Stichwort Klimawandel: Zum Jahresausklang bringe ich hier einen langen Leserbrief, der sowohl Rückschau auf den Klimagipfel von Lima als auch Vorschau auf den von Paris ist, von dem sich zahllose Menschen auf diesem Planeten endlich eine Strategie gegen die globale Erwärmung erhoffen. In Lima war ein Minimalkonsens ausgehandelt worden — im Wesentlichen nichts weiter als eine „Paris-Vorlage“, mit der in Paris das Minimalziel der Klimapolitik erreicht werden soll: die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur bei zwei Grad zu begrenzen. Die Folgen der globalen Erwärmung sind bereits spürbar, und es besteht weitgehend Konsens darüber, dass sie zu großen Teilen vom Menschen verursacht wird. Ich bin nicht der einzige, der skeptisch ist, ob das Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden kann. Roland Aßmann aus Büdingen ist es auch.

Klimapolitik: Was wir tun können

von Roland Aßmann

Es erstaunt mich zunehmend, dass es offensichtlich immer noch Menschen gibt, die das wiederkehrende bizarre Schauspiel der Weltklimakonferenzen ernst nehmen und einen konstruktiven Beitrag zur Lösung globaler Probleme von diesen Veranstaltungen erwarten. Die Menschheit hat sich eine Lage manövriert, die Ihre Existenz mittel- bis langfristig zumindest in der heutigen Form bedroht. Und alle wesentlichen Akteure bei diesem Schauspiel sind aus unterschiedlichsten Gründen handlungsunfähig. Als da wären:

1. Die Politik: Diese hat per Definition die Interessen ihres Landes zu vertreten und den Wohlstand der eigenen Bevölkerung zu mehren. Bodenschätze dort zu lassen, wo sie schon lange eingelagert sind, gehört definitiv nicht dazu. Selbst die am höchsten entwickelten und gleichzeitig sozialsten Länder, z.B. Norwegen, hätten damit ihre Probleme. Zudem sind die national verpflichteten Politiker durch international agierende Konzerne leicht erpressbar geworden.

2. Die Bevölkerung: Bedingt durch eine über viele Generationen erfolgte Sozialisation haben Menschen, wie übrigens auch viele Tierarten, gelernt, sich bei Bedrohung auf den Zusammenhalt der eigenen Gruppe zu verlassen, die allein das Überleben inmitten konkurrierenden Gruppen oder der rauen Wildnis ermöglicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gruppe eine Steinzeitsiedlung, ein Stamm, eine Burg oder neuerdings eine Nation umfasste. Bedrohungsszenarien sind tief verwurzelt in der menschlichen Psyche und führen schnell zu nationalistischen oder zumindest patriotischen Reflexen, die bei weltweiten Bedrohungsszenarien aber noch kontraproduktiver sind als sonst.

3. Die Wirtschaft: Sie folgt mehr und mehr betriebswirtschaftlichen und damit mathematischen Gesetzmäßigkeiten unter möglichst weitgehender Umgehung des Faktors Mensch. Ziel ist das geschickte Nutzen dieser Gesetzmäßigkeiten, um Wachstum zu erzielen. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Wachstum des Umsatzes, des Know-hows, des Gewinns oder der neuerdings der Effizienz handelt. Maßstab ist das Geld und nicht der Mensch und schon gar nicht die (ineffiziente) Natur. Handelt eine Firma oder ein internationaler Konzern entgegen den ökonomischen Geboten, steht sie bzw. er schnell als Verlierer da und scheidet früher oder später aus dem Rennen aus.

4. Die Wissenschaft: Schwierig zu durchschauen, wer von wem finanziert wird und wer welche Interessen vertritt. Jedenfalls liefert sie Argumente für alle Beteiligten vom engagierten Klimaaktivist bis hin zum entschiedenen Klimawandel-Leugner.

5. Die Natur: Sie ist wie der Mensch äußerst erfindungsreich und hat es im Laufe der Evolution immer wieder zu Stande gebracht, sich auf die unterschiedlichsten Rahmenbedingungen zu Lande, im Wasser und in der Luft anzupassen. Aber sie braucht dafür nicht Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte sondern Millionen von Jahre. Mit der Geschwindigkeit der durch den Menschen verursachten Veränderung kann Sie nicht mithalten und es ist nur ein Frage der Zeit bis ganze Ökosysteme kollabieren.

Da wir die Gesetze der Natur zwar verstehen lernen, aber nicht ändern können und es auch keinen Sinn ergibt, auf die Wirtschaft einzuwirken, weniger erfolgreich zu wirtschaften, kann nur ein rationalerer Umgang mit dem künstlichen Konstrukt „Nation“ weiterhelfen. Dass dieser rationalere Umgang möglich ist, zeigt das mit einer Ausnahme doch eher rationale Verhältnis der Deutschen zu ihren Bundesländern.

Was könnten WIR in dieser Pattsituation tun:

1. Gründung einer globalen Partei mit Ländervertretungen mindestens in allen demokratischen Ländern. Im Parteiprogramm muss sich sowohl die Bewahrung der Freiheit und Unversehrtheit des Einzelnen als auch die Bewahrung der kulturellen Vielfalt inklusiver ihrer religiösen Bindung wiederfinden. Aber auch globale Ziele müssen verankert werden, wie die Schonung der Natur und die Achtung von Flora und Fauna durch einheitliche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und ökonomisch erfolgreiche Wirtschaft.

2. Globale Beteiligung an demokratischen Wahlen auf allen Ebenen und zurückdrängen nationalistischer Strömungen durch eine globale Kooperation. Schlagkräftige internationale Teams, die in der Politik nahezu unmöglich erscheinen, sind in den Großkonzernen längst gängige Praxis.

3. Friedliche Anreize freie Wahlen zu ermöglichen für alle undemokratischen Staaten. Dies könnte das in Aussichtstellen eines Technologietransfers ebenso sein wie die zeitlich limitierte Straffreiheit und die Sicherung des gehobenen Lebensstandards für Diktatoren, die freiwillig zurücktreten. Bestrafung und Enteignung wirken hier eher kontraproduktiv, wie die Beispiele Ägypten und Syrien zeigen.

4. Rückführen der aufgeblähten Rüstungsetats und Nutzung der freigewordenen Mittel zum Aufbau einer globalen und nachhaltigen Wirtschaft, die ein Mindestmaß an Bildung und Wohlstand für alle ermöglicht. Nur so kann dem ungehemmten Wachstum der Weltbevölkerung Einhalt geboten und der Natur sowie dem Menschen Raum zum Überleben gelassen werden.

