FR-Leser Hans-Karl Ortmann aus Hofheim-Wildsachsen hat sich mit „Pegida“ beschäftigt. Ich veröffentliche seinen Leserbrief in voller Länge hier im FR-Blog. Im Print-Leserforum war leider nur Platz für eine um etwa ein Viertel gekürzte Version.

Das Abendland fordert mehr von uns

Von Hans-Karl Ortmann

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Lange und oft habe ich mir über das Kürzel „Pegida“ Gedanken gemacht und viele Gespräche geführt. Was bedeutet „Pegida“ – Buchstabe für Buchstabe? Als allererstes und oberstes: „P. E.“ heißt „patriotische Europäer“. Das ist toll, das ist Spitze! Vaterländische Europäer, Europa mein Vaterland, mein Heimatland! Nicht Dresden, nicht Sachsen, nicht Deutschland Europa ist mein vaterländisches Heimatland. Besser und kürzer kann man es nicht rufen: „P.E“. Patriotische Europäer. Das ist Geschichtsbewusstsein, das ist doch moderner, europäischer Geist im Sinne von Robert Schuman und Konni Adenauer vor mehr als 60 Jahren! Zu diesem vaterländischen Europa zählen dann auch die Sinti und Roma, die Balten, die Zyprioten und Griechen? Aber wieso dürfen die von der AfD mitmarschieren, die doch gegen Europa, also gar keine patriotischen Europäer sind? Oder wird der gute Ruf „patriotische Europäer“ gar als politisch motivierte, gemeine Täuschung missbraucht?

Nächster Buchstabe: „g“ gegen – leider. Gegen etwas oder jemand zu sein ist zu einfach. „Gegen“ besagt nichts dazu: Was kommt dann stattdessen? Null, nichts, gähnende Leere, keine Ideen. Es sagt nichts, wofür man ist, was man stattdessen will, was besser sein oder werden soll. „Gegen“ ist nur destruktiv, also negative, zerstörende Kritik, statt konstruktiver, also positiver, aufbauender Kritik für Verbesserung. „Gegen“ ist kein Aufruf und hat kein Programm zu mehr vaterländischem Europa. Dagegen sein führt zu nichts, bringt nichts!

Gegen was? Gegen „I“ für „Islamisierung“. Es wird wohl leider vergessen, dass Europa schon ab dem frühen Mittelalter über Jahrhunderte, auch bei und trotz Europas unsäglichen Kreuzzügen, „islamisiert“ wurde: Medizin, Algebra, die arabischen Zahlen, das Schachspiel, Astronomie, Naturwissenschaften, zinsfreie Kredite und insgesamt mit der Übermittlung und Überlieferung der griechischen und römischen Antike an uns als eine der Grundlagen der Abendland-Kultur. „A“ wie „Abendland“: Was bedeutet Abendland, die abendländische Kultur, die gegen den Orient geschützt werden soll? Die Wurzeln, der Inhalt, die Werte unseres Abendlandes sind: das Erbe der europäischen Antike, das Christentum und der Geist, die Kultur, die Werte der Neuzeit, des Humanismus.

Müssen wir Angst haben vor der Islamisierung, der Islam könne unser Abendland gefährden? Angst und Bange, es könnte vom Islam überrollt werden, gar dadurch untergehen? Wir selbst halten uns nicht mehr an unsere Werte und unsere Kultur, leben sie nicht mehr, sind gleichgültig und vernachlässigen sie. Bei uns selbst also liegen die Ursachen für eine Gefährdung unseres Abendlandes.  Wenn wir nicht nur „gegen“ sondern stattdessen für etwas sind, dann doch wohl, dass wir selbst uns der Abendlandkultur und seiner Werte besinnen, uns für sie einsetzen und wieder danach leben. Die Schreie „gegen“ – sind diese Angstschreie, die überreizte Aggressivität und die Angriffe gegen Mitmenschen die panische Reaktion aus Angst-motivierter Abwehr, aus eigener Furcht und Schäche? Ist das vereinbar mit den Wurzeln, den Werten und der Kultur des Abendlandes?

