Gerade hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück den ersten ausgeglichenen Haushalt seit 1969 vorgelegt. Dabei hat ihm das Wirtschaftswachstum geholfen, dass 2007 bei immerhin 2,5 Prozent lag. Doch schon wird wieder gemeldet, dass die Konjunkturerwartungen sinken. Grund für so manchen Wirtschaftsboss, zur Zurückhaltung bei den nächsten Lohnrunden aufzuforden.

Dazu Wolfgang Fladung aus Bad Camberg:

„Es gibt Wirtschaftsweise und Politiker, die immer für ein Späßeken zu haben sind. Wer erinnert sich nicht an die Mahnungen, den kommenden Aufschwung (Merkel: Kommt bei den Menschen an!) nicht mit hohen Lohnforderungen zu gefährden. Und wenn er da ist, darf er mit Lohnforderungen nicht gefährdet werden, weil das dann natürlich zu Arbeitsplatzverlusten führt und sicherlich geradewegs in den Abschwung führt. Was hier gefährdet ist, sind wohl die horrenden Gewinne und Zuwächse bei der im Geld schwimmenden Crème de la Crème. Aber konsumieren soll Otto Normalverbraucher.
Prima, dann konsumieren wir mal, am besten geben wir das Geld mit vollen Händen aus, welches uns die Abzocker auf dem Energiemarkt, bei den Mineralölkonzernen, bei Bahn, Kommune und Bund bereits aus der Tasche geholt haben.
Also, liebe Mitbürger, schaut mal in eure Geldbörse – irgendwo da drin muss sich der Aufschwung versteckt haben. Und seid bitte nicht dumm und frech: Dumm, weil ihr zu solch erbärmlichen Bedingungen schuftet und frech, weil ihr auch noch anständiges Geld dafür haben wollt.“

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5 Kommentare zu “Seid bitte nicht dumm und frech

  1. Es war doch zu erwarten, dass „gewisse Kreise“ den Aufschwung abschwächen würden.

    Diese so genannten Experten/Weisen unterscheiden sich doch nur von den Kaffeesatzlesern (Statistikern) dadurch, dass sie noch dickere „Werke“ verfassen, die dann die Bundeskanzlerin mit glänzenden Augen und Freudentränen entgegen nehmen darf.

    .. und die Börse hat bereits alles in ihrer Glaskugel vorhergesehen!

  2. Noch einen Nachtrag für alles Sparsamkeits-Fanatiker. Ja, Bund, Länder und Kommunen sind hochverschuldet. Aber man kann auch die Zukunft kaputtsparen, so wie jetzt Steinbrück & Co. Eine höhere Netto-Neuverschuldung ist doch eher in Kauf zu nehmen, als Sparen bei Bildung und Forschung und den Ausgaben für unsere Kinder. Kinder sind die künftige Generation, die Wohlstand erwirtschaften soll. Und ohne heutige, und zwar ordentliche Investitionen in diese Generation sind künftige Schulden schon vorprogrammiert, weil dann niemand in Zukunft ein ausreichendes BIP erwirtschaften wird. Um mit ein wenig Polemik abzuschließen: Sparen könnte man bei Steuervergünstigungen für Gutverdiener (Steuersatz ab 500000 Euro Jahreseinkommen ruhig 53%), beim Ehegatten-Splitting für Gutverdiener, beim Dienstwagen-Privileg, bei den Subventionen für Agrar-Großbetriebe, bei internationalen Militär-Abenteuern, bei den Emissionshandel-Geschenken für die Groß-Stromer, Pharma-Lobby-Begünstigungen und und und. Aber da gibt es wohl zuviele Bananen in der Republik, gell?

  3. Es ist gar nicht so sehr nötig zu sparen oder neu zu verschulden. Es gibt genug Geld, das über Steuern abgeschöpft werden kann (abgesehen von den o. g. Möglichkeiten). Ca. 4 Billionen Euro Vermögen warten hierzulande darauf, vererbt zu werden. Im Zuge der Erbschaftsteuerreform (Reform???) wird gerade eine große Chance vertan.

    Hans Eichel hat bereits einmal die Binnenkonjunktur kaputt gespart. Steinbrück wird es ihm nachmachen.

  4. nunja, der Staatshaushalt hat immer noch ein Defizit von über einem Prozent (und das ist auch gut so). Die Sozialversicherungen haben allerdings aufgrund der guten Konjunkturellen Entwicklung, massenhaften Leistungskürzungen und anderer Sondereffekte weisen hingegen ein Plus auf. Steinbrück kann für dieses Plus aber relativ wenig, da er neben Gestzesänderungen keinen Einfluss auf die Ausgaben der Soz.Vers. hat.
    Und Bronski, worin liegt der Sinn dieses Blogeintrages überhaupt? Einstimmen in den Spart den Staat gesund und reicher wird der Hundt? oder welches Motto stand hinter der Idee dieses Eintrages?

  5. Wieso sollen abhängig arbeitende Zurückhaltung zeigen, wegen des Wohls der Wirtschaft? Jede Entscheidung gegen Arbeitende wird achselzuckend mit den Gesetzen des Marktes begründet. Zu Nokia kommt heute die Meldung, eine CDU Politikerin habe nun erkannt, wegen der Werkschließung in Bochum müssten die 40 Millionen der Subventionen zurückzahlen. Wieviel es insgesamt waren, wird dabei nicht verraten. Vierzig Millionen, das ist b. B. ein Viertel dessen, was Hessen insgesamt in seine Hochschulen investiert. Für einen Vorstand, der nun dorthin zieht, wo neue Subventionen locken. Zu hoher Lohn wird dazu gekeift. Dabei hat ein Vorstandsspreche selbst gesagt, der Lohn mache gerade mal 5% der Kosten der Handyprodunktion aus. Also Kolleginnen und Kollegen, holt Euch von Staat Euer Geld zurück, wo immer es geht. Und Lohn streicht soviel ein, wie ihr rausholen könnt und zwar sofort und immer.

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