Sorry, dünner ist das zu bohrende Brett leider nicht – weder für uns als Weltbevölkerung noch für die Politiker(innen) und Wirtschaftsführer(innen) als ihre bedeutendsten Vertreter(innen). Und wir sollten uns schleunigst beeilen, den Bohrer an der richtigen Stelle anzusetzen, bevor es zu spät ist.

Für die aktuell nicht zur Disposition stehende Kleinstaaterei ist die Welt jedenfalls viel zu klein und zu zerbrechlich geworden.

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54 Kommentare zu “Klimapolitik: Was wir tun können

  1. @Roland Aßmann

    Zu einem Aspekt will ich was beitragen:

    „Bedrohungsszenarien sind tief verwurzelt in der menschlichen Psyche“

    Bedrohungsszenarien sind nicht nur in der menschlichen Psyche, sondern allgemein in den Wesen verwurzelt. Sie haben das angedeutet. Im Falle einer empfundenen Bedrohung, sei sie auch irreal, antwortet jeder Organismus mit erhöhter Vermehrung und größtmöglicher Ausbeutung der Ressourcen und mit der Erhöhung der Variationssbreite zu Ungunsten der Variationssqualität. Dies bedeutet, daß „Notzeiten“ zu einer weniger entwickelten, mehr rudimentären Ausstattung der Wesen führt, eine höherentwickelnde Spezialisierung aber unterbleibt.

    Ich bin mir sicher, daß dieser Mechanismus von interessierten Kreisen genutzt wird, um das Konsumverhalten anzukurbeln.(vergleichbar mit den wiederkehrenden angeblichen „Finanzkrisen“)
    Aus dieser Sicht halte ich die Klimadiskussion, die sich auf nur wenige Fakten stützt, für einen unbewiesenen Popanz, der aus der vormals ernsthaften wissenschaftlichen Diskussion den Weg in die intentionale Politisierung gefunden hat.

    Aber abgesehen von solchen „Verschwörungstheorien“ ist es keine Lösung, den Menschen fortwährend die Bedrohlichkeit und Bedrohung der Welt vorzuhalten, weil dies eben zum Gegenteil des erwünschten Effektes führt: Die Menschen werden sich nicht entspannen, werden nicht weniger konsumieren und auch nicht weniger Ressourcen verbrauchen, sie werden nur zunehmend egoistischer das Überleben der Ordnung, der Art, der Gattung, der Familie und des Individuums verfolgen und einen Ressourcenhunger entwickeln, der nur dazu dient, scheinbar konkurrierende Arten auszuhungern.

    Ihre Schlussfolgerung, wenn ich sie recht verstehe, unterstütze ich: Nur eine Gewährleistung des persönlichen, nicht nur materiellen Wohlstandes und der individuell empfundenen und tatsächlichen Wirksamkeit (=Sicherheit) wird zu einem verträglichen Umgang mit der Natur führen.

    Mit Grüßen eines Büdingers.

  2. Ob es jetzt dieser Leserbrief ist oder die Weihnachtswünsche von Bronski ist gleich, beide Ansätze sind mir ein bisschen zu negativ. Die Klima und auch die Friedenspolitik sind zu einem hohen Grad Energiepolitik. Gerade bei dem Thema werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Wenn ein Unternehmen wie EON seine Politik völlig umkrempeln will und die anderen Energieerzeuger dem kaum nachstehen hat das einen Grund den ich sehr positiv sehe. Die Energiewende wird nicht wegen einiger Klimakonferenzen weltweit laufen sondern aus rein marktwirtschaftlichen wenn man so will neoliberalen Gründen. Dazu stelle ich mal einen Kommentar als Link ein. Das wird zu einer völlig anderen Weltwirtschaftsordnung führen weil der nahe Osten massiv an Bedeutung verlieren wird. Man kann dazu nur sagen es bleibt spannend und die Chancen das auch einiges besser wird sind nach meiner Meinung intakt.
    http://www.sonnenseite.com/de/zukunft/gibt-es-eine-zukunft-fuer-die-deutsche-photovoltaik-branche.html

  3. „Im Grunde ist Politik nichts anderes als der Kampf zwischen den Zinsbeziehern, den Nutznießern des Geld- und Bodenmonopols, einerseits und den Werktätigen, die den Zins bezahlen müssen, andererseits.“

    Otto Valentin („Warum alle bisherige Politik versagen musste“, 1949)

    Heute muss die Politik noch immer versagen, weil kaum jemand den Zins versteht. Dass Politiker den Zins am allerwenigsten verstehen, ergibt sich aus dem Umkehrschluss: Sobald der Zins allgemein verstanden ist, wird die Politik überflüssig! Das heißt nicht, dass die Menschen überflüssig werden, sondern nur jene tatsächlich sinnfreien Tätigkeiten, die etwas „regeln“ sollen, was nicht geregelt werden kann, solange es sich durch das vom Kapitalismus befreite Spiel der Marktkräfte nicht selbst regelt. Doch so weit zu denken, fällt den Politikern noch schwer, also erklären wir erst einmal den Zins:

    Der Zins – Mythos und Wahrheit

  4. Eigentlich möchte ich in der Sache gar nicht widersprechen aber man sollte das Thema Geld und auch Zinsen nicht überhöhen. Die historische Leistung des deutschen Volkes, die EE in die Wettbewerbsfähigkeit zu führen, wird ,wenn es nur ein bisschen gerecht zu geht, ihren Weg in die Geschichtsbücher der gesamten Welt finden und da ist es völlig egal was mit welchem Geld oder Zins die nächste Zeit passiert. Soll doch die herrschende Lehre der Marktwirtschaft der Energieerzeugung des 20 sten Jahrhunderts den Hahn zudrehen, dem Markt ist es nämlich egal ob er positiv oder negativ wirkt. Er wirkt, wenn man ihn lässt und das tut man derzeit mehr als je zu vor.

  5. Ich möchte das auch noch mal kurz begründen was ich oben geschrieben habe. Derzeit wird PV Strom auf der Welt schon für unter 5 Eurocent die KW/h gehandelt. Nach einem Vortrag im Sommer von Eicke R. Weber( Leiter Fraunhofer Freiburg) werden die Stromgestehungskosten weiter deutlich fallen auf ca 3-3,5 Cent im Sonnengürtel der Erde bis 2018. Dann wird das was ich unten als Link eingestellt habe greifen. Den Rest besorgt der Markt wahrscheinlich schneller als sich das einige derzeit vorstellen können. Klimakonferenzen braucht dazu kein Mensch. Das ist wie der Ersatz von Diesel Lokomotiven durch E- Loks nur noch eindeutiger.
    http://www.chemie.de/lexikon/Elektrolyse.html#Anwendungen