Das Abendland fordert von uns mehr: Das Erbe aus der Antike: die Philosophie, das logische Denken, Argumentieren und Handeln, im olympischen Geist sportliche Fairness,, die Politeia des Staatswesens, die Demokratie, das Recht, durch Aufklärung neutrale Information und sachliches Diskutieren, im Gemeinwohl sich einsetzen, mitmachen, zur Wahl gehen!

Leben wir noch das Christentum und seine Werte? Die Moscheen sind voll! Unsere Kirchen, die Frauenkirche, der Dom – sie sind leer. Ist als Beispiel die Adventszeit nur noch zum Kaufrausch und die Weihnachtszeit zum Konsum- und Fressfest verkommen? Setzen wir uns doch für die Werte des christlichen Abendlandes ein! Glauben wir an den einen Gott und leben danach, – nach der Heiligen Schrift, der Bibel, und die Moslems gemäß dem Koran in ihrem Glauben an den einen Allah! Sind wir nicht so gleichgültig, so schwach, so lau in unserem Leben und Bekennen zum abendländischen Christentum!

Unsere Neuzeit: Für Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit! Die Freiheit des Einzelnen, die Brüderlichkeit der Nächstenliebe, die Gleichheit in der Gemeinschaft, das Recht und die Würde des Menschen! Diese Grundsätze gelten für alle Menschen, ob rot, dunkel, gelb, weiß, Mann oder Frau.  Sind wir doch nicht „dagegen“, sondern leben stattdessen „für“ unsere abendländische Kultur! Wenn wir aktiv für unser Abendland sind: es selbst leben, seine Errungenschaften hochhalten, seine Kultur pflegen und seine Werte beachten, sind wir wirkliche, echte, patriotische Abendländler, tun also das Beste für den Bestand unserer abendländischen Kultur, erhalten und sichern sie für die Zukunft.

Also kurz und knapp: Nicht „gegen die Islamisierung“ sondern „für unsere abendländischen Werte“! Deshalb unser Moto: „Patriotische Europäer für unsere Kultur des Abendlandes“, kurz „Pefuka“!

An die Dresdner: Verletzt es nicht Euren städtischen Eigenstolz, dass in Eurer Stadt einige den Ruf Hunderttausender aus Leipzig klauen: „Wir sind das Volk“? Dieser Ruf der Leipziger, entstanden bei der Nicolai-Kirche unter und trotz der damals doch sehr großen Lebensgefahr, ist doch fast ein „heiliger“, unantastbarer, unwiederholbarer Ruf, nicht „gegen“, gegen die Stasi, sondern „für“, für die Freiheit und Demokratie. Rufen wir doch stattdessen für Europa: „Europa unser Vaterland“, im Wechsel mit: „Europa unser Abendland“!

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19 Kommentare zu “Das Abendland fordert mehr von uns

  1. Mit Vorsicht zu genießen. Ich finde es etwas bedenklich , wenn die Situation genutzt wird , um eine Rückkehr zum „christlichen Leben“ zu fordern .
    Säkulare Werte kommen hier nicht vor , was wohl kein Zufall ist , es gäbe kaum etwas Verkehrteres , als sich vom Islam seine scheinbare Superreligiösität aufs Auge drücken zu lassen , noch dazu , wo der Islam längst auf dem Weg zur Säkularisierung ist.

  2. Yeah man, der Dummheit den Rang ablaufen ist die Lösung.
    Patrioten reimt sich auf Idioten, immer schon und für immer. Glauben gegen Glauben zu setzen führt zu Glaubenskriegen.

    Die Moscheen sind voll, die Kirchen leer…?
    Ach, wenn man sie alle leerbekäme von all diesen Fannatikern, um mal ganz still seinem Gott zu begegnen, so als Echo, ohne Randlärm…

    Godsapp…

  3. Der Einschätzung von DH wäre auch in manch anderer Hinsicht beizupflichten:
    „Wir sind das Volk!“ – Ist ja nicht das einzige, was sie geklaut haben:
    „Patrioten“: Da muss man mal Marine LePen zuhören. Wenn die von Von „compatriotes“ spricht, meint sie nur FN-Wähler.
    „Europäer“: Da denken die nicht an Robert Schuman, sondern an „EUdSSR“. Und wer hat schon mal eine Europa-Fahne bei „Pegida“ oder „Front National“ gesehen? Ist da genauso entsorgt wie vor dem Regierungssitz in Budapest und neuerdings in Warschau.
    Und wie sieht es mit der Deutschlandfahne am Hintern von Björn Höcke aus?
    Und Dergleichen mehr.
    Fazit: „Pefuka“: „Pegida“ als Geburtshelfer für neue „Abendland“-Ideologie? – Nein, danke!

