“Ein billiger Jakob schafft Not”

Pflegenotstand in Deutschland. Da kommt „McPflege“ gerade recht. Das Konzept dieser Unternehmensidee: Vermittlung von Pflegedienstleistungen aus Osteuropa. Helferinnen werden nach Deutschland geschickt und nach polnischen Standards bezahlt. Obendrauf gibt es materiellen Anreize für den Auslandseinsatz. In Deutschland illegal arbeitende Osteuropäerinnen sollen aus der Schwarzarbeit geholt werden – „absolut legal“ auf Grundlage der EU-Dienstleistungsrichtlinie, wie die Leute von „McPflege“ sagen. Stundenlöhne von 2 Euro – sittenwidrig, wie das Diakonische Werk meint?

Rasmus P. Helt aus Hamburg meint dazu:

„McPflege zeigt, wie weit Deutschland von einer menschlichen Marktwirtschaft entfernt ist. Die Politik überlässt ein gravierendes gesellschaftliches Problem ihrem Schicksal, das die Wirtschaft dann auf ihre Weise löst. Auf der Strecke bleiben alte Menschen und Bedienstete, die gleichermaßen als Kostenfaktoren betrachtet werden, die möglichst billig sein sollen.“

Frank Schmidt-Hullmann aus Frankfurt diagnostiziert Verhältnisse wie in Leibeigenschaft:

„Der Artikel sollte besser heißen ‚Ein billiger Jakob schafft Not‘. Die Pflegerinnen verdienen bei diesem Modell nämlich nur einige hundert Euro brutto im Monat. Die polnische Sozialversicherung wird von den zwei Euro wohl auch noch abgezogen. Selbst wenn sie 12 Stunden am Tag und 30 Tage im Monat bezahlt würden, bliebe nichts übrig. So entsteht eine neue Leibeigenenklasse. Und die hiesigen Pflegedienste müssen schließen, obwohl ihre Kräfte schon schlecht genug verdienen.“

Außerdem Reinhold Maiwald aus Fürth:

„Die Verfasserin möchte mir aufzeigen, wo diese Heime für 4.000 – 5.000 Euro Eigenanteil stehen. In den meisten Heimen kommt man mit einem viel geringeren Betrag zurecht. Wenn ich rund um die Uhr zu Hause betreut werden will, unter Berücksichtigung nur des Arbeitszeitgesetzes, brauche ich mindestens 3,5 Personen. Man möge dies mit den 2 Euro hochrechnen, wie billig das dann wird. Ansonsten ist Rund-um-die-Uhr-Pflege durch eine Person moderne Sklavenarbeit, die vom Staat und den Kassen billigend in Kauf genommen wird.“

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37 Kommentare zu ““Ein billiger Jakob schafft Not”

  1. Hallo,
    was ist los? Seit mehr als einem Tag ist dieses Thema aufgestellt und niemand hat was dazu zu sagen?

    Dann fang ich halt an, auch auf die Gefahr, von einigen lieben Zeitgenossen „auseinander genommen zu werden“ (aber ich lebe trotzdem noch ;-)!)

    Meiner Meinung nach handelt es sich um drei Haupt-Probleme:

    1. Die Fehlentwicklung im Bereich der Gesundheits“reform“, die offensichtlich davon ausgeht, dass das Ziel eine kostendeckende Finanzierung (Einnahmen = Ausgaben) sein muss. Dies kann m.E. nicht sein, schon weil das Thema nicht vollständig berechenbar ist.

    2. Die Geiz-ist-geil-Mentalität der Menschen (von der ich sicherlich auch nicht ganz frei bin). Diese führt dazu, dass „man“ bereit ist, nur das absolute Minimum auszugeben.

    3. Die Reglementierungswut, die in Brüssel grassiert und die alles, Furtz und Feuerstein (bis hin zum Krümmungsgrad von Bananen und Durchmesser von Gurken) reglementiert, die es jedoch nicht geschafft hat, den Bereich dessen, was das Leben – auch im Alter! – ausmacht, zu erfassen und zu „regeln“.

    Ich besitze zugegebenermassen nicht den Intellekt einiger Teilnehmer dieses blogs und habe mich deshalb vielleicht auch ein wenig hölzern ausgedrückt, vielleicht hilft es jedoch, den Einstieg zu diesem Thema, mit dem wir (nahezu) alle irgendwann einmal befasst sein werden und das es m.E. daher wert ist, diskutiert zu werden, zu finden

  2. @ „MC-Pflege“;

    lieber Hajo Gebhardt,
    sicher haben sie recht, wenn sie hier mangelndes blog-interesse zu diesem heiklen thema beklagen. allerdings ist das für die meisten etwas, woran sie höchstens denken, wenn der monatliche beitrag (lästigerweise) für die pflegeversicherung abgebucht wird.
    jedoch gibt es zu dieser thematik auch eine reihe von institutionen und auch menschen die früher in öffentlichen ämtern waren und heute als privatpersonen in talkshows zum leben im alter ihre meinungen und angebote zu gehör bringen.
    aber gerade was die beschäftigung zu diesem zweck von menschen aus östlichen europäischen ländern anbelangt, gab es vor einiger zeit großes öffentliches „rufen“ von prominenten die daheim zu pflegende angehörige haben.
    deshalb könnte es auch daran liegen, dass wir beide jetzt die ersten sind, die sich hierzu äußern.
    es ist aber auch anzumerken, dass auch in flächenkreisen zu dem thema sogar broschüren zur information herausgegeben werden, sicher auch mit hinweisen was im bedarfsfall gezahlt wird und wo hilfe zu erwarten ist, bzw. wo jemand auch stationär gepflegt werden kann.
    sicher sollten wir aber alle aufmerken, wenn solche helfenden einrichtungen als betrieb oder konzern an die börse gehen!

