Osama bin Laden und die gezielte Tötung

Der 2. Mai war ein denkwürdiger Tag, denn in der pakistanischen Stadt Abbottabad ist der Al-Qaida-Kopf Osama bin Laden gestellt und getötet worden. Beziehungsweise er soll gestellt und getötet worden sein. Man weiß es ja nicht sicher, auch wenn DNA-Proben seine Identität bestätigt haben sollen; doch wir befinden uns im Krieg, dem „war on terror“, und im Krieg stirbt die Wahrheit bekanntlich zuerst. Bilder vom toten bin Laden haben wir jedenfalls nicht zu sehen bekommen.

Osama bin Laden also, der meistgesuchte Mann der Welt. Der Terrorist, der hinter den Attentaten auf das World Trade Center und rund 3000 Morden in New York steckt bzw. stecken soll. 9/11markiert einen zweifellos einschneidendenTag in der Weltgeschichte. Nach dem Ende des Kalten Kriegs hatten die USA wieder einen Gegner, und der damalige Präsident George Walker Bush rief den „war on terror“ aus. Bush selbst war es nicht vergönnt, Osama bin Laden zu stellen, obwohl er gewiss nichts unversucht gelassen haben wird. Er ließ seine Truppen ein Phantom jagen, das sich dem Zugriff wieder und wieder entzog. Knapp zehn Jahre lang führte dieses Phantom die Weltmacht am Nasenring durch die Manege. Das hat jetzt ein Ende, und das Verdienst daran gebührt Barack Obama, dem Demokraten, der in der Nach-Bush-Ära angetreten war, ein anderes politisches Weltklima zu schaffen. Guantánamo hat er schließen wollen, der Obama. Jetzt hat er immerhin Osama zur Strecke gebracht. Bringen lassen. Mutmaßlich. Und die USA jubeln. Ihr Rachedurst ist befriedigt. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Vermutlich muss man froh sein, dass bin Laden erschossen wurde bzw. erschossen worden sein soll, froh darüber, dass er nicht gefasst und inhaftiert wurde – oder möchte man ihn sich wirklich in einem Prozess in Den Haag vorstellen? Wenn die USA ihn denn überhaupt nach Den Haag überstellt hätten, statt ihm selbst den Prozess zu machen.

Diese Geschichte hat viele Facetten, und es gibt vermutlich nur sehr wenige Menschen auf diesem Planeten, die die vollständige Wahrheit kennen. Ich gehöre nicht dazu. Ich halte es für unmöglich, die Wahrheit von der Propaganda zu trennen. Eines hat dieser Mann und die Jagd auf ihn aber geschafft: dass der Westen sich seiner rechtstaatlichen Prinzipien entledigt hat. Die Werte, für die er steht, galten in diesem Fall nicht. Osama bin Laden wurde erschossen. Gezielte Tötung. Was wir darüber erfahren, obliegt wiederum dem, was uns das US-Militär wissen lassen will. Die USA mögen sich in einem gerechten Krieg gegen ihn wähnen – wobei auch der Gedanke erlaubt sein muss, ob sie nicht einer Wahnvorstellung erlegen sind, denn Osama bin Laden hatte sich längst zurückgezogen und eingebunkert; sein Erbe wird ohne ihn weiterleben. In Al-Qaida spielte er keine große Rolle mehr, außer als Übervater. Al-Qaida wird durch seine Liquidierung jedenfalls nicht geköpft worden sein. Dafür haben die USA einen Über-Märtyrer geschaffen – durch genau das Verhalten, für das bin Laden die USA kritisiert, angegriffen, terrorisiert hat.

Der Zugriff erfolgte per Militärmacht, die pakistanische Regierung, auf deren Hoheitsgebiet sich das alles abspielte, wurde erst im Nachhinein informiert. Auch das ist eine zwiespältige Angelegenheit, denn das US-pakistanische Verhältnis war zuletzt ohnehin nicht gut, und wenn man sich jetzt noch überlegt, dass das hochgesicherte Gebäude, in dem bin Laden gestellt und getötet wurde, sich nur ein paar Kilometer von Islamabad entfernt befindet, in einer Stadt, in der es sogar eine Elite-Akademie der pakistanischen Armee gibt, einer Stadt, in der viele Generäle leben, dann scheint es kaum vorstellbar, dass die Pakistanis nichts von bin Ladens Anwesenheit dort gewusst haben sollen. Der Umkehrschluss lautet: Sie haben es gewusst, und sie haben bin Laden dort gedeckt und verborgen. Und das wiederum bedeutet, dass die Pakistanis ein eigenes Spiel hatten spielen wollen. Erinnert sich noch jemand an die Verdachtsmomente gegen den pakistanischen Geheimdienst im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Hotels in Mumbai?