  4. „Wir selbst halten uns nicht mehr an unsere Werte und unsere Kultur, leben sie nicht mehr, sind gleichgültig und vernachlässigen sie. Bei uns selbst also liegen die Ursachen für eine Gefährdung unseres Abendlandes.“ schreibt Hans-Karl Ortmann. Deshalb ist es Unsinn, wenn die Rechten meinen, unsere Kultur sei durch die Flüchtlinge bedroht. Welche Kultur soll denn hier bedroht sein, wenn z.B. Feste wie Weihnachten durch Kommerz, stromfressende Girlanden in den Gärten, an Fassaden baumelnde Coca Cola – Puppen etc. verunstaltet werden, wenn obskure Halloween-Veranstaltungen dominieren oder ein „Guten Tag“ oder andere Grüße von einem dämlichen „Hi“ ersetzt werden?

  5. Fortsetzung:

    In den fünfziger und sechziger Jahren wurden die Gastarbeiter aus Italien, Spanien, Griechenland oder der Türkei ebenso wie die jetzigen Flüchtlinge missachtet und teilweise beschimpft.

    Dabei haben sie durch ihre Arbeit und Kaufkraft zum Wohlstand beigetragen; vielfach mussten sie die schmutzigsten Arbeiten wie bei der Müllabfuhr oder der Straßenreinigung verrichten.

    Jedoch haben sie mit ihrer Kultur, mit ihren Läden und der Gastronomie entscheidend zu einer Bereicherung beigetragen. Wie dürftig wäre heute z.B. unser gastronomisches Angebot ohne unsere italienischen oder griechischen Lokale?

  6. @2 BvG
    ich trage zu den ungefuellten raeumen laengst bei und empfehle die nutzung fuer gefluechtete – allerdings nach vorheriger entfernung saemtlicher symbole, die zu indoktrinierung oder missionierung verleiten koennten. da einige dieser bauten gross und hoch genug sind, um ein paar zwischendecken einzuziehen, bietet sich eine optimale nutzung an.
    vielleicht folgt ja das eine oder andere gebaeude in italien oder saudi arabien oder polen oder russland oder oder oder…
    geeignete, kreative architektinnen sind vorhanden.
    zweckzuentfremdete mittel aus anderen toepfen gaebe es en pagaille.