  3. Kommentar:
    Es ist schon erstaunlich, wie Negatives immer noch zu toppen ist. Seit damit begonnen wurde, sonst festangestellte Pflegekräfte zu deutlich geringerer Bezahlung in Zeit-/Leiharbeitsfirmen auszugliedern und nur noch befristet einzustellen, scheint der Wettbewerb um die billigste Pflege eröffnet worden zu sein. Nun kommt weitere Konkurrenz durch einen neuen Billigstanbieter, der auch ein Stück vom Pflegekuchen abhaben will. Wie Pflegekräfte mit zwei Euro pro Stunde – ob aus Osteuropa oder sonst woher – überleben sollen, ist die eine Frage. Welche Auswirkungen das für pflegebedürftige Menschen hat, die andere …

  4. Mit einem „an die Börse gehen“ ist doch – ausser einigen sogenannten Anlegern (ich nenne sie Zocker) – niemandem geholfen, am allerwenigsten den Pflegebedürftigen.
    Wir sollten uns schämen, als reiches Land (ja, auch wenn viele bittere Klagelieder anstimmen: „die Deutschen“ – man verzeihe mir die Verallgemeinerung – sind, trotz Hartz IV, reich im materiellen Sinn, jedoch nicht im ideellen, leider!)
    Zu den unmöglichen Zuständen, bei denen Menschen für einen „Hungerlohn“ (oder kann jemand mit 2 € leben? – man lese mal das Arbeitsschutzgesetz und überlege die sich daraus ergebenen Einkommensverhältnisse!!!) fällt mir leider nichts ein, ausser der dringende Appell an die Politik, endlich einen Riegel vorzuschieben und an meine Mitbürger (m/w), diesem Unsinn ein Ende zu machen.

  5. Umgekehrt wird ein Schuh draus:
    Richtig wäre, gute Standards und gute Löhne ins Ausland zu exportieren, wenn sie dort nicht vorhanden sind.
    Falsch ist, und schlechte Löhne ins Land zu holen.

    Das alte Konzept der Mehrwertabschöpfung.

    Eine Lösung wäre, billige Chefs und Manager aus dem Ausland zu importieren. Man stelle sich vor: Ein Vorsitzender der Krankenkassenaufsichtsräte für 2 Eur in der Stunde.
    Alle Probleme wären gelöst!

  6. @ Hajo Gebhardt
    @ kaika
    Ja, das ist schön, dass Sie es unternommen haben, das Thema anzuschubsen. Es gäbe viel dazu zu sagen, und vor allem gibt es sicher eine Menge Menschen, die dazu etwas sagen wollen würden. Es täte not, festzustellen, wie unter den gegebenen und noch drohenden gesundheitspolitischen Bedingungen die Praxis aussieht.

    Ich selbst arbeite in einem Ambulanten Dienst, der Rund-Um-Pflege und Assistenz organisiert, allerdings für den bisher noch immer privilegierten Kreis jüngerer Menschen mit Körperbehinderung, denen das Gesundheitsamt einmal einen Bedarf von bis zu 24 Stunden Hilfe am Tag bescheinigt hat. Die wird von ordentlich bezahlten, geschulten und mit Supervision begleiteten Kräften geleistet. Um den Preis eines irrwitzigen Aufwands an Pflegedokumentation und einer akribischen Prüfung der Pflegequalität durch die Pflegekassen.

    Zugleich habe ich in meinem eigenen Verwandtschaftskreis erlebt, dass es diese Möglichkeit für einen älteren Menschen nicht gab und doch die Litauerin ins Haus musste.
    Da schaut dann niemand mehr hin, ob der Mensch auch gut gepflegt wird.

    Wir haben also auf der einen Seite die streng überwachten Standards nach SGB XI (Pflegeversicherungsgesetz) mit aufgeblähtem Qualitätsmanagement und zeitbeschränkten Tätigkeitsmodulen und auf der anderen die ausgelagerte Billigpflege, die irgendwie diesem Gesetz entkommen ist. Dafür müssen sich dann die staatlichen Institutionen, deren Auftrag es ist, für eine menschenwürdige Pflege einzustehen, nicht mehr interessieren.