  6. Aßmann hat natürlich in seiner Beschreibung Recht, nur vergißt er – leider – eine klitzekleine Kleinigkeit: das Prinzip der Vermehrung. Egal, ob jetzt Heuschrecken Felder kahl fressen, sich Bakterien oder Viren vermehren, oder irgendeine Säugetierart sich ungehemmter Vermehrungsfreude hingibt – es führt dazu, daß ein Gleichgewicht durcheinander gebracht, oder besser noch, zerstört wird. Und da wir Menschen ja zu der Gattung der Säugetiere zählen, machen wir auch dieses nach, eher unbewußt. Von derzeit 7,2 Milliarden werden wir in 20 – 25 Jahren auf 10 Milliarden angestiegen sein und nochmals 20 – 25 Jahre später auf geschätzte 13 Milliarden. Wenn wir so weiterpoppen wie bisher. Und da nützt dann alles nix, weniger Fleischgenuß, oder sogar weg von der vegetarischen zur veganen Lebensweise. Nahrung muß irgendwo angebaut, erzeugt, hergestellt werden, und die benötigten Kalorien müssen irgendwo herkommen, aus dem Wasser, vom Land, von Pflanzen und Bäumen.

    Wer jetzt behauptet, dies alles wäre ja möglich bei einer anderen Lebens- und Ernährungsweise, übersieht die anderen Sachen, die uns Freude machen, der Umwelt aber den Garaus. Als da sind: unser Nomaden-Dasein mit allen möglichen Verkehrsmitteln, unser Energieverbrauch für vorwiegend Nutzloses, und unsere Eigenschaftgen wie Neid, Mißgunst, Eifersucht, Protzerei, Gier, etc. pp.

    Was Mutter Erde, also Gaia bräuchte, wäre eine Rückbesinnung auf die Einheit mit ihr, und vor allem Beschränkung. Es gab Völker, da wurden die Dritt- und Viertgeborenen getötet, weil die Eltern wußten, das diese Kinder keine Lebenschancen hatten. Und wir: Die Männchen unserer Art rammeln drauflos, als ob es kein Morgen gäbe. Das Geld für Verhütung ist nicht da. Und Kinder sind ja eine wunderbare, durchaus verständliche Altersvorsorge bei fehlender Sozialversicherung. Und die Frauen müssen mitmachen, mit guter Miene zum bösen Spiel. Und da wir daran nichts ändern werden und können, können wir uns schon ausrechnen, wann wir als Gattung ausgedient haben. Ein paar Reste werden wahrscheinlich überleben, und das Spiel erneut beginnen. Ja denn man tau!

  7. Dass die in meinem Plädoyer geäußerte Idee einer stärkeren internationalen Kooperation in der Luft liegt, zeigen die beiden folgenden Links:

    http://foederalist.blogspot.de/2013/05/die-globalen-parteien-und-ihre-rolle-in.html

    http://www.eineweltpartei.de/

    Es kann nur darüber spekuliert werden, warum all diesen Initiativen die notwendige Aufmerksamkeit der Medien fehlt und sie deshalb kaum in das Bewusstsein der Menschen dringen. Möglicherweise wird der Zusammenhang zwischen einer institutionalisierten globalen Kooperation und unser Zukunft zumindest bei den etablierten Allianzen nicht deutlich genug in den Vordergrund gerückt.

  8. Das ist ein Beitrag den man auch mit dem Satz zusammenfassen kann wie: Langfristig sind wir alle Tod.
    Ich habe vor einigen Jahren einen Vortrag von Hermann Scheer gehört der auch von Solarer Friedenspolitik gehandelt hat. Das er gesagt hat die Sonne ist sozialdemokratisch weil sie auch dem kleinen Mann keine Rechnung schickt versteht sich wohl von selbst. Wie recht er hatte habe ich damals bezweifelt und erst in letzter Zeit erkannt. Was ich aber schon vor Jahren hier im Blog geschrieben habe ist, das PV dezentral ist und immer billiger wird. Deshalb war die Förderung auch immer gerechtfertigt, wenn sie auch von schwarz/gelb mit maximaler Dummheit betrieben wurde( noch wohlwollend formuliert). Die Dezentralität von PV wird seine Wirkung erst in den nächsten Jahren entfalten und jedem den Zugang zu sehr preiswerter Energie ermöglichen. Ich hoffe das es dadurch möglich sein wird den durchschnittlichen Lebensstandard in der Welt ein Stück weit zu verbessern und damit indirekt auch die Reproduktionsrate der Menschheit zu verändern. Ob das blauäugig ist wird man sehen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn man sieht wie die USA entlang der Weltölstraßen aufmaschiert sind und klar ist das die Irakkrise eine Ölkrise war, dann kann es nur besser werden.

  9. Das wird nach meiner Meinung nie funktionieren, dazu müsste man eine neue Menschheit erfinden. Dazu sind die Menschen zu egoistisch

  10. Auch wenn ich mich wiederhole, aber für mich ist Klimapolitik, Bevölkerungspolitik und die ganze Flüchtlingsproblematik, eingebettet in unseren westlich und neoliberal geprägten Glauben an (undendlichen) Wachstum untrennbar miteinander verbunden. Vereinfacht ausgedrückt: Wer Regenwald rodet, um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen, zerstört nicht nur ein Biotop, sondern sorgt auch dafür, daß beim nächsten Monsunregen das bißchen fruchtbare Krume auch weggespült wird.

    Wer industriell erzeugte Nahrungsmittel in Dritt-Welt-Länder liefert, zerstört die dortigen Bauernmärkte. Wer Waffen in alle Welt liefert, egal ob an Regierungen oder mehr oder minder gewaltbereite Oppositionskräfte, darf sich nicht wundern, wenn dann um ihr Leben bangende gemeinsam mit all denen, deren Lebensgrundlage durch multinationale Konzerne zerstört wurde, sich zu Millionen auf den Weg machen, zu uns, also dorthin, wo sie sich noch eine Chance auf ein Weiterleben ausrechnen. Und reicht das zusammengekratze Geld nicht für die Eltern, dann setzen sie ihre Kinder auf Schiffe, in Züge, oder schicken sie in Trecks mit anderen zu Fuß auf die Reise.

    Und zu all diesen Problemen und Ursachen kommt dann noch das Bevölkerungs-Wachstum als Ursache und verstärkendes Problem. Als ich, knapp 70, auf die Welt kam, gab es weltweit etwas über 2 Milliarden Menschen, Heute sind es 7,3 Milliarden. Wir können uns hochrechnen, wann wir bei 15 Milliarden sind, irgendwann um 2050 herum. Und dann? Allen geht es gut, alle werden satt? Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Wieviele Fische schwimmen dann noch in dem Plastiktümpel, den wir Meer nennen? Wie sieht dann unser Grundwasser aus? Welche Berge von giftigen Reststoffen aus atomarer und chemischer Produktion, einschl. Fracking, werden dann wo gelagert? Essen wir dann noch Soja oder bereits aromatisierte Plastik?