  7. Als ich gestern an der Sport-und Stadthalle im Eingangsbereich die vielen Kinder der Flüchtlinge umherlaufen sah, kam mir der Gedanke, unbedingt diesen Brief zu Weihnachten 2015 zu schreiben. Betrachtet man die Gefühlskälte, die von vielen Menschen und einigen angeblich christlichen Staaten wie Ungarn in den vergangenen Monaten den Flüchtlingen gegenüber gezeigt wurde, so beweist dies, dass trotz aller Errungenschaften und Veränderungen in den 2000 Jahren seit Christi Geburt der Mensch in seinen Wesen, ob gut oder böse, immer der gleiche geblieben ist. Das erkennt man auch am Weihnachtsevangelium. Wie uns der Evangelist Lukas das Ausgestoßensein in dem Kapitel 2 Vers 6-7 beschreibt: „Sie gebar ihren Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. Denn in der Herberge war kein Platz für sie.“ Auch die Flucht nach Ägypten, um dem Kindermord des Herodes zu entgehen, beschreibt der Evangelist Matthäus im 2. Kapitel sowie auch der Prolog im Johannesevangelium, wo es heißt: „Er kam in sein Eigentum, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf.“
    Vertieft man sich in diese Bibelberichte, so begreift man, wie sehr unser Weihnachten 2015 mit dem Flüchtlingsdrama dazu passend gestellt werden kann. Daher scheint mir die Antwort in der Politik, auf die Zustände, wie sie die Kanzlerin vertritt, immer noch am ehesten der christlichen Verantwortung zu entsprechen. Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat gegenüber den Ängsten vor moslemischer Überfremdung durch die Flüchtlinge in einer Fernsehdiskussion sich geäußert: Wenn sonntags unsere Kirchen wieder voll besucht wären, bräuchten wir uns vor dieser angeblichen Gefahr nicht zu fürchten.
    Ich meine auch, die religiös und kulturelle Situation wäre hierzulande eine ganz andere, wenn vom Islam geprägte Flüchtlinge auf eine überwiegend den christlichen Glauben praktizierende Gesellschaft treffen würden. Es ist zwar gut, dass wir in einer modernen, toleranten Gesellschaft leben und das Grundgesetz religiöse Freiheit garantiert, aber muss man denn das öffentliche Leben so weit entchristianisieren, wie es in den letzten Jahrzehnten passiert ist? Auch das Weihnachtsfest, total kommerzialisiert, wird mehr und mehr seiner religiösen Bedeutung beraubt.
    Es ist auch bedauerlich bei Diskussionen um die Integration der Flüchtlinge, dass von einigen Intellektuellen immer wieder alles als Deutschtümelei abgetan wird. Es ist interessant, dass Frankreich seine Kultur und Lebensart viel selbstverständlicher vermittelt als Deutschland. Neben unserer Sprache gibt es genug Positives am Deutschtum, was mit Rechtsaußen absolut nichts zu tun hat. Wir Deutschen können nach allem, was in der Vergangenheit hier geleistet wurde mit Recht stolz auf unser Land sein. Sehen wir es, wenn es auch politisch schwer zu bewältigen ist, als Aufgabe der Zukunft, dass diese Menschen aus ihrer Not in weihnachtlich christlicher Gesinnung in eine bessere Zukunft hier in unserem Land und vielleicht auch in unserer Stadt gehen. Schauen wir ohne Angst auf ein hoffentlich besseres Neue Jahr 2016. Das ist mein Wunsch.

  8. @DH
    Bei aller berechtigten Kritik an der von Hans-Karl Ortmann propagierten Rechristianisierung: Wenn Sie behaupten, dass in seinem Brief keine säkularen Werte vorkämen, haben Sie einfach nicht richtig hingeschaut. Oder was sind Humanismus, logisches Denken, Demokratie, Recht, Aufklärung, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, die Würde des Menschen anderes als sekulare Werte?
    Und warum darf man diese Werte, die nun einmal zuerst in Europa entwickelt wurden, nicht abendländisch nennen?

    Und bei aller Kommerzialisierung: Für mich ist ein in Armut geborenes Kind, das der Menschheit den Frieden bringen soll, nach wie vor ein beeindruckendes Symbol. Auch wenn dieses Ziel nicht erreicht wurde, lohnt es sich trotzdem, es als Orientierungspunkt im Auge zu behalten.

  9. # 8, Wolfgang Mohr,

    Sie stellen eingangs fest, „dass der Mensch in den 2000 Jahren in seinem Wesen, ob gut oder böse, immer der gleiche geblieben ist.“

    Warum sollte es anders sein ? Wurde er nicht so geschaffen ? (Nach der Lehre, die der Annahme zugrunde liegt.)

    Doch was ist mit Ihrem Gott ? Ist er nicht auch der gleiche geblieben, in seiner Grausamkeit oder Gleichgültigkeit, den armen Menschen gegenüber ? Warum schweigt er seit 2000 Jahren zu alledem, was geschieht auf „seiner“ schönen Erde ?

    Als Kind wurde ich belehrt : „Gottes Wege kann und wird mein kleiner Menschenerstand nie begreifen.“

    Ich bemühe mich auch nicht weiter…

  10. Wenn ich auf diesem Blog seither den Begriff „Abendland“ gebraucht habe, dann ohne groß darüber nachzudenken; denn sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, was das Abendland sei, und was es uns Deutschen, den Europäern und dem Rest der Welt bedeute, bedürfte es eines langen Atems. Für uns Europäer reicht das christliche Abendland bis kurz hinter Wien; denn dort beginnt der Balkan und somit das Morgenland. Mit „christlich“ meine ich jetzt katholisch und evangelisch bzw. protestantisch. Die Orthodoxen sind mir zu weit östlich und auf gar keinen Fall abendländisch.

