Zitat des Tages: 30.7.10

“ Ihm [dem Oberlandesgericht Karlsruhe] verdanken wir in diesem Verfahren die Auferstehung der Unschuldsvermutung und die Rückkehr der Rechtsstaatlichkeit.“

Der Kachelmann Anwalt Reinhard Birkenstock nach der Gerichtsentscheidung, wonach kein dringender Tatverdacht bestehe: Aussage gegen Aussage. Damit liegt keine „erhöhte Verdachtsstufe“ vor, also kein Grund für „dringenden Tatverdacht“. Gut vier Monate saß Kachelmann, der weiterhin verdächtigt wird, in Untersuchungshaft. Das Urteil ist eine Ohrfeige vor allem für die Staatsanwaltschaft Mannheim, deren Vorgehen dazu beitrug, den TV-Moderator quasi öffentlich hinzurichten. So wartete sie ein Gutachten nicht ab, das sie selbst in Auftrag gegeben hatte und das die Glaubwürdigkeit der einzigen Belastungszeugin anzweifelte.

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2 Kommentare zu “Zitat des Tages: 30.7.10

  1. uähhh, Bronski,

    bitte: „hinrichten“?! Was ist das denn für eine Wortwahl?

    Nach allem, was man so hört und liest, steht da Aussage gegen Aussage, und beim OLG Karlsruhe glauben sie nun eben dem Angeklagten mehr als der Klägerin. Wer recht hat, weiß keiner; und wie das Urteil lauten wird, kann man heute auch noch nicht sagen.

    Kachelmann ist ja nicht freigesprochen worden, sondern die Tat wurde vom OLG – nach derzeitiger Aktenlage – lediglich als nicht so schwerwiegend eingestuft, daß U-Haft erforderlich wäre.

    Da ist so eine Bemerkung vom „öffentlich hin[zu]richten“ doch ein bißchen übertrieben

    findet
    FRettchen

  2. Aber man muss die Leute ja wirklich nicht vorzeitig den Medien zum Fraß vorwerfen! Ich verstehe nicht, wieso die Staatsanwaltschaft mittels „Durchsickernlassens“ von (geplanten) Verhaftungen und anderen Einzelheiten so massiv Einfluß nehmen kann bzw. darf.

    Was mich aber an dem Kommentar in der FR besonders geärgert hat, war die naive Behauptung, das Gericht könne in diesem Falle „die Wahrheit“ herausfinden und damit sei eindeutig geklärt, wer denn nun lüge im Fall Kachelmann. Eben nicht in solchen Fällen! Der Richterspruch sagt oft nicht mehr aus, als wer sich glaubhafter hat darstellen können. Letztlich wird vermutlich keiner sagen können, was wirklich geschah

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