    Diese krasse Wirklichkeit findet sich in allen Bereichen der Wirtschaft, aber für die Pflege der Menschen – und hier geht es gerade noch um die Generation, die den Aufbau des Landes nach dem Krieg geleistet hat – ist die Scheindebatte um Qualität ein Schlag ins Gesicht und macht den Pflegestandort Deutschland genau genommen zu einem Fall für die Menschenrechtskommission. Nicht zu reden von den Kräften, die die Hilfe leisten, und für die leider allzu oft noch der Zwei-Euro-Job im Metropolkapitalismus die bessere Alternative zum Leben in ihrem eigenen Land ist.

  7. @5 Matthias Borck-Elsner
    „.. gute Standards und gute Löhne ins Ausland zu exportieren ..“, ein sicherlich faszinierender Gedanke, aber wie realistisch ist er? Auch „im Ausland“ gibt es eine Art „Geiz ist Geil“-Mentalität, oder glauben Sie, Franzosen, Italiener, Briten, Spanier, Niederländer (beliebige Reihenfolge, die beliebig zu ergänzen wäre) wären davon frei?

    @6 Heide Rasche
    Ich stimmen Ihnen ja zu, nur eine Passage gefällt mir nicht:
    „.. doch die Litauerin ins Haus musste.
    Da schaut dann niemand mehr hin, ob der Mensch auch gut gepflegt wird.“
    Sie wollten damit doch nicht aussagen, dass Litauerinnen (oder vielleicht auch Mitarbeiter/innen anderer – östlicher – Nationalität) per se schlechter pflegen? Ich hoffe, dass Sie von solchen Verallgemeinerungen frei sind.

  8. @ 3. Heide Rasche;
    sie führen drei wichtige punkte an, die nur bedingt und zwar über das thema pflege miteinander verbunden sind.
    1. schwerstbehinderte junge menschen, die im bereich der sozialgesetzgebung unter den bereiche betreuung und pflege gesetzlich gut eingebunden sind.
    jedoch ist eine priveligierung nur unter diesem gesichtspunkt zu benennen – ich bin auch sicher, dass sie dies meinten und nicht unter dem gesichtspunkt deren persönlichen schicksale.
    2. bürokratismus, sicher, das belegen der von der allgemeinheit, also aus steuermittel oder sozialversicherungshaushalten erbrachten zahlungen, bedürfen der dokumentation. allerdings sollte die verhältnismäsiegkeit gewahrt bleiben.
    3. pflege bei altersgebrechen, eventuell ambulanten hilfe bis zur „höchsten Stufe“ der pflegeheimunterbringung, ist in gewisserweise nicht eine öffentliche aufgabe(bisher), wie die schicksalshafte oder unfallbedingte pflegebedürftigkeit bei jungen menschen. jeder von uns muss wissen und sollte es deshalb auch nicht verdrängen, dass er im alter auch schwerstpflegebedürftig werden kann, jedenfalls ist die wahrscheinlichkeit am ende des lebens sehr hoch.
    deshalb ist hier die private vorsorge gefordert; früher in intakter familie, was immer man darunter verstehen mag, jedenfalls und das ist auch laut statistik auch heute noch mehrheitlich so, kümmert(e) sich die familie um die ALTEN.
    dies wird aber immer weniger werden, egal ob aus gründen des „familiensplittings“ oder nicht vorhandener nachkommen; oder oder. also, aus diesem wissen/erkennen heraus wurde deshalb schon vor fast zwei jahrzehnten die so genannte pflegeversicherung eingeführt.
    dabei oder damit wurde aber immer noch nicht ein einheitlicher standard für den umgang mit alten menschen und deren pflege geschaffen. sicher, es gibt aufsichtsregeln und prüfungen von altenheimen, aber reichen hier die modalitäten? wir wollen aber zunächst dies positiv sehen.
    anders sieht es aus im privaten bereich. sicher, auch hier – wenn pflegegeld in anspruch genommen wird, erfolgt auch rechenschaft. jedoch in der grauzone der nicht angemeldeten „Touristischen Pflegekraft“ erfolgt weder aufsicht noch rechenschaft.
    es ist halt ein schweres feld, was es sicher zukünftig richtig zu bestellen heißt!

  9. @Hajo
    Ich sehe keine Unterschiede zwischen Menschen an unterschiedlichen Wohnorten.

    Hier ging es um Ökonomie.
    Es wird einfach ein Gefälle ausgenutzt. Dieses wäre nicht vorhanden, wenn die Nutzer des Gefälles den gleichen Lohneinschränkungen unterworfen wären.

    so etwa,später mehr

  10. @10 Matthias Borck-Elsner
    „Ich sehe keine Unterschiede zwischen Menschen an unterschiedlichen Wohnorten.“
    genau das habe ich geschrieben, oder?

    und was die Ökonomie betrifft: derartige Gedanken waren auch dem Sozialismus zu Eigen, dieser ist jedoch untergegangen.
    Ihre Vorstellungen sind zwar m.E. richtig, jedoch mangelt es an Umsetzungsmöglichkeiten (vgl. Kommentar 1 Pos.3.).
    Ich bin gespannt auf Ihre angekündigten weiteren Erläuterungen.

  11. #11
    a.Sie hatten mich gefragt, ob ich an Unterschiede glaube..
    b.Nur propylaktisch, weil ich das schon oft so erlebt habe,zur Positionbestimmung meinerseits: Ich stehe in keiner ideologische Ecke, ich denke selbst.