Aber Obama hat nicht mitgespielt, er hat sein Ding durchgezogen, die pakistanische Regierung anschließend informiert und sie damit in den Augen der pakistanischen Bevölkerung quasi kastriert. Pakistan ist ein fragiles Gebilde. Mal sehen, welche Folgen für die Stabilität des Landes das noch haben wird. Vielleicht ja auch positive. Könnte ja sein, dass die Pakistanis jetzt wieder besser mit den USA zusammenarbeiten. Ob das allerdings für mehr Rückhalt der pakistanischen Regierung bei ihrem Volk sorgen wird?

Der Jubel in den USA als Reaktion auf bin Ladens Tod war ebenso groß wie beleidigend. Beleidigend für all die, die etwas auf den Rechtsstaat halten. Nun war es zwar im Laufe des „war on terror“ schon lange so, dass westliche Staaten, auch Deutschland, bürgerliche Freiheiten im Namen der Terrorbekämpfung eingeschränkt haben. Allerdings geschah dies im Zuge eines demokratischen Prozesses, der zumindest in Deutschland durch verschiedene Wahlen, Bundes- und Landtagswahlen, gestützt wurde. Denn so wie wir 2009 mit der FDP auch die Atomkraft in die Regierung gewählt haben, haben wir vorher Schröders Kurs mitgetragen und danach den der Großen Koalition, indem wir unser Kreuzchen an gewissen Stellen gemacht haben. Kollektivschuld, könnte man sagen. Der Schaden, meine ich, ist bisher noch tragbar.

Jetzt aber: Gezielte Tötung. „Dead or alive“ – auf Osama bin Laden war ein Kopfgeld ausgesetzt. Der Wilde Westen in Pakistan hat dazu geführt, dass bin Laden erschossen wurde bzw. erschossen worden sein soll. Mit rechtsstaatlichen Prinzipien ist das unvereinbar. Obama hat Tatkraft im macchiavellistischen Sinn bewiesen, aber erstens hat er Demokratie und Rechtsstaat damit einen Bärendienst erwiesen – Tyrannenmord, auch an Typen wie Gaddafi, wird vom Völkerrecht nicht unterstützt – und zweitens hat er der mutmaßlich intakten Al-Qaida, in der bin Laden wohl keine tragende organisatorische Rolle mehr spielte, neue Nahrung gegeben. Schauen wir mal, was das an Terror nach sich zieht.

Ja, ich hätte Osama bin Laden gern vor dem Tribunal in Den Haag gesehen. Ich hätte diesen Mann, dieses Phantom, gern live in öffentlicher Sitzung erlebt und aus seinem eigenen Mund gehört, was er zu 9/11 zu sagen hat. Zu gern hätte ich diesen fundamentalistischen Spinner, der die Welt geprägt hat, selbst reden hören, in Frage und Antwort im öffentlichen Kreuzverhör. Vielleicht wäre seine Paranoia offenbart worden, vielleicht sein eigenes Machtstreben, sein pathologischer Narzissmus, gewiss aber auch einiges aus seiner früheren Zusammenarbeit mit den USA – denn wir wollen nicht vergessen, dass es erst die USA waren, die ihn zu dem gemacht haben, was er bis zu seinem Tod war. Erst war er der von den USA aufgebaute und unterstützte Widerstandskämpfer gegen die Sowjettruppen in Aghanistan, dann der erbittertste Feind der USA. Die Gründe, die das Phantom dafür angeführt hätte, die hätte ich gern gehört.

Zehn Jahre lang ist bin Laden gejagt worden. Er lebte zuletzt ganz ruhig in einem Kastell in der Nähe von Islamabad, ohne Telefon und Internet – wie lange schon? Spielt keine Rolle mehr. Dieses Kapitel ist jetzt abgeschlossen. Osama bin Laden ist tot. Mutmaßlich. Seine Leiche wurde ziemlich schnell auf See bestattet. Die Welt wird danach nicht ruhiger.