    Auf diese Fragen hätte ich gerne eine Antwort.

  11. Ich möchte Herrn Aßmann doch noch eine Antwort auf seine Anregungen geben. Theoretisch gut, aber leider, da der Mensch eben nicht edel, hilfreich und gut ist, nicht umzusetzen. Er selbst weiß doch, wie all diese hehren internationalen Organisationen sich bemühen und was dabei heraus kommt. Haben die multinationalen Konzerne, und deren Eigner, ein Interesse an einer Änderung? Niente, solange die Dollarzeichen in den Augen leuchten, nutzt auch der Hinweis auf all das schöne Geld, das man nicht essen kann, wenig. Die niederen Triebe siegen eben immer und überall, und wenn es wieder einen Christus gäbe, würden sie ihn wieder kreuzigen, weil die Wahrheit immer gekreuzigt wird – und die Lüge besser bezahlt.

  12. @Wolfgang Fladung

    Haben Sie meinen Beitrag gelesen? Ich glaube nicht.

    Ihre immer pessimistischeren Kommentare lassen keine Lösungen zu und führen zum Gegenteil des erhofften Effektes: Sie führen zu Panik und Egoismus.

    Ihre Schlußfolgerungen werden immer problematischer.

    Ihre Beispiele zeigen mir, daß Sie nicht wirklich an ökologische Zusammenhänge glauben. Ein „Gleichgewicht“ kann gar nicht „durcheinander gebracht“ werden, mindestens kein ökologisches, da es ein solches „ökologisches Gleichgewicht“ gar nicht gibt. Ökologische Systeme sind dynamisch, nicht statisch!

    Humanistisch gedacht, gibt es keine Alternative zur Umweltzerstörung, da der Mensch das unbedingte Maß des Menschen sein muß.

    Ökologisch gedacht, gibt es keine Alternative zur Menschheitszerstörung, da das System das unbedingte Maß sein muß!
    (=eine exzessive Art nicht überleben kann.)

    Ökologisch kümmert es „Gaia“ nicht, ob eine Art überlebt, das System entwickelt sich trotzdem.

    Ich vermute, daß Sie Ihren Humanismus nicht mit Ihrem ökologischen Denken in Einklang bringen und Ihre Schlußfolgerungen deshalb abdriften.

    Sie verbreiten Katastrophenszenarien, um die Vermehrung zu stoppen, tatsächlich spornen Sie die
    Vermehrung an, Sie propagieren Ressourcenschonung vermittels Existenzangst, tatsächlich spornen Sie die Ressourcenausbeutung an, Sie sind Ihres eigenen Teufels Advokat und sind dabei in millionenfacher Gesellschaft.

    Ich wünschte, die Rufer würden aufhören, in der Wüste zu rufen. Ihre Rufe verhallen nicht ungehört, sie stören, Spitz auf Knopf: Sie stören das Gleichgewicht.

  13. Die Wende kann nur von unten kommen. Das tut die Energiewende gerade obwohl das massiv bekämpft wird sind da Millionen aktiv. Die dezentrale Erzeugung von Energie löst Abhängigkeiten auf und wird grundsätzliche Veränderungen auslösen die nächsten 20 Jahre. Das Ganze steht jetzt erst am Anfang.

  14. Hallo, BvG aus Büdingen.

    Natürlich habe ich Ihren Beitrag gelesen, und teile den Inhalt zu 50%, als dies sind:

    Ihre Einschätzung des zunehmenden Egoismus (wobei natürlich viele Menschen der Schwellen- und vor allem in den Entwicklungsländern keine Wahl haben, zwischen Egoismus und Altruismus)

    Über Ihre Einschätzung, was Menschen unter ihrem „persönlichen“ Wohlstand verstehen, ließe sich streiten, weil da auch für viele der SUV für 100.000 Euro dazu zählt. Was ich überhaupt nicht teile, ist Ihre Negierung des Klimawandels, wo es inzwischen so viele Indizien gibt, das man daraus Beweise zusammen stellen kann. Aber dies ist für mich immer noch alles nur ein Nebenkriegsschauplatz, weil er mein eigentliches Thema bzw. Anliegen, die Bevölkerungsexplosion, verfehlt.

  15. Hallo Hans,

    sicherlich ist eine vernünftige und vor allem funktionierende Energiewende ein wichtiges Thema. Allerdings fehlt es hier noch an allen Ecken und Enden, an Leitungen, an Speichermöglichkeiten und an einer gerechten Preisgestaltung für den Endverbraucher. Und das Problem der Ressourcenvergeudung und -Vernichtung wird dadurch auch nur bedingt gelöst.

  16. Eine Ergänzung noch. Sie schreiben: „Sie verbreiten Katastrophenszenarien, um die Vermehrung zu stoppen, tatsächlich spornen Sie die Vermehrung an, Sie propagieren Ressourcenschonung vermittels Existenzangst, tatsächlich spornen Sie die Ressourcenausbeutung an, Sie sind Ihres eigenen Teufels Advokat und sind dabei in millionenfacher Gesellschaft.“

    Jetzt scheinen S I E meine Beiträge nicht gelesen zu haben. Bitte um Erläuterung, w o ich das von Ihnen Behauptete geschrieben habe. Danke.

  17. Hallo Wolgang Fladung
    Die Energiewende ist in Wirklichkeit kein Deutsches Thema und gäbe nur für D. auch nicht viel Sinn .Ob man es vom Ressourcenverbrauch oder vom Klima her sieht. Zum Thema Speicher habe ich , wie ich glaube, den Durchbruch oben aufgezeigt. Außerdem gibt es ja inzwischen Fortschritte bei Batterien und es wird spannend sein was sich durchsetzt. Das Thema der gerechten Preisgestaltung für den Endverbraucher wird sich völlig verändern wenn der Endverbraucher selbst Erzeuger wird. Leitungen sind in D. sicher nicht sinnlos wenn man es aus Sicht der Versorgungssicherheit sieht. Sollten aber nicht dazu benutzt werden um Massen von Braunkohlestrom von Ost nach Süd zu schaffen. Wenn es aber wie von mir erwartet auf eine Wasserstoffwirtschaft hinaus läuft braucht man aber eigentlich keine Fernleitungen weil man ja das Gasnetz hat. Das bedeutet ca 80% des Energiebedarfes regional erzeugen und für die Regelenergie Wasserstoff aus dem Sonnengürtel der Erde einsetzen. Damit bleibt auch die Wertschöpfung zu größeren Teilen in der Region. Zu ihrem Lieblingsthema Bevölkerungsentwicklung. Da das was ich gerade beschrieben habe nicht nur in D. wirken wird , wird es zu einer Steigerung des Lebensstandards kommen schon alleine weil mit billiger dezentraler Energie das Thema Wasserversorgung seinen Schrecken verliert u.s.w. Ich denke das es bei dem Thema Bevölkerungsexplosion kein besseres Lösungskonzept geben kann, weil der Zusammenhang zwischen Anzahl Kinder pro Frau und Lebensstandard offensichtlich ist.