    Zum Thema: Selbstverständlich kann ein solches System nur gerecht sein, wenn Dienstleistungen zu den Tarifen bezahlt werden, die im Umfeld der Leistung üblich sind. Ansonsten führen solche Gefälle zu einem Verfall an Lebenstandard und zu einer abwärtsgerichteten Preisspirale. Im Grunde also ein auf Entropie gerichtetes System, dem von den „Profiteuren“ (anderes Wort vorrätig?) die Energie entzogen wird.
    Umsetzung ist natürlich extrem schwer zu beantworten, da ja irgendwo ein „Mehrwert“ produziert werden muß, bzw um im Bild zu bleiben, Energie hinzugefügt werden muß.
    Vielleicht finden wir hier gemeinsam was raus?
    Ich muß jetzt leider produzieren gehen, freue mich auf eine interessante Diskussion.
    Gruß

  12. @12 Matthias Borck-Elsner

    na gut, buchen wir den Anfang als „Missverständnis“ (das ist halt der Nachteil einer Unterhaltung via PC)

    Dieses System als Kreisprozess zu sehen, hat einen gewissen Charme, aber die Physik kennt (glücklicherweise – sonst wär’s ja noch komplizierter) keine menschlichen Züge wie z.B. das von Ihnen bereits genannte Profitdenken (das Wort passt m.E. schon). Somit ist diese Betrachtung lediglich akademischer Natur.

    Einer Lösung sollte doch zuerst eine Problemanalyse voran gehen, aber selbst die erscheint mir so komplex, dass sie sicherlich den Rahmen eines threads übersteigt.

    Um jedoch nicht ganz demoralisiert (ob dieser Unzulänglichkeiten) aus der Diskussion heraus zu gehen hier mein eigentliches Problem:
    Fremdarbeiter (oder wie man sie auch nennen will) gab es schon früher: in der Antike Sklaven genannt, aber auch in „unserer“ Zeit, als Beispiel fallen mir Inder und Pakistani in den Emiraten, Mexikaner in den USA, aber halt auch Italiener und später Türken im Nachkriegs-Deutschland ein. Natürlich wurden/werden diese Menschen (ich nehme jetzt mal die Sklaven aus) ins Land geholt, damit gewisse Arbeiten billiger erledigt werden (vielleicht auch überhaupt!). Diese Fremdarbeiter (früher etwas scheinheilig Gastarbeiter genannt) haben sich sicherlich bei der Betrachtung des neuen „Jobs“ an den Angeboten orientiert, die – gemessen am Lebensstandard im Heimatland – äusserst lukrativ erschienen. Dass das Leben im „Gastgeberland“ teurer ist als zu Hause ist ihnen erst bewusst geworden, als sie bereits in der „Mühle“ drin waren und eine Rückkehr war und ist nicht nur teuer, sondern auch mit einem gewissen Prestige- (Gesichts-) Verlust verbunden. Dies nutzt eine Gruppe, die Sie „Profiteure“ genannt haben, aus.

    Bei der Personengruppe, um die es in diesem thread geht, handelt es sich aber nicht um Strassenkehrer, Müllmänner oder Industriearbeiter, sondern um Personen, denen wir unsere Angehörigen anvertrauen wollen/müssen. Ist dies nicht Argument genug, etwas sorgsamer bei der Lösung dieses Problems vorzugehen?

    Warum verfolgt die Politik nicht den Gedanken, ein „soziales Jahr“ (blöder Begriff, aber mir fällt grad kein besserer ein) für alle Jugendlichen (an Stelle des m.E. absolut verzichtbaren – und kostspieligen – Wehrdienstes) einzuführen? Statt dessen werden Gelder hin- und hergeschaufelt, wobei der Schwund (in Form von z.B. „Reibungsenergie“) immer grösser wird, aber es ist ja einfacher, an Auswirkungen zu therapieren statt die Ursachen zu finden.

    Gruss und schönes Wochenende
    Hajo Gebhardt

  13. Bei diesem Thema vergeht mir die Sachlichkeit. Also ACHTUNG ein emotionaler und sehr persönlicher Kommentar:

    McPflege tut genau das, was die EU zulässt und auch als oberstes Ziel verfolgt, nämlich die Freizügigkeit von Waren und Dienstleistungen. Hauptsache die Freiheit der Geschäftemacher ist gesichert. Wer fragt denn da noch nach der Freiheit derjenigen, die nur ihre Arbeitskraft zu Markte tragen können.

    Freiheit der Menschen hat mit Würde zu tun. Und Würde in der Arbeitswelt hat mit humanen und geregelten Arbeitsbedingungen zu tun.

    Und McPflege zeigt doch ein menschliches Antlitz: auf der Angebotsseite im Internet wird ausdrücklich darauf hinweisen, dass natürlich nicht uneingeschränkt 24 Stunden auf die Pflegekraft zugegriffen werden kann – sie müsse ja auch mal eine Pause machen und Bettruhe haben. Na ist das nix! Warum kommt mir das jetzt in den Sinn: Wie war das doch früher mit den „guten“ Sklavenhaltern in den Südstaaten der USA? Die haben doch auch gut für ihre Leute gesorgt oder etwa nicht?