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19 Kommentare zu “Osama bin Laden und die gezielte Tötung

  1. Ein schwieriges Thema. Ich glaube, das kann nur aus einem „Bauchgefühl“ heraus beantwortet werden.
    Vor allem dann, wenn man nur schlichter Zeitungsleser, Fernsehgucker und Bildschirmsurfer ist.

    Aber, wer kennt schon die Wahrheit ? Der Personenkreis erscheint da sehr eingeengt zu sein.

    Um es kurz zu machen : Wenn das ein Krieg ist, ein Krieg gegen den Terror, sollte er auch als solcher geführt werden. Rücksichtslos.

    Wie hätte denn ein „rechtstaatliches Vorgehen“ aussehen sollen? Eine Vorladung, mit Datum und Uhrzeit?

    Dort, wo zur Zeit Kriege mit sehr verworrenen Zielen geführt werden, ich denke nur mal an Afghanistan und Lybien, sterben täglich unschuldige Menschen. Die Moralfrage stellt sich täglich.

    Wenn es so war, wie uns bis heute bekannt, halte ich den Ablauf für angemessen. Nach etwas zögern auch die Meerbestattung.

  2. Ich freue mich, dass der Anführer des Terrorismus Bin Laden gestorben ist. Ich finde es gut, dass er endlich für seine Taten bestraft wurde. Doch auf der anderen Seite habe ich Angst, dass es jetzt neue Terroranschläge geben könnte und erneut eine große Katastrophe passieren könnte. Ich hoffe, dass wir irgendwann mal keine Angst mehr vor Terroristen Anschlägen haben müssen. Die Politiker müssen die Anti-Terrorgesetze verschärfen und müssen den Kampf gegen den Terrorismus steigern. Der Terror muss schließlich irgendwann mal beendet werden. Auf dieser Seite kann man noch mehr Infos zu diesem Thema finden.

  3. Der Tot des Osama bin Ladens, der die Welt jahrzehntelang mit Terror geißelte, löste auf dem Globus vor allem eines aus: frenetischen Jubel. Doch die internationalen Reaktionen auf den vermeintlichen Erfolg gegen den Terrorismus sind beschämend. Mich schmerzt es zu sehen wie Menschen den Tot eines Anderen so volksfest gleich feiern können. Denn trotz der grausamen Taten des Terrorfürsten Bin Laden ist die Todesstrafe in der Demokratie und so auch in unserem Grundgesetz kein legales Mittel der Judikative. Das Töten im Namen der Demokratie bildet dabei keine Ausnahme. Und wenn sich eine deutsche Kanzlerin laut FR über die Tötung Bin Ladens freut, setzt sich fort was mit dem 11. September 2001 begann: Die Welt ist wieder ein Stück barbarischer geworden.

