterricht – was dabei herauskommt kann man leicht sehen.

    – Bei vielen Eltern drängt sich wirklich die Frage auf, was das Motiv war, Kinder in die Welt zu setzen. Gemeint ist, dass sie sich nicht mehr mit den Kindern auseinandersetzen, was wiederum zu Auseinandersetzungen anderer Art führt. Kinder werden in die Welt gesetzt, mehr oder weniger ordentlich verpflegt und gekleidet, solange sie noch klein und handlich sind, werden sie als niedlich o.ä. empfunden, aber wenn’s schon um das Spielen mit ihnen geht, hört es schon auf. Dies verschlimmert sich oftmals zum Ende dieser Phase (zur Schulzeit). Auf die Idee, sich mit den Kindern zwecks Überblick über die schulischen Leistungen (ausdrücklich nicht im Sinne von Kontrolle!!!) zusammenzusetzen und über Alltägliches, aber auch Besonderes zu sprechen, kommen viele Eltern nicht – obwohl sie es möglicherweise von zuhause anders kennen. Grosseltern sind da manchmal hilfreich, leben jedoch oftmals in anderen Orten und sind somit – zumindest in Schulzeiten – nicht so einfach verfügbar.

    Eine Misere, die in einem Zeitalter, in dem alles und jedes nach seinem materiellen Wert bemessen wird, von Einzelnen allein nicht zu bewältigen ist. Hier ist „die Gesellschaft“ gefordert, allen voran die Politik, deren hehre Aufgabe es doch sein sollte, FÜR ihre Mandanten (den Souverän – ha, ha, ha!) tätig zu werden.

  4. „typisch deutsch.meckern, aber nichts dagegen tun“

    Darüber kann ich nur herzhaft lachen, zumal ich im Text Migrantenkinder sogar benannt und in Schutz genommen habe.

    Um Ihnen in Anlehnung an die „Schifreizeit“ im wahrsten Sinne des Wortes auf die Sprünge zu helfen: Es ging mir um die horrenden, d.h. hohen Kosten, die bei einer solchen für eine Familie mit Kind, zwei, drei Kindern anfallen. Gegen gemeinsame und natürlich wichtige Unternehmungen habe ich mich in keinster Weise ausgesprochen.
    Fehlenden „Zusammenhalt“ habe ich ebenfalls bemängelt, den Begriff „Rivalität“ haben Sie ins Feld geführt und spürbar aggressiv in Szene gesetzt.

    Und wie kommen Sie bitte schön darauf, ich wäre gegen Bildung oder die Lektüre von Büchern, wenn ich von Geldern spreche, die eigentlich durch die Schulmittelfreiheit abgedeckt sein sollten?

    Typisch: Erst einen Text nicht genau und nicht richtig lesen, dann fehlinterpretieren, bemängeln und über vermeintlich nicht gemachte Lösungsvorschläge im Kontext mit der Nationalität meckern.

    DAS hat ja eine unglaubliche Tiefe und viel bewirkt – Wow! Ich bin zutiefst beeindruckt!

    Und wenn ich fragen dürfte: Welche Schule durften Sie denn besuchen, dass Sie derart hochgeistig glänzen?

    Otti

  5. Vielen Dank Otti und Hajo für Ihre Kommentare, mit denen Sie die zentralen Wundstellen des deutschen Schulalltags so treffend beschreiben und mir geradezu aus dem Herzen sprechen. Schade aber auch, das Eman nicht der einzige hierzulande ist, der alles missversteht und Nebenkriegsschauplätze aufbaut und damit vom Kern der Problematik ablenkt – ganz im Stil unserer Politiker, die all zu oft an den wirklichen Erfordernissen vorbei reformieren…
    Aber nun genug gemeckert, mit Diskutieren im Blog erreichen wir die Veranwortlichen in Politk und Behörden leider nicht… Wir müssen uns endlich formieren und klare Forderungen stellen!
    Hakize

  6. @#1 Otti,

    erinnert mich an die Bildung von Lichterketten als Reaktion auf rassistische Übergriffe von „verwirrten Einzeltätern“. Da waren auch alle darauf bedacht die Ursachen nicht in der Gesellschaft und bei sich selbst zu suchen, sondern die Symptome zu bekämpfen und das „deutsche Ansehen im Ausland“ zu wahren. Aber wo kämen wir hint, wenn man nach den Ursachen forschen würde, bestünde doch die Gefahr, den völlig übertriebenen Anreiz zum Konkurrenzkampf und zur Ellenbogengesellschaft als Ursache mitverantwortlich machen zu müssen.

    Sind doch gerade diejenigen die von einer ungleichen Sozialen Lage und Chancenvereteilung profitieren zwar in der Lage, aber NICHT daran interessiert, daran etwas ändern.

  7. Wenn ich mir anschaue, wie Otti dem Eman eins um die Ohren gibt, weil dieser nach seinem Verständnis auf den Beitrag von Otti versucht hat einzugehen, kann ich nur sagen:
    Otti: Weder als Rektor, noch als Lehrer, nicht als Elternteil und nicht als Politiker hätten Sie Eman verstanden.
    Die Jugendlichen werden ausgeschlossen aus der Diskussion der klugen Pisa-Diskutanten, manchmal wie hier in #4 abgekanzelt.

    Das(!) erlebe ich als den wesentlichen Frust der Schüler .

  8. Otti-Zitate:
    #1
    „Dass hinter diesem aggressiven Handeln auch deutlich und aggressiv nach Hilfe gerufen wird, die Sehnsucht nach Besinnung, einer Umkehr oder einer verheißungsvolleren Richtung, nach einem „Stopp!“, einem „Halt!“, einem Halt in jeder Hinsicht steht?!“

    #4
    DAS hat ja eine unglaubliche Tiefe und viel bewirkt – Wow! Ich bin zutiefst beeindruckt!
    Und wenn ich fragen dürfte: Welche Schule durften Sie denn besuchen, dass Sie derart hochgeistig glänzen?

  9. Da ich mitten in meinen Abiturvorbereitungen stecke habe ich augenblicklich relativ wenig Zeit um mich über das zu äußeren was Sie alle scheinbar schon länger nicht mehr von innen gesehen haben – die Schule.
    Vielleicht finde ich morgen etwas Zeit um mich hier ausschweifender über das Diskussionsthema auszulassen.

  10. Zu Eman und BvG

    Ob Ihnen das nun in den Kram passt oder nicht:
    Ich sehe Schule mehr von innen, als mir lieb ist. Und ich kenne Schule, schulische Konflikte und schulische Gegebenheiten aus unterschiedlichen Perspektiven.

    Mein anfänglicher und erster Kommentar bezog sich also auf meine Erfahrungen, meine unmittelbare und entsprechende Lebensrealität sowie auf meine Meinung in diesem Kontext.
    Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Ich habe mich also für nichts zu entschuldigen oder zu rechtfertigen.

    Aber gegen (Emans Kommentar 2) Fehlinterpretationen werde ich mich verwahren, und gegen üble und provozierende Unterstellungen wie „typisch deutsch“ usw. sowie die Abwertung „Schwachsinn“ etc. werde ich mich zur Wehr setzen.
    Ich hatte nicht vor, jemandem „auf die Ohren zu schlagen“ oder jemanden „vorzuführen“, aber ich lasse mir auch nicht widerstandslos alles unterjubeln und bieten.

    In diesem Zusammenhang bitte ich darum, meine daraufhin (!) ebenfalls provozierend ausgefallene Antwort (Kommentar 4)zu sehen. Und siehe da: Sie lassen sich das ganz offensichtlich auch nicht „gerne“ antun!

    Im Gegenteil: Wie lauernde und kreisende Geier auf Beutefang stürzt man sich sofort auf den (vorsätzlich herbeigeführten ?!) ach-so-bösen, ach-so-unwissenden, ach-so-überheblichen und ach-so-realitätsfernen Kommentar.

    Mittlerweile frage ich mich sowieso, um was es hier eigentlich geht: Um Defizite in Schule und Gesellschaft (das war nämlich das ursprüngliche Thema) oder um einen Schlagabtausch, einen Ringkampf und das Aufdecken vermeintlicher Defizite bzw. das vermeintliche Unwissen von Blog-Schreibern?
    Um das beabsichtigte Herbeiführen von Missverständnissen und neuem Konfliktstoff? Um das Konstruieren von Unterstellungen?
    Durch solche Pöbeleien werden ja auch meist die Keilereien auf den Schulhöfen ausgelöst…

    Wer weiß hier schon etwas über die wahren Hintergründe und Lebensumstände des anderen? Sind Sie denn hellseherisch begabt, dass Sie sich anmaßen können, über mich und meine Position zum Thema derart missverständlich/beurteilend/aburteilend/verurteilend zu befinden?

    Das dient der Diskussion zur eigentlichen Sache wenig. Und sollte auch nicht (länger) Sinn der Sache sein.

    Otti

  11. Interessant ist doch, dass trotz der Ausfälle von Schülern und Lehrern, Amokläufe, Mobbing, Stalking, … bislang immer nur über die Ebene des Täters, aber nie seine Umgebung, die Schule diskutiert worden ist. Denn dies würde sehr wahrscheinlich dazu führen, dass sich das groß propagierte Wettbewerbsprinzip als vollkommen untauglich herausstellte, also konträr zur herrschenden Lehrmeinung, dass Wettbewerb für alle besser sei. Nur bevor diese Einsicht angenommen wird, müssen wohl noch mehr Schüler psychisch und physisch überfordert werden, Amokläufe stattfinden und Generationen vollkommen ausgebrannter und unkreativer Absolventen auf den Arbeitsmarkt strömen.

Kommentarfunktion geschlossen