    Ich frage mich, was von den 2 € bei den Frauen, die hierher zum Pflegen vermittelt werden, noch hängen bleibt. McPflege, als reiner Vermittler und der Pflegedienst in Ungarn, Polen oder Tschechien wollen ja auch noch ihren Anteil.

    Wenn es McPflege gelingt, überall dorthin legalisiert zu vermitteln, wo derzeit illegalisierte Beschäftige in Pflegehaushalten im Einsatz sind – manche schreiben es sind 100.000 – dann kann McPfege bei pauschaler Hochrechnung einen Jahresumsatz von mindestens 25 Mio. € machen aus reiner Vermittlungstätigkeit. Das ist doch was!

    Und von 2 € Dumpingstundenlohn profitieren doch auch die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen. Manches Vermögen bleibt zum Vererben erhalten. Es sind die wenigsten arm, die sich eine Pflegerin aus Polen oder Litauen illegal leisten.

    Diese Frauen, aus wirtschaftlicher Not als Wanderarbeiterinnen unterwegs, sind preiswert zu haben und trauen sich auch nicht, beispiesweise den bezahlten Urlaub zu fordern und auf die Grenzen der täglichen Höchstarbeitszeit und die Einhaltung der nötigen Ruhezeiten zu pochen. Und kontrollieren kann das sowieso keiner.

    Wen von den Vorteilnehmern interessiert da schon, dass diese Dumpingpreise möglich sind durch weit auseinanderlaufende Lohn- und Sozialstandards in den europäischen Mitgliedsstaaten. Profiteure machen legal damit ihr Geld, die Freizügigkeit der Dienstleistungen ist in Europa wichtiger als akzeptable Sozialstandars und gute Schutzrechte für alle Arbeitenden.

    Mich wundert, warum in Deutschland so wenig öffentliche Stimmen laut werden, gegen die Ausbeutung osteuropäischen Frauen in Privathaushalten, ob illegalisiert oder durch McPflege legalisiert. Vielmehr wird in den Medien orientiert, die Not der Pfegebedürftigen und der pflegenden Angehörigen mache diese Ausbeutung erforderlich.

    Erforderlich ist aber, dass die Gesellschaft bereit ist, für die Pflege ihrer alten Menschen ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen. Das fordert kaum jemand.

    Die Pflegebranche ist nicht die erste und wird auch nicht die letzte Branche sein, die vom Mc-System erfasst wird.

    Das wird Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Löhne haben und das sind keine positiven.

    Aus meiner Sicht ist bei diesen Entwicklungen als Mindestschutz unumgänglich, dass endlich ein Entsendegesetz in Deutschland für alle Branchen und ein gesetzlichen Mindestlohn einführt werden. Der gesetzliche Mindestlohn ist desletzt allerdings an CDU und CSU gescheitert, die sich als „treue Diener“ der Unternehmer gaben.

  14. @hajo
    Ende der Diskussion oder bloss Pause?

    Ich gehe das Thema durchaus nicht bloß akademisch an, ich stecke auch beruflich mitten drin.

    @Heinrich Fritz

    Ich sehe es genauso. Aber wie kommen wir aus dem Dilemma raus? Sicherlich ist es nicht gerechtfertigt, daß ein Vermittler von Leistungen mehr verdient als ein Erbringer. Die Masse machts. Aber die Vermittlung würde auch ein auch ein kostenloses Programm schaffen

  15. Illegalen und legalen Menschenhandel ächten!
    Druck machen auf alle Parteien für einen gesetlichen Mindestlohn, wie ihn die Gewerkschaften forden!
    Ein Entsendegesetz für alle Branchen fordern!
    Ausreichende finanzielle Mittel für die Versorgung der Pflegebedürftigen unter uns, durch die Einfühung einer Bürgerversicherung! Es sollen sich alle in unserer Gesellschaft mit ihrem Einkommen und Vermögen an den Risiken von Krankheit und Pflege beteiligen!
    Das ist meine Antwort auf Ihre Frage Herr Borck-Elsner.

    Ihr Heinrich Fritz

  16. @ 16 Heinrich Fritz;

    ich stimme ihnen in allen punkten zu! nur so lassen sich zukünftig alle unsere sozial- und gesundheitskostenprobleme; und nicht nur diese, auch die die unsere zum teil erhebliche marode infrastruktur betreffen!

  17. @15 Matthias Borck-Elsner
    was heisst „Ende der Diskussion“? the show must go on, aber doch nicht nur um der show willen – ein wenig Inhalt muss schon auch sein.
    Ich habe mich bemüht, mit meinen einfachen , naiven Worten meine Meinung dazu kund zu tun, Ihre Antwort darauf ist jedoch reichlich dünn und wenig geeignet, die Diskussion zielführend weiter zu führen.

  18. Wieso kann man nicht einfach von den Schweden Finnen & Co. abschauen. Dort klappt ja alles.

    Meine Mama meint (sie ist eine Kranken-Pflegerin im Krankenhaus), dass es eigentlich auch gute Seiten hätte:

    1. Kinder könnten sich in slawischen Sprachen bilden(wer Polnisch/Kroatisch/etc. kann und einigermaßen Kyrrilisch beherrscht, kommt geographisch sehr weit voran im Osten)
    als Vorbereitung aufs Greisenalter

    2. Man würde nicht mehr auf Stationen hören :,, Hast du dich schon erbrochen, Svetlana?“ (Gemeint ist, ob Schwester Svetlana ihre Patienten übergeben hat)

  19. #18
    Ich finde in meinen Argumenten steckt schon alles das drin, was sie danach beschrieben haben, halt bloß kürzer oder kompakter.
    Aber wenn Sie schon wissen wo das Ziel ist, brauchts ja auch keine Diskussion.
    Allgemein:
    Man wird hier an allen Ecken bloß als dumm, inhaltslos, sprachlich unbegabt und unfähig beschrieben, so macht das keine Laune.

    Gruß

  20. Mal vom Grunde aus aufgebaut und als Ausgangspunkt:

    1. Ein Mensch kann aus eigener Kraft sein Auskommen erarbeiten.
    2.Ein Mensch erleidet Einschränkungen, die es verhindern, daß er sein Auskommen erarbeitet.

    Welche Rechtfertigung gibt es, sein Auskommen aus der Gesellschaft heraus zu finanzieren?

  21. @ 21. Kommentar von: Matthias Borck-Elsner

    SOLIDARITÄT

    GEMEINSINN

    UNVERSCHULDETE NOT

    MITMENSCHLICHKEIT

    ZIVILISATION

    MORAL

    ETHIK

    HUMANISMUS

  22. Ja, das ist was!
    Da steckt alles drin.
    Nun gerne ausklamüsert von Kant bis Keynes:
    Wie, was und wozu?
    Ganz positiv gedacht und um die Ökonomen zu überzeugen: Wo steckt in alledem der „Mehrwert“

    Danke an Herrn Theel für die Begriffe!

  23. @ 24. Kommentar von: Hajo Gebhardt

    Zugegeben Herr Gebhardt, ich habe in #22 „nur“ Begriffe (= „Überschriften“) geliefert; ich habe dazu durchaus auch die „Kapitel“ im Kopf. Herr Borck-Eisner hat es jedem im Blog hier mit #23 „frei“gestellt „sein“ Kapitel zu veröffentlichen, will heißen das damit „Begriffene“ vorzustellen.

    Antworten sind also von ihm gefordert. Warum fragen Sie nur? Glauben Sie es gibt keine Antworten, nichts Begriffenes, nicht zu Begreifendes? – Wenn ja, warum?

    PS.: Niemand „muß antworten“, aber man kann es tun, wenn man möchte.

  24. Nun also: der erste Begriff.
    Solidarität. Da hat’s ja schon Messerkämpfe unter Freunden gegeben, was Solidarität heißen soll.

    Ein erstmal schwacher Vorschlag: „Eine Grundhaltung des Einzelnen, welche den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe innerhalb einer Gemeinschaft ermöglicht“.

  25. @7 Hajo Gebhardt
    Ja, Sie haben es mir dankenswerterweise schon unterstellt, mir ging es ausschließlich um die unterschiedlichen Standards. Wir haben in unserem Ambulanten Dienst wunderbare MitarbeiterInnen aus der ganzen Welt, von China über Litauen bis Peru, die eine tolle Arbeit machen und aber dabei dasselbe verdienen wie ihre inländischen KollegInnen.
    Gruß, Heide Rasche

    @8kaika

    Auch da verstand ich es, auch da danke für die Vorschusslorbeeren, ausschließlich hinsichtlich der Sozialgesetzgebung, und da auch noch mal besonders für den Bezirk Nordbaden – in anderen Regionen sieht es durchaus auch für diese Personengruppe nicht so günstig aus.

    Ich bin seit 23 Jahren im engen Kontakt zu dieser Personengruppe, unser Dienst ist von ihnen selbst gegründet worden, auch die Geschäftsführung und der Vorstand sind Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind und ebenfalls zeitintensive Pflege und Assistenz brauchen. Viele dieser Schicksale sind mir bis in die Freundschaft hinein vertraut.

    Und da es im Alltag natürlich nicht immer nur bierernst zugeht, und so mancher von ihnen mir an Humor und Lebensfreude einiges voraushat, wage ich es, mit einem lakonischen Hinweis aus einem ihrer Munde zu schließen: „Der einzige Vorteil, den ich habe, ist, dass ich in einer Veranstaltung, wo kein Stuhl mehr frei ist, meinen dabei hab'“. Nix für ungut 😉
    Gruß, Heide Rasche

  26. Herr Borck-Elsner, auch wenn Sie versuchen, das Problem immer wieder pseudo-intellektuell zu zerreden. Es gilt:
    McPflege tut genau das, was die EU zulässt und auch als oberstes Ziel verfolgt, nämlich die Freizügigkeit von Waren und Dienstleistungen. Hauptsache die Freiheit der Geschäftemacher ist gesichert. Wer fragt denn da noch nach der Freiheit derjenigen, die nur ihre Arbeitskraft zu Markte tragen können.

    Freiheit der Menschen hat mit Würde zu tun. Und Würde in der Arbeitswelt hat mit humanen und geregelten Arbeitsbedingungen zu tun.

    Und McPflege zeigt doch ein menschliches Antlitz: auf der Angebotsseite im Internet wird ausdrücklich darauf hinweisen, dass natürlich nicht uneingeschränkt 24 Stunden auf die Pflegekraft zugegriffen werden kann – sie müsse ja auch mal eine Pause machen und Bettruhe haben. Na ist das nix! Warum kommt mir das jetzt in den Sinn: Wie war das doch früher mit den „guten“ Sklavenhaltern in den Südstaaten der USA? Die haben doch auch gut für ihre Leute gesorgt oder etwa nicht?

    Ich frage mich, was von den 2 € bei den Frauen, die hierher zum Pflegen vermittelt werden, noch hängen bleibt. McPflege, als reiner Vermittler und der Pflegedienst in Ungarn, Polen oder Tschechien wollen ja auch noch ihren Anteil.

    Wenn es McPflege gelingt, überall dorthin legalisiert zu vermitteln, wo derzeit illegalisierte Beschäftige in Pflegehaushalten im Einsatz sind – manche schreiben es sind 100.000 – dann kann McPfege bei pauschaler Hochrechnung einen Jahresumsatz von mindestens 25 Mio. € machen aus reiner Vermittlungstätigkeit. Das ist doch was!

    Und von 2 € Dumpingstundenlohn profitieren doch auch die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen. Manches Vermögen bleibt zum Vererben erhalten. Es sind die wenigsten arm, die sich eine Pflegerin aus Polen oder Litauen illegal leisten.

    Diese Frauen, aus wirtschaftlicher Not als Wanderarbeiterinnen unterwegs, sind preiswert zu haben und trauen sich auch nicht, beispiesweise den bezahlten Urlaub zu fordern und auf die Grenzen der täglichen Höchstarbeitszeit und die Einhaltung der nötigen Ruhezeiten zu pochen. Und kontrollieren kann das sowieso keiner.

    Wen von den Vorteilnehmern interessiert da schon, dass diese Dumpingpreise möglich sind durch weit auseinanderlaufende Lohn- und Sozialstandards in den europäischen Mitgliedsstaaten. Profiteure machen legal damit ihr Geld, die Freizügigkeit der Dienstleistungen ist in Europa wichtiger als akzeptable Sozialstandars und gute Schutzrechte für alle Arbeitenden.

    Mich wundert, warum in Deutschland so wenig öffentliche Stimmen laut werden, gegen die Ausbeutung osteuropäischen Frauen in Privathaushalten, ob illegalisiert oder durch McPflege legalisiert. Vielmehr wird in den Medien orientiert, die Not der Pfegebedürftigen und der pflegenden Angehörigen mache diese Ausbeutung erforderlich.

    Erforderlich ist aber, dass die Gesellschaft bereit ist, für die Pflege ihrer alten Menschen ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen. Das fordert kaum jemand.

    Die Pflegebranche ist nicht die erste und wird auch nicht die letzte Branche sein, die vom Mc-System erfasst wird.

    Das wird Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Löhne haben und das sind keine positiven.

    Aus meiner Sicht ist bei diesen Entwicklungen als Mindestschutz unumgänglich, dass endlich ein Entsendegesetz in Deutschland für alle Branchen und ein gesetzlichen Mindestlohn einführt werden. Der gesetzliche Mindestlohn ist desletzt allerdings an CDU und CSU gescheitert, die sich als „treue Diener“ der Unternehmer gaben.

    Und es gilt:
    Illegalen und legalen Menschenhandel ächten!
    Druck machen auf alle Parteien für einen gesetlichen Mindestlohn, wie ihn die Gewerkschaften forden!
    Ein Entsendegesetz für alle Branchen fordern!
    Ausreichende finanzielle Mittel für die Versorgung der Pflegebedürftigen unter uns, durch die Einfühung einer Bürgerversicherung! Es sollen sich alle in unserer Gesellschaft mit ihrem Einkommen und Vermögen an den Risiken von Krankheit und Pflege beteiligen!
    Herr Borck-Elsner, während Sie hier zu Ihrem – vielleicht- intellektuellen Privatvergnügen hier herumsalbadern, verändert sich die Welt derjenigen, die dieses System in den Abgrund reißt. Geben Sie Ihren intellektuellen Fähigkeiten endlich ein moralisch ideologisches Ziel.
    Ihr Heinrich Fritz

  27. @Borck-Elsner,

    soso also ein Delphin!?! War ja fast zu erahnen.

    @Heinrich Fritz,

    das Entsendegesetz ist allerdings ein recht problematisches Instrument. Wie ich bereits mehr fach erwähnte stellt es darauf ab, dass die „ausländischen“ Unternehmen Dumpinglöhne anbieten und die „inländischen“ Unternehmen gerne gerechte Löhne anbieten würden aber wegen den „Ausländern“ nicht mehr können. Sie sagen selbst, sie möchten die Mindestlohnforderung der Gewerkschaften, diese beinhaltet eine Kombination aus tariflichem und gesetzlchem Mindestlohn, nach der der jeweils Höhere verbindlich für die gesamte Branche ist. Dann brauchen sie kein Entsendegesetz mehr. Die Ausweitung des Entsendegesetzes ist der Hilflose versuch der SPD, gewerkschaftspolitik zu betreiben und dabei die Erhaltung der Großen Koalition als vorangig zu sehen. Denn wenn sie wollte, hätte die SPD eine Mehrheit für allgemeinverbindliche Mindestlöhne beschließen können. Dies hätte aber vermutlich den Bruch der Großen Koalition bedeutet und da diese ja gerade so viele soziale Projekte am laufen hat, kann man die SPD ja auch verstehen, dass diese Sozialenprojekte wichtiger und besser sind als ein Mindestlohn…

  28. @ #14, #28. Kommentare von: Heinrich Fritz und
    @ #30. Kommentar von: Ingo Schäfer

    Ich sehe mich so ziemlich einig mit Ihren Kommentaren, schade, dass ich im Augeblick keine Zeit habe, daran, neues, ergänzendes bietend, weiterzustricken. Schade auch, dass solche Beiträge, wie die Ihren in der Print-FR nicht abgedruckt werden.

    Was den „Vogonen“ Borck-Elsner betrifft, so halte ich ihn nicht gleich für einen Zerstörer der Erde von außerhalb, sondern, für einen gewöhnlichen Leser der neuen FR, der meinen – ursprünglich nicht als solchen gemeinten – Köder ohne Haken aus #22 gefressen hat, und nun, selbst vielleicht doch nur ein kleiner Fisch, wieder abgetaucht ist.

    Gruß (wieder von zuhause)

    Uwe Theel

  29. #Theel u.ä.

    Ich hatte nur mal in Euer Goldfischglas geschaut.
    und anfangs habt Ihr groß ausgesehen.

    War aber bloß ’ne Frage der Perspektive.

  30. #Theel
    Nu aber in die Vollen:
    Sie hatten kurz die Hoffnung, daß hier eine ernsthafte Abarbeitung Ihrer und meiner Kapitelüberschriften entsteht, die nicht schon vor der Fertigstellung zerpflückt wird.
    Sie haben mich sogar kurz verteidigt.
    Aber als Sie bemerkten, daß ich von den Anderen nicht akzeptiert werde, hauten sie mich als „kleinen Fisch“ in die Pfanne.

    Genau das empfinde ich als Problem der „FR-Blogs“. Einige der „freien,toleranten,linken“ FR-Leser schlagen aufeinander ein wie die Kesselflicker und bieten ein Bild der aggressiven Intoleranz,und versuchen sich gegenseitig zu einem Opportunismus zu zwingen, der nicht mal mehr Naivität zuläßt.
    Ein Beispiel: Sich aufgrund von wenigen Sätzen vorwerfen zu lassen, man habe kein moralisch-ideologisches Ziel ist nachgerade lächerlich,wenn man seit fast dreissig Jahren im Pflegesektor arbeitet und die moralisch-ideologischen Wellen, auf denen die Profiteure surfen ertragen hat.
    Und wenn Menschen, die mich seit kaum dreissig Sekunden aufgrund von drei Sätzen kennen, mir sprachliche Inkompetenz unterstellen, dann schlage ich bloß meine Gedichtbände auf, lese meine Kurzgeschichten und lache über diese Menschen.
    Ich sage: “ Die Realisten von Heute sind die Gestrigen von Morgen“

    Soweit sogut

  31. 34. Kommentar von: M.Borck-Elsner

    Sehr geehrter Herr Borck-Elsner,

    ich gebe zu, dass Ihre Beiträge, denen ich eigentlich immer zustimmen will, manchmal so widersprüchlich auf mich wirkten, dass ich wieder Reservationen hatte; ich meine damit Ihre Ansätze bürgerliche Ökonomie mit linken, emanzipatorischen Ansätzen zu versöhnen. Aber vielleicht habe ich Sie tatsächlich – aus Blog-Gründen – nicht richtig verstanden, dass täte mir leid. Ihre Berufliche Erfahrung, Ihre Erkenntnisse dataus will ich natürlich überhaupt nicht schmälern. Als Sie dann noch Ihre „Abtauchbemerkung“ machten war ich ein wenig enttäuscht, was meine Reaktion vielleicht verständlich macht. Soory for that.

    Ansonsten lese ich Ihre Beiträge gerne weiter und werde auch gerne weiterdiskutieren.

    Gruß

    Uwe Theel

  32. @Theel

    Vielen (ehrlichen)Dank für diese Nachricht.
    Diese Blog und E-Mail Sprache ist so schrecklich mißverständlich, daß man schon ein einfaches Danke klammern muß.
    Ich mach mal Pause.

    Gruß M.Borck-Elsner

  33. WIeso fühst niemand einen Mindestlohn EU (möglichst so, dass man damit auch in teureren Ländern überleben kann) weit ein, dann wäre doch alles paletti oder?

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