  4. „Wir haben ihn!“ Das erinnert mich an den Dezember des Jahres 2003. Da hieß es auch, nach der Erstürmung eines Erdlochs durch Spezialeinheiten der USA: „Wir haben ihn!“ Aus dem Loch herausgezogen wurde vorgeblich Saddam Hussein, damals der von den USA ausgeguckte größte Bösewicht der Welt. Nun hat es angeblich seinen „Nachfolger“ erwischt, und wieder heißt es: „Wir haben ihn!“ Wie einfach doch diese Welt gestrickt ist, vorausgesetzt der Gehirnskasten ist ausgeschaltet. Im Einzelnen möchte ich jetzt nicht darauf eingehen, was mir bei dieser erneuten „Heldentat“ der USA mal wieder sehr merkwürdig vorkommt. U.a. hat sich das Foto des toten Bin Laden, was von den pakistanischen TV-Anstalten verbreitet wurde, sehr schnell als plumpe Fälschung herausgestellt. Warum eigentlich kein echtes „Todesfoto“, zumal Pakistan bei der Terroraktion doch behilflich war? Terroraktion? Aber sicher doch. Oder ist es kein Terror, wenn Menschen, egal wer oder was sie sind, egal welcher Verbrechen sie verdächtigt werden, mal eben „gezielt getötet“, also im rechtsstaatlichen Sinne ermordet werden? Ist es kein Terror, wenn ein militärisches Sonderkommando ein ziviles Anwesen überfällt und Zivilisten umbringt? Die für mich größte Enttäuschung ist Barack Obama. Was ist von all seinen großmundigen Ankündigungen und Absichten übrig geblieben? Nichts, absolut nichts. Obama hat alles über Bord geworfen, wofür er vorgab, sich einsetzen zu wollen. Er wollte, nach der Katastrophe Bush, wieder Anstand, Moral, und vor allen Dingen das Recht zum Leitfaden der Politik machen. Nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Stärke des Rechts, sollten wieder der Maßstab sein. Ein Grundsatz, wie er für demokratische Rechtsstaaten überhaupt selbstverständlich sein sollte. Das Völkerrecht als Richtschnur, verflixt und zugenäht, so hatte ich Obama verstanden, und nicht billiges Kino aus Hollywood mit dem Motto: We have it. Aus dem Hoffnungsträger und „Messias“, dem erklärten scharfen Dabbelju-Kritiker, ist mittlerweile ein Dabbelju-Double geworden. Obama unterscheidet von seinen Vorgänger mittlerweile absolut nichts mehr. Die Auswirkungen, die das haben wird, insbesondere, aber nicht nur, in der islamischen Welt, sind noch gar nicht abschätzbar. Nein, der 02. Mai 2011, der von der Politik und der vereinigten Bewusstseinsindustrie so enthusiastisch gefeiert und bejubelt wird, ist kein guter Tag für die Welt. Ganz im Gegenteil. Es ist sogar ein unglaublicher Skandal, dass sich die Bundeskanzlerin, der Außenminister und ihr versammeltes (mediales) Fußvolk, offen über den Tod von Menschen freuen. Das ist Barbarei und tiefstes Mittelalter. Freude über den Tod von Menschen öffentlich zu äußern, ist nicht nur blanker Zynismus und Menschenverachtung pur, sondern ein weiterer zivilisatorischer Kulturbruch, der noch schreckliche Folgen haben wird. Einerseits wird sich, mit Recht, in der so genannten westlichen Wertegemeinschaft darüber empört, wenn in der muslimischen Welt, ein paar ganz abgedreht Irre, z.B. den Tod oder die Ermordung eines prominenten „Westlers“ mit Freudentänzen feiern. Anderseits feiern und freuen sich westliche Regierungen über den Tod von Bin Laden. Das ist einfach nur noch pervers. In welch einer Welt leben denn diese Merkels und Westerwelles? Was ist das überhaupt für ein Verfassungsverständnis, Frau Merkel. Schauen Sie mal ins Grundgesetz, dort steht etwas von der unantastbaren Würde des Menschen, übrigens, eines jeden Menschen. Dort steht auch etwas vom Recht auf Leben, und die Todesstrafe ist in diesem Land schon lange abgeschafft. Aber natürlich, die Welt der Westermerkles und Co. ist im Lot, solange die Anderen die Bösen und „wir“ die Guten sind. Und „wir“ westlichen Wertegemeinschaftler sind natürlich die Guten, trotz völkerrechtswidriger Kriege, mit hunderttausenden Toten, trotz Folter, Mord und Totschlag. Selbstverständlich werden die „Terror-Geschäfte“ in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich gut laufen. Alle (öffentlich-rechtlichen) Fernsehkanäle, Zeitungen und sonstige Verlautbarungserzeugnisse haben mal wieder ein dankbares Thema. So genannte Terrorexperten und sonstige Alleswisser geben sich die Klinken der TV-Studios in die Hand. Talkshows, die ohnehin immer mehr zu Verblödungsveranstaltungen verkommen, werden sicherlich in den nächsten Tagen das Geschäft zusätzlich beleben. Die Bosbachs, Hermanns, Friedrichs und Co., haben sogar Anlass für spezielle Freuden. Klar, Ottos so genannte Anti-Terrorgesetze bleiben uns, Bin Laden sei Dank, erhalten, die Vorratsdatenspeicherung dürfte ebenfalls in trockenen Bin-Laden-Tüchern sein, das eine oder andere Kontroll- und Überwachungstürchen wird sich nunmehr noch leichter öffnen lassen usw. usw.. Also: Ende gut, alles gut. Offenbar ist der Bin Laden, zumal er ohnehin schon seit Längerem nicht mehr so richtig gezogen hat, zu einem idealen Zeitpunkt verschieden (worden). Dass er bereits unmittelbar nach seinem „Ableben“ auf See „beigesetzt“ wurde, sogar das wollen die „Weltbeherrscher“, und ihre angeschlossenen westlichen Wertegemeinschaftler der Öffentlichkeit ernsthaft verklickern, ist natürlich aus Respekt vor den islamischen Traditionen geschehen, obwohl es eindeutig gegen religiöse Riten gerichtet ist. Die treuen Vasallen, an der Spitze wie immer die Deutschen, stehen natürlich ganz eng an der Seite der guten Freunde. Eben, die Treue geht sogar so weit, dass sich eine christliche Bundeskanzlerin über den Tod von Menschen freut. Verfassungspatrioten mit eingeschaltetem Gehirnskasten, werden sich in Zukunft noch schwerer tun, in einem Land und in einer Welt, wo zivilisatorische und rechtsstatliche Standards, wenn überhaupt, nur noch rühmliche Ausnahmen sind. Ich möchte zum Abschluss nicht vergessen, noch einen Ort zu erwähnen, an dem der Tod Jubel, Freude und große Begeisterung ausgelöst hat. Die Aktien an den Börsen sind auf breiter Front, durch eine Art Bin-Laden-Effekt, rasant angestiegen. Nein, der 02. Mai 2011 war gewiss kein guter Tag. Die Welt ist wieder ein Stückchen mehr inhumaner und kaputter gemacht worden, und das ist wahrlich kein Grund zur Freude.