    Das christliche Abendland verfügt ja über viele Jahrhunderte alte Gemeinsamkeiten, wie hauptsächlich gemeinsame Kriege, gemeinsam miteinander gegeneinander. Das verbindet. Der Kitt dazu sind die gemeinsamen „westlichen Werte“, die uns Westeuropäern dankenswerterweise von den Vereinigten Staaten von Amerika zur Verfügung gestellt wurden. Und diese Werte gilt es zu verteidigen. Was wir nicht nur in Deutschland an kultureller Bereicherung, besonders durch christlich geprägtes amerikanisches Brauchtum, erfahren haben, darf nicht durch morgenländische Überfremdung zunichte gemacht werden. Daß gerade in den neuen Bundesländern, die mit den westlichen Werten erst spät in Berührung kamen, die christlich abendländischen Ideale mit Vehemenz verteidigt werden, läßt – besonders im Hinblick auf die profane Vergangenheit – hoffen.

  11. @Brigitte Ernst

    „Säkulare Werte“ war etwas mißverständlich , Säkularismus ist selber ein Wert , die von Ihnen genannten Punkte aber sind westliche Werte oder die der Aufklärung , aber keine säkularen.

    Daß man diese Werte nicht als abendländisch bezeichnen darf , habe ich nicht gesagt.

    Ihrem letzten Satz stimme ich zu , aber es muß klipp und klar dabei bleiben , daß Religion Privatsache ist.
    Daß Herr Ortmann auch humanistische Werte nennt , finde ich ebenfalls positiv , aber so wie der Beitrag formuliert ist , soll nebenbei mit verkauft werden , daß es letztlich doch nur die Rückkehr zum „christlichen Leben“ ist , die eine Lösung bringt.
    In diesem Zusammenhang mißfallen mir auch sehr die Äußerungen Frau Käßmanns , die darauf hinaus laufen , die Attacken durch den Islamismus auszunutzen , um eigene , egoistische Ziele durchzusetzen , im Namen der Kirchen.

  12. @ 13; Liebe Brigitte Ernst,

    da befasse ich mich endlich mal krampfhaft ernsthaft mit einem ernsten Thema, und Sie finden das witzig, wenn auch nur mäßig. Was soll ich davon halten?

  13. @ 14 Lieber Manfred Petersmark,

    je tiefer die Nacht, desto deutlicher pflegt sich bei Ihnen der kleine Zyniker Bahn zu brechen. Der Rest der Bloggergemeinde trägt’s mit Fassung.

  14. @ 15; Liebe Brigitte Ernst,

    dann darf ich uns zum Modus Vivendi beglückwünschen: Auch ich trage den Rest der Bloggergemeinde mit Fassung.

  15. Bitte gern zu Herrn Mohr’s „Leitlinien“: glauben Sie Herr Mohr, dass Zitronenfalter Zitronen falten? Auch nicht? Na dann sind wir ja schon auf dem richtigen Geläuf-dem Glauben! Und der sollte jedes Menschen eigene Sache sein und er sollte diese in seinen vier Wänden nur für sich oder mit vielleicht ein paar Anhängern seiner Sekte bis zum Erbrechen ausleben. Ob er sich nun so lange geisselt, um seine Sünden erlassen zu bekommen oder ob er an die 27 oder wieviel Jungfrauen auch immer glaubt, die er hummeln darf, wenn er als Muslim einen Nichtgläubigen tötet o.ä. Es ist ja auch Ihre ureigenste Sache, ob Sie die Gschichtchen eines Lukas, Johannes oder Matthäus lesen oder sich mit Kant, Hegel oder Nietzsche und damit mit den Menschen auseinandersetzen und nicht mit einem immaginären „Etwas“, an das man nur glauben kann. Machen Sie das bitte so aber lassen Sie bitte die normalen Menschen mit dem Sekten-Gedöns in Ruhe. Und noch zu Ihrem „Aufeinandertreffen“ von christlichen und islamischen Gesellschaften, wie Sie es nennen und aus meiner Sicht aus einer Sicht der Stärke, die Sie bei Christen in Europa vermissen lassen. Wie wäre es, wenn Sie wieder mal einen Kreuzzug ausrufen würden – da könnte man mal wieder sehen, welches der bessere bzw. stärkere Glauben ist und welcher schlechter ist und vernichtet werden sollte! Hatten wir seit ca. 800 Jahren nicht mehr. Nun noch kurz zu mir: ich bin Deutscher (Europäer wollte ich mal sein, habe aber Abstand davon genommen) und bin gern bereit, jedem Syrer oder Menschen anderer Nationalitäten, die in akuter und nicht lösbarer Not sind, Zuflucht zu gewähren, wenn diese keine Werbekampagne für deren Sekte machen und wie oben gesagt, ihrem Glauben persönlich und in aller Stille nachhängen. Dabei ist es vollkommen wurscht, ob diese Menschen an Gott, Allah, Jachwe oder den heiligen Bimbam glauben. Wenn ich helfe, dann einem Menschen in der Realität und nicht in irgendwelchen irrealen Sphären. Fröhliche Grüße für’s Restweihnachtsfest wünsche ich der Runde

  16. Dem Leserbrief von Hans-Karl Ortmann zum Thema Pegida und die abendländische Kulturkann ich nur zustimmen. Diese wahre Begebenheit mit einem muslimischen Eiferer zeigt deutliche Ähnlichkeiten in der Denk- und Verhaltensstruktur von Gruppen, deren Verhalten in vollem Widerspruch steht zu den Werten, für die sie angeblich kämpfen.
    Im April 2006 Landete ich in Sana’a, der Hauptstadt des Jemen, und fuhr anschließend in einem Taxi zum Hotel. Der Taxi-Fahrer war ein Mann mit Kopfbedeckung und langem Bart. Kurz nach dem Beginn der Unterhaltung (ich spreche Arabisch) sagte er: „mein Bruder, Du bist sicher Muslim“. Ich: „nein, mein Bruder, ich muss Dich enttäuschen“. Er: „Du scheinst trotzdem ein netter Mensch zu sein. Deswegen rate ich Dir, zum Islam zu konvertieren, damit Du dem ewigen Höllenfeuer entgehen kannst. Es ging eine kurze weile so hin und her. Dann ich: „sind alle Jemeniten Muslime und kommen alle in den Himmel“. Er: „selbstverständlich, so Gott will“. Dann fuhren wir an einigen größeren Müllhaufen auf den Bürgersteigen vorbei. Ich fragte, ob er diese Müllhaufen bemerkt und was der Islam zum Thema Sauberkeit aussagt. Er sagte: „Im Islam ist es ganz klar, dass Sauberkeit ein entscheidender Teil des Glaubens ist“ Und er fügte hinzu: „viele unserer muslimischen Brüder verhalten sich leider nicht nach den Geboten des Islam“. Ich sagte: „Dann, lieber Bruder, Du solltest Dich dafür einsetzen, dass alle Muslime im Jemen sich nach den Geboten des Islam verhalten, damit sie später nicht ewig in der Hölle schmoren. Wenn Du das erreicht hast, dann wird der Jemen noch viel schöner sein und wir können uns dann über meine Zukunft und mein Schicksal nach dem Tod unterhalten“.
    Er wurde nachdenklich und ich hatte jetzt Ruhe, die Fahrt durch die (leider nicht mehr) wunderschöne Stadt Sana’a, eine der bedeutendsten historischen und kulturellen Zentren der arabischen Welt, zu genießen.
    In Analogie dazu möchte ich den Anhängern von PEGIDA und Co, den patriotischen Europäern, den selbsternannten Verteidigern der abendländischen Kultur sagen:
    „Kümmert Euch darum – beginnend mit Euch selbst – ,dass alle patriotischen Europäer die Prinzipien und Werte der (christlich-) abendländischen Kultur (Achtung der Menschenwürde und –rechte, gegenseitiger Respekt, Nächstenliebe, Solidarität, Brüderlichkeit, Ehrlichkeit usw.) akzeptieren und nach diesen Prinzipien und Werten leben. Wenn Ihr das geschafft habt, dann braucht Ihr keine Angst mehr vor „Islamisierung“ zu haben, denn es wird dann eine wunderbare Gemeinschaft entstehen, sodass auch die eingewanderten „Nicht-abendländischen“ Bürger nach diesen Prinzipien und Werten leben werden, auch wenn die Muslime unter ihnen ihre Religion weiter praktizieren“.

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