  18. @W.Fladung

    Ich meine nicht, daß Sie das persönlich so geschrieben haben, ich meine, daß solche Bedrohungsszenarien und ein Angstklima eine solche Reaktion (Konsum,Vermehrung,territoriale Konkurrenz)hervorrufen.

    Ein Beispiel:
    „Wieviele Fische schwimmen dann noch in dem Plastiktümpel, den wir Meer nennen? Wie sieht dann unser Grundwasser aus? Welche Berge von giftigen Reststoffen aus atomarer und chemischer Produktion, einschl. Fracking, werden dann wo gelagert? Essen wir dann noch Soja oder bereits aromatisierte Plastik? “

    Ich sage nicht, daß Sie Unrecht hätten, ich sage nur, daß Sie das Gegenteil des Erhofften erreichen.

    Zum Klimawandel: Ich negiere ihn nicht, ich halte ihn für unbewiesen, für unbewiesen halte ich auch, ob der Klimawandel überhaupt schädlich sein wird oder ob und wie man etwas dagegen tun sollte.
    Dazu vielleicht später mehr.

  19. Hallo BvG
    Es ist letztlich egal ob wir umsteuern müssen wegen dem Klimawandel, dem Ressourcenverbrauch oder dem Umweltschutz. Deshalb ist mir z.B. völlig egal ob die Klimaproblematik real ist. Die Energiewende muss aus oben schon genannten Gründen eh passieren. Wenn man dabei auch ein Klimaproblem löst ist es gut wenn es das Problem nicht gibt auch.

  20. @hans

    Die Ressourcenproblematik ist klar, wenn’s ein End‘ hat, hat’s ein End‘. Da muß man Alternativen entwickeln.
    Warum aber gegen menschengemachte Klimaveränderungen ausgerechnet menschengemachte Korrekturen helfen sollen, ist wenig einsichtig. Da sollte man doch besser den Korrekturen der Natur Raum verschaffen, als ihnen entgegen zu treten. Wenn es der Mensch bislang nicht besser wußte, was bringt einen zu der Vermutung, daß er es jetzt besser weiß? Vielleicht ist es klüger, den klimatischen Reaktionen der Natur zu folgen, anstatt sie zu bekämpfen?

    Es ist letztlich nicht egal, ob wir umsteuern müssen, es ist womöglich besser, den Wahn aufzugeben, der Mensch könne die Natur und die Menschen steuern.

  21. Hallo BvG
    Es gibt inzwischen viele Städte die eigentlich nicht mehr bewohnbar sind , weil die Luft zu dreckig ist. Ohne die Energiewende gingen die Energiepreise wahrscheinlich durch die Decke. Man braucht sich nur die Öl und Strompreisentwicklung 2007 2008 zu betrachten. Jetzt zeichnet sich immer deutlicher ab das die EE zu einem für immer wirkenden Preisdeckel führen. Also es gibt auch einen Ökonomischen Grund für die Energiewende. Warum brauch es dann noch den Klimawandel? Ich weiss auch nicht was ich vom Klimawandel halten soll. Wenn es ihn gibt, dann sollte er mit der Energiewende zu bekämpfen sein. Wenn es ihn nicht gibt sollte die Energiewende aus genannten Gründen gemacht werden. Also kann es nur bedeuten das es weiter gehen muss mit den EE. Übrigens stehe ich solchen Zufällen das 3,4 wichtige Themen zusammenfallen und mit der gleichen Maßnahme bekämpft werden sollen auch mit Misstrauen gegenüber.

  22. Die Energiewende ist gar keine Energiewende, sondern nur eine Stromwende. Der diesjährige Boom in Windturbinen ist durch die Änderung des EEG-Gesetzes zu erklären. Man wollte sich noch die alten Fördersätze sichern. Im nächsten Jahr wird die Zahl sicher zurückgehen. Man wundert sich, dass sich immer noch Menschen finden, die in Windkraft investieren, obwohl die meisten Windparks keine oder nur eine minimale Rendite abwerfen. Es scheint sich eher um eine Art Ablasshandel zu handeln. Selbst wenn man keine Rendite erzielt oder sogar das Geld nach 20 Jahren weg ist, hat man zu mindestens das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.
    Mit dem Klimawandel oder dessen Verhinderung hat die Stromwende praktisch nichts zu tun. Dazu ist Deutschlands Ausstoss an CO2 viel zu gering.

  23. Hallo Henning Flessner

    Wie passt denn das –> HIER in ihre Welt? Ich könnte auch die Zubauzahlen aus den USA oder China verlinken. Wahrscheinlich alles Leute die nicht rechnen können

  24. @Henning Flessner
    „Dazu ist Deutschlands Ausstoß an CO2 viel zu gering.“

    Wenn Sie das näher erläutern könnten?

    Es wundert mich ohnehin, daß ausgerechnet das am wenigsten schädliche und das am leichtesten biologisch verwertbare Gas zum Hauptgegner erhoben wird.

  25. Hallo BvG
    Man lenkt einfach nur davon ab das es eigentlich keinen Grund mehr dafür gibt den Kohlekraftwerken so hohe Mengen an Dreck zuzugestehen die sie in die Luft blasen dürfen. Da wir derzeit noch Regelenergie brauchen sollten die Grenzwerte auf max. dem abgesenkt werden was Gaskraftwerke so abgeben. Dann wäre das Thema Kohle sofort erledigt. Wie bei AKW, das Wort Vollkosten sollte man bei Beiden nicht in den Mund nehmen. Ähnliches geschieht übrigens derzeit in den USA. Kohle und AKW werden da massiv zurückgefahren, weil zu teuer. Es wird noch spannend wer schneller aus der Atomenergie aussteigt D. oder die USA.
    http://www.top50-solar.de/newsclick.php?id=223976&link=http%3A%2F%2Fwww.iwr.de%2Fnews.php%3Fid%3D27878

  26. @BvG
    Deutschlands Anteil am weltweiten CO2-Ausstoss beträgt etwa 2% und stammt nicht nur aus Kraftwerken sondern auch aus Automobilen und Heizungen. Die Einsparung durch die Stromwende dürfte bei Zehntelprozenten liegen.

  27. Gott sei Dank folgt niemand ihren Vorschlägen, sonst würden wir heute abend im Dunkeln sitzen und die Ansprache der Kanzlerin verpassen. Soviele Gaskraftwerke haben wir gar nicht, um die Kohlekraftwerke zu ersetzen.

  28. Ich denke ich sollte begründen warum es ein Wettrennen um den Atomausstieg zwischen den USA und D. geben wird. Ich stelle einen Link ein der davon handelt was PV Strom derzeit in der Welt kostet. Mit diesen Preisen braucht man über einen Neubau von AKW oder Kohlekraftwerke nicht mehr ernsthaft zu reden. Bestehende Kraftwerke haben damit wohl auch ein Problem.Da man aber mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann das diese Preise sich die nächsten 5 Jahre nochmal halbieren werden ist das große AKW sterben in den USA noch zu erwarten. Übrigens sind die genannten Preise Dollarcent und ich rede wenn ich von der Energiewende schreibe von der laufenden Weltenergiewende die am Ende natürlich eine Stromwende sein wird. Wie man z.B. auch an dem sehen kann was heute in der FR steht zum Thema E-Mobil in China

    https://cleantechnica.com/2014/11/29/dubai-shatters-solar-tariff-records-worldwide-lowest-ever/

  29. Hallo Henning Flessner
    Ich habe nie gesagt das die Vorschläge bis morgen umgesetzt werden sollen. Man hat für die Energiewende 2050 angesetzt. Ich denke das das Ganze bis 2040 erledigt sein wird. Wenn der Zeitplan aber das einzige ist was gegen meine Argumente spricht scheinen sie ziemlich gut zu sein, oder warum sollen Kohlekraftwerke auf Dauer weiter so viel Dreck in die Luft blasen dürfen?

  30. Bevor jetzt wieder das Märchen von der fehlenden Versorgungssicherheit erzählt wird möchte ich einen Link vom Fraunhofer ISE eistellen. Besonders möchte ich auf die Seite 10 hinweisen auf der eine Statistik der Strombörse in Leipzig mit den Terminmarktpreisen seit ca 2007 dargestellt wird. Ich denke so eine Börse wird Unsicherheiten immer sehr gut abbilden. Auf dieser Seite kann man unschwer erkennen das die Preise und auch die Schwankungen klar rückläufig sind seit die EE einen immer höheren Marktanteil haben.
    http://www.ise.fraunhofer.de/de/downloads/pdf-files/data-nivc-/folien-electricity-spot-prices-and-production-data-in-germany-2014-engl.pdf

  31. Eine detaillierte und für die Anleger nicht nur erfreuliche Vergangenheitsbetrachtung. Aber auch nicht mehr. Könnte es sein das die Anleger nicht nur dumm sind sondern die Gegenwart und Zukunft anders einschätzen? Im Bereich Wind sind wohl die Anlagen Baujahr 2008 und 2014 nicht wirklich vergleichbar. Es gibt ja auch große Energieversorger die noch vor ein paar Monaten neue Kohlekraftwerke geplant haben und in England planen ein paar sogar ein AKW. Die haben aber inzwischen wohl kapiert das es wohl ohne EU Subventionen nicht geht

  32. http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/strom-selber-erzeugen-selbstversorgung-liegt-im-trend-a-1010782.html
    Die Umverteilung die durch die Politik durch die Freistellung von der EEG Umlage für große Verbraucher angestoßen hat führt zu solch eigentlich unsinnigen Ergebnissen. Es ist aber zu sehen das die Energiewende von unten an den Start geht. Wenn die Politik weiter solche Fehler wie bisher macht wird sie in wenigen Jahren ihr blaues Wunder erleben.

  33. @Henning Flessner
    Diesen CO2-Wert kompensiert Deutschland leicht vermittels seiner Waldflächen. Ein 13tel der Waldfläche reicht dazu aus. Diese CO2 -Menge müsste nur noch komprimiert und langfristig gelagert werden, zum Beispiel als Kohle. Man müsste dazu nur den Vorgang wiederholen, den die Natur bereits begangen hat:
    Klimaerwärmung, vermehrtes Wachstum der Pflanzen, Lagerung und Komprimierung der abgestorbenen Pflanzen zu Kohle. Ergibt zugleich neue Arbeitsplätze in einem neuen Feld: Kohleaufbau statt Kohleabbau.

    Das gleiche Prinzip könnte auch für den Erdölabbau gelten.

  34. Die Windparks veröffentlichen ihre Bilanzen nicht mehr.
    Sie vermuten, um uns auf Grund der Gewinne nicht neidisch zu machen. Ich dagegen vermute, dass sie immer noch keinen Gewinn machen.
    Für meine Vermutung sprechen immerhin die Insolvenzen.

  35. Mir hat das in einem andern Forum mal jemand geantwortet. Das sie aus dem Grund die Daten nicht veröffentlichen. Ich vermute das es unterschiedliche Ergebnisse gibt. Das ist letztlich wie an der Börse die Einen machen mehr oder weniger gute Gewinne Andere nicht. Das nennt man Marktwirtschaft damit hatten die früheren Energieerzeuger recht wenig zu tun. Das ändert sich gerade.

  36. Wenn man den aufgeführten Argumenten folgt, stellt man fest, dass niemand im Besitz der absoluten Wahrheit ist. Das gilt auch für die Meinungen zum Klimawandel. Trotzdem zeigen viele Effekte, dass es sich hierbei nicht um reine Spekulationen einiger Wissenschaftler sondern um ein reales Problem handelt. Wie sonst ist es zu erklären, dass regelmäßig Rekordtemperaturen gemeldet werden, weltweit die Gletscher rapide schmelzen und mittlerweile selbst kleine Segelboote rund um Amerika gesegelt sind. Dabei haben Sie relativ problemlos die Nordwestpassage bewältigt. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Seefahrer, Forscher und Abenteurer, die ein halbes Jahrtausend lang die Nordwestpassage gesucht haben, für ihr Vorhaben nur auf besseres Wetter hätten warten müssen?
    Weiterhin möchte ich auf einige Zusammenhänge verweisen:
    1. Für den weiteren CO2-Ausstoß ist nicht so entscheidend, was wir dagegen tun, sondern was wir unterlassen. Nicht allen scheint bewusst zu sein, dass nahezu 100% unserer Infrastruktur auf dem Verbrennen fossiler Bodenschätze basiert: Autos, LKWs, Schiffe, Flugzeuge, Baumaschinen, Heizungen, Hochöfen, ein nicht kleiner Anteil der Kraftwerke, etc. Alles kann nicht mehr genutzt werden oder muss zumindest umgerüstet werden, soll der CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht immer weiter ansteigen. Auch fehlt hierzu noch in weiteren Bereichen die technologische Alternative. Und die am einfachsten umzustellende Endenergieform Strom repräsentiert in Deutschland aktuell nur ca. 20% des Primärenergieverbrauches.
    2. Der Markt regelt vieles, aber nicht alles. Und gerade mit dem Unterlassen haben Märkte bekanntlich so ihre Probleme. Weder das Unterlassen von Finanzspekulationen noch das Nichtantasten von fossilen Bodenschätzen kann der Markt ohne entsprechende politische Rahmenbedingungen regeln. Werden fossile Brennstoffe schwächer nachgefragt, sinkt nach Marktgesetzen nur ihr Preis. Einen Beweis liefert der aktuelle Ölpreisverfall.
    3. Entsprechende Rahmenbedingungen sind bei der Interessenvielfalt ohne eine weit stärkere internationale Zusammenarbeit undenkbar. Diese kann wiederum nur umgesetzt werden, wenn zumindest die demokratisch legitimierten Politiker dabei die Mehrheit ihrer Bevölkerungen hinter sich sehen.
    4. Wirtschaftliches Wachstum ist nicht grundsätzlich schädlich. Auch der Ausbau von Solar- und Windenergie sowie die Forschung, Entwicklung und Umsetzung von Projekten für eine nachhaltige Wirtschaftsweise fördern Wachstum und dringend benötigte Arbeitsplätze. Umso beschämender ist es für die globale Politik, dass sie es nicht schafft, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die gewaltigen und verzweifelt nach sinnvollen Anlagen gierenden internationalen Finanzmärkte hier in großem Stil investieren.
    5. Eine Bekämpfung des Wachstums der Weltbevölkerung funktioniert nicht ohne eine Bekämpfung der extremen Armut in weiten Teilen der Welt. Und noch setzen viele Länder bei der Bekämpfung der Armut zuerst auf eine verstärkte Nutzung von Kohle, Öl und Gas.
    6. Auch wenn der Mensch eben nicht per se edel, hilfreich und gut ist, so hat die Geschichte der Menschheit doch gezeigt, dass Freiheit stärker ist als Knechtschaft, Liebe stärker ist als Hass und Mut stärker ist als Verzagtheit.

    Also nur nicht den Mut verlieren. Wo ein gemeinsamer Wille war, hat die Menschheit bisher immer auch einen Weg gefunden. Nur hat sie dabei nicht immer gewartet, bis dieser von den Mächtigen auf dem Silbertablett (oder neuerdings auf Klimakonferenzen) präsentiert wurde. Wir werden unser Schicksal – wie viele Generationen vor uns auch – in die eigenen Hände nehmen müssen.

  37. Der CO2-Ausstoss wird weiter steigen und das wird auch nicht zu verhindern sein. Der Mensch lässt sich sein Auto nicht wegnehmen.
    Sie möchten, dass die Politik die Steuerung übernimmt. Das funktioniert aber nicht.
    Sie müssen die Steuerungselemente permanent dem Marktverhalten anpassen. Dafür sind Demokratien denkbar ungeeignet, da die Marktteilnehmer erheblich schneller reagieren als die demokratischen Instanzen. Ein Übersteuern ist fast unvermeidlich. Ein schönes Beispiel dafür ist die deutsche Stromwende, die dazu geführt hat, dass Norddeutschland fast nur noch aus einem Maisfeld besteht. Bevor das Gesetz angepasst ist, sind bereits wieder 1000 MW „Nahrungsmittelkraftwerke“ installiert.
    Aber es gibt in dieser Richtung trotzdem keinen Grund zu Pessimismus. Der Klimawandel kommt sehr langsam. Seit 16 Jahren hat er eine Pause eingelegt. Wir werden mehrere Generationen Zeit haben. Die menschliche Kreativität hat dazu ausgereicht, die letzte Eiszeit zu überstehen und das ohne unsere technischen Möglichkeiten.
    Dass unseren Nachfahren in einigen Jahrhunderten die konventionellen Energiequellen ausgehen, wird ein erheblich grösseres Problem sein. Man wird dann über unsere Sorgen lächeln, wenn sich noch an uns erinnern kann.

  38. Dass unseren Nachfahren in einigen Jahrhunderten die konventionellen Energiequellen ausgehen wird nicht passieren. In einigen hundert Jahren wird die Sonne für Energie in Überfluss sorgen. Es wird 20 bis 30 Jahre dauern eine Solare Wirtschaft, wahrscheinlich Wasserstoffwirtschaft, aufzubauen. Das Gute ist das, hauptsächlich D., wir schon angefangen haben. Damit haben unsere Kinder die Möglichkeit die Armut in der Welt zu bekämpfen und der Klimawandel wird nebenbei gestoppt.

  39. Als ich las, dass die FR künftig mit dem Portal „Klimaretter.info“ zusammenarbeitet, schwante mir nichts Gutes. Heute finde ich in der FR die Bestätigung. Es findet sich eine Bildunterschrift: „In den USA gibt es bereits Highways, die mit Solarmodulen ausgestattet sind.“ Darüber ein manipuliertes Photo einer Wüstenstrasse. Nach meinen Recherchen ist das eine Falschmeldung oder ist mir das Wort Satire irgendwo entgangen?

  40. @Roland Aßmann

    Ich vermute, Sie haben mein Argument nicht verstanden:
    Der Verbrauch an fossilen Energiespendern wird nicht zu bremsen sein, sie sind einfach die Besten und der Verbrauch ist unwiderlegbar.
    Ob die technischen Lösungen der Sonnenenergienutzung ausreichen werden, bezweifle ich, eventuell sind sie sogar schädlich.
    Warum soll man nicht dem bewährten Konzept der Natur folgen, und solare Energie in fossile Energie umwandeln, mit allen Vorteilen, die sie hat (Transport, Lagerung, Verfügbarkeit, Entzug von Energie aus dem System)?

    Der Weg wäre, die Prozesse, die in der Natur in Jahrmillionen abgelaufen sind, auf Jahrhunderte zu verkürzen.

    Ein verzwicktes Argument zum Schluß:
    Die direkte Nutzung der Sonnenenergie erhöht die gesamte Energie im System „Erde“, sie ist also weder nachhaltig, noch unschädlich.
    Fossile Energie ist der Weg der Natur, den zu beschreiten wir noch nicht begriffen haben.

  41. Hallo BvG
    ich werde unten einen Link einstellen der davon handelt wie viel Energie die Sonne zur Verfügung stellt. Es ist z.B. locker möglich mir Solarparks nur in Algerien den gesamten Energiebedarf der Menschheit zu erzeugen und das ginge mehrere hundert mal im Sonnengürtel der Erde. Wenn die Menschen sich weniger als 1 Promille der verfügbaren Solarenergie nehmen sollten die Auswirkung sich in Grenzen halten.

    Link

  42. Hallo Henning Flessner
    In diesem Fall stimme ich ihnen zu. Den Artikel über die Solarstraßen habe ich nicht gelesen, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann warum jemand eine solche Solarstraße benötigen sollte. Im Süden gibt es genug Wüste und in D. gibt es genügend Dachflächen.

  43. Ich denke das ich schon mit einigen Links belegt habe was in Zukunft den Energiemarkt bestimmen wird. Wenn D. meint diesen Markt abschenken zu sollen kann man das nicht änderen, es wird aber auf der Welt niemanden interessieren. Es gibt zu viele Märkte in denen PV wettbewerbsfähig geworden ist und den Rest regelt der Markt. Dabei stehen wir erst am Anfang der Entwicklung. Was so für 2015 erwartet wird stelle ich unten in einem Link ein. Die Erwartungen wurden in der Vergangenheit meist übertroffen. Das könnte ich mir auch dieses mal vorstellen.

    Link

  44. Diese ganze Solar-Roadway Geschichte ist ein schlechter Scherz.
    Eine Vertikal neben der Straße aufgestellte Solarzelle wird immer mehr Solarstrom erzeugen als eine flach auf dem Boden liegende, selbst wenn kein Auto drauf steht.
    Das da Leute ihr Geld für ausgeben spricht echt für Einsteins These.

  45. #48 hans
    in dem Link wird davon gesprochen, dass die Neuinstallation von Solarpanels auf 53-57 GW im nächsten Jahre steigen soll. Diese zusätzlichen Panels erzeugen etwa 0.5% der Weltstromproduktion. Wenn Sie auf 100% kommen wollen, müssen sie nur noch 200 Jahre warten.
    In Deutschland brauchen Solarpanels 8 Jahre bis sie die Energie reingeholt haben, die zu ihrer Erzeugung verbraucht wurde. Aber diese Energie wird ja in China verbraucht, wo sie auf Grund der Kohlekraftwerke sehr billig ist.

  46. zu 50 Henning Flessner
    Ich habe mir mal den Spaß gemacht diese Zahl mit einem Wachstum von jährlich 20% in Exel einzugeben. Aus ihren 200 Jahren wurden auf einmal 30 Jahre. Zum Thema Energierücklauzeit bei PV werde ich wie immer einen Link einstellen. Es bleibt ihnen unbenommen das Gegenteil zu belegen. Sie könnten aber auch einfach das 20ste Jahrhundert verlassen. Aus dieser Zeit sind nämlich die Zahlen die sie verwendet haben. Ich habe unten einen Link eingestellt der sehr viele Fragen zum derzeitigen Stand bei PV beantwortet. Die von ihnen aufgeworfene Frage der Energierücklaufzeit wird auf Seite 42 mit 2 Jahren beantwortet. Tendenz fallend wie bei allen Kosten bei PV. Wie war noch mal die Energierücklaufzeit bei Kohle wenn man dauernd Brennstoff nachschieben muss?

    Link

  47. zu 50 Henning Flessner
    Sie sind also der Meinung das China billig Kohlestrom erzeugt. Wenn ich im Fernseher die Leute mit Atemschutzmaske in den Städten in China rumlaufen sehe kommen mir schon Zweifel ob ich ihre Einschätzung teilen sollte

  48. Heute schon wieder ein ärgerlicher Artikel („EnergiePreise, ganz ungeschönt“). Da wird eine alte Studie, die schon seit Jahren durch die Medien geistert, nochmals aufgewärmt. Sie wurde erstellt von zwei Betriebswirtschaftlerinnen, nach dem Motto: „Sage mir was rauskommen muss und ich rechne es dir aus.“ Ich habe die Studie zum Teil gelesen. Dass die Subventionierung des deutschen Steinkohleabbaus den Stromgestehungskosten zugeschlagen wurde, hat mich zum erstem Mal Kopfschütteln lassen. Dies war eine Massnahme, um eine Massenarbeitslosigkeit im ohnehin schon gebeuteltem Ruhrgebiet zu verhindern. Als ich dann las, das die Beiträge Deutschlands zum CERN, das nun wirklich nichts mit Kernenergie zu tun hat, als Subvention der Kernenergie gerechnet werden, haben ich die Studie lachend entsorgt. Das ist nun wirklich weit unter dem Niveau der FR. Es ist heute eine beliebte Masche, sich einen schönen Namen zu geben und dann sogenannte Studien zu ersinnen. Es finden sich schon Zeitungen, die diese Elaborate, die von niemanden gegengelesen wurden, als wissenschaftliche Studien verbreiten.

  49. In einem Punkt teile ich die Meinung von Hennig Flessner. Als ich den Artikel gelesen habe dachte ich schade schon wieder ein Bericht auf dem Niveau der Energiestraßen. Leider. Beim Inhalt sehe ich das ein bisschen anders. Ich habe jetzt die Zahlen nicht mehr genau vorliegen, aber was ich zuerst gedacht habe war das die Zahl was die KW/Std Atomstrom kostet mindestens und absolut nachweisbar doppelt so teuer ist als da genannt. Dazu brauch man noch nicht mal das Wort Vollkosten in den Mund zu nehmen. Warum bezieht man sich auf so eine alte und auch noch falsche Studie wenn es doch inzwischen Zahlen von den AKW Neubauten in Europa gibt. Am klarsten ist das was man in England vereinbart hat. Das hat die FR so noch nie geschrieben. Da wurde vertraglich festgelegt das es eine Einspeisevergütung von 11 Cent KW/Std für 35 Jahre mit Inflationsausgleich gibt Das Ganze noch ohne Risikoabsicherung und Abfallentsorgung. Wenn man dann noch Exel einschaltet und die Inflationsrate mit 3% pro Jahr eingibt, dann wir man ganz schnell einen durchschnittlichen Strompreis von > 30 Cent pro KW /Std bekommen und ein Henning Flessner kann sich nicht hinstellen und sagen das stimmt nicht. Bei dem Thema Preis für Kohlestrom soll mir erst einmal jemand die Frage beantworten warum Kohlekraftwerke auch in Zukunft Dreck für 0 Euro in Luft schleudern sollen dürfen. Mit Übergangsregeln sollten, in spätestens 10 Jahren, die Verschmutzungsrechte von Kohlekraftwerken auf mindestens das Niveau von Gaskraftwerken gesenkt werden. Dann sehen wir mal weiter was der Strom dann kostet den sie erzeugen. Die verdienen ja jetzt schon kaum Geld. Was in den letzten Tagen gut war in der Berichterstattung der FR zur Energiewende war z.B. das Gespräch mit Eicke Weber. Dieses Gespräch gab doch genug Ansatzpunkte für eine gute Recherche zu dem Thema. Übrigens der Link den ich weiter oben von Fraunhofer eingestellt habe auch.

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