  5. Guten Tag Bronski,
    die USA haben einen Mörder ermordet: Osama bin Laden. Präsident Obama verkündete die Tat mit Genugtuung und Stolz, so als habe man den Chef einer kriminellen Bande, vergleichbar der Mafia, zur Strecke gebracht – in der Hoffnung, damit Ruhe und Ordnung in der Welt, vor allem in ihren Einflusszonen, wiederherzustellen.
    Doch Al-Qaida lässt sich nicht auf islamistische Gewalt reduzieren. Und sie ist in ihren Heimatländern keineswegs isoliert wie seinerzeit die RAF in Deutschland. Ihrem Kern nach ist sie eine soziale Bewegung, nicht progressiv wie der Sozialismus, sondern archaisch und konservativ, einem schlichten Verständnis von Gut und Böse, Recht und Unrecht, Moral und Unmoral, Diesseits und Jenseits verpflichtet.
    Sie ist Kind jenes vielschichtigen Protestes Arabiens gegen eine schleichende Säkularisierung und Benachteiligung im Zeichen von Industrialisierung, Kolonialisierung und Globalisierung und nicht zuletzt gegen die USA gerichtet als dem Zentrum jener Welt, der man sich nicht zugehörig fühlt.
    Osama bin Laden war nicht ohne Arabien und ohne Islam (inklusive dessen islamistisch-terroristischer Variante) denkbar. Und genau das haben die Henker im Weißen Haus nicht bedacht. Wollte man den international aktiven und dezentral organisierten islamistischen Terrorismus wirkungsvoll bekämpfen, müsste man vorrangig gegen seine Ursachen vorgehen; sprich gegen den „American Way of Life“ und seinen missionarischen Anspruch.

  6. Bekämpfen wir also den „Amerikan Way of Life“ – was immer das sein mag, – und schon haben wir eine heile Welt.
    So einfach ist das.

    Es ist das ungebremste Wachstum der Menschheit, das die Probleme bringt.

    Bei drei bis vier Milliarden auf der Erde, mit den heutigen und zukünftigen Möglichkeiten der Wissenschaft und Technik, hätten alle ein zufrieden stellendes Auskommen.

    Doch zum Thema. Wir sollten unsere „westlichen Werte“ nicht ausgerechnet beim verdienten Tod eines üblen Massenmörders entdecken und
    auf den Prüfstand stellen.

  7. @6 maderholz

    Unterlassen Sie es doch hier in der Wir-Form ihre Verlautbarungen abzugeben. Beim „Wir“ könnte ich theoretisch auch mit gemeint sein, und das wäre mir im höchsten Grade unangenehm. Und was Sie da über eine begrenzte Menschheit von drei oder vier Milliarden von sich geben ist Kokolores. In diesem Zusammenhang will ich Sie erst gar nicht fragen, was Sie mit den jetzt schon „überzähligen“ Milliarden machen wollen. Denken Sie also zukünftig daran, die Ich-Form wählen.

  8. Wie heute Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung beschreibt (http://blogs.sueddeutsche.de/feuilletonist/2011/05/03/die-wurzeln-des-bosen/), wurzelt die Ideologie des islamistischen Dhihad tatsächlich in der radikalen Ablehnung des „Amerikan Way of Life“. Doch nicht etwa die soziale Ungerechtigkeit, die Ausbeutung der Dritten Welt oder andere Übel des Kapitalismus sind es, die Sayyid Qutb, den Begründer der islamistischen Ideologie, zum Feind des Westens machten. Von seiner „phobischen Haltung zum Sex“ bestimmt, erfüllt Qutb die „mit Sinneslust“ aufgeheizte Atmosphäre eines Tanzabends in einer Kirche (!), den er im Sommer 1949 (!) in der amerikanischen Provinz erlebt hat, mit Ekel. Aus diesem „leitet er den Hass auf all die Grundwerte des Westens ab, auf Individualismus und die Freizügikkeit, die säkularen Vernunftbegriffe und die Demokratie, auf den Materialismus und die Lust in all ihren Formen“, schreibt Kreye. Wollen wir tatsächlich diesen „American Way of Life“ in Frage stellen?

  9. @ Abraham:
    Aus meinen Besuchen in den USA kam ich zwar nicht gerade mit dem Eindruck nach Hause, es handele sich um ein Land besoderer Freizügigkeit (als ich mich lobend über den Film Brokeback Mountain äußerte, war das Unverständnis groß), aber einen “Way of Life”, der den säkularen Vernunftbegriffe und Lust in den meisten (!) Formen nicht verteufelt möchte ich nicht aufgeben.
    Sollte die Ideologie des islamistischen Dhihad aber überwiegend in der radikalen Ablehnung des vermeintlichen “Amerikan Way of Life” fußen (was ich übrigens für sehr wahrscheinlich halte), müsste über kurz oder lang der Hass auf die Europäer größer sein als der auf die US-Amerikaner.

  10. @ 7, Jutta,

    „…dann machen wir das halt so…“ ist eine gebräuchliche Redewendung. Da hätte ein „ich“ wirklich nicht gepasst.

    Dass ich die überzähligen Milliarden Menschen nicht mehr wegzaubern kann, ist ja wohl klar.

    Dass die immer weiter wachsende Zahl der Menschen
    die Hauptursache der Ausbeutung der Erde darstellt,
    ist doch nicht von Hand zu weisen.
    Ich glaube, da liegen wir gar nicht so sehr auseinander.

  11. Zugegeben – möglicherweise entsprach die Tötung bin Ladens nicht zu 100 % rechtsstaatlichen Vorgaben aus dem Lehrbuch. Und vielleicht lief die Sache ja wirklich auf eine Hinrichtung hinaus.

    Andererseits: Der oberste Daseinszweck eines Staates ist es doch, Leben, Unversehrtheit und Eigentum seiner Bürger zu schützen. Und nichts anderes haben die USA getan, als ihre Navy Seals bin Laden töteten. Bin Laden war verantwortlich für das Massaker von 9/11, viele weitere Terroranschläge und es musste davon ausgegangen werden, dass er unablässig neue Terroranschläge plant und initiiert.

    Dabei liegt es auf der Hand, dass bin Laden, der offenbar vom pakistanischen Geheimdienst geschützt wurde, mit einem rechtsstaatlichen Auslieferungsersuchen wohl schwerlich hätte gestellt werden können.

    Wieso befällt das deutsche Gutmenschentum und die von ihnen dominierten Medien nun so eine seltsame Erregung, weil sich die USA gegen kriegerische Angriffe aus dem Ausland auf ihr Territorium und gegen ihre Bürger zur Wehr gesetzt haben? Ständig werden irgendwo auf der Welt Menschen unter Missachtung rechtsstaatlicher Vorgaben getötet, was dieselben Gutmenschen, die sich über bin Ladens Tod jetzt so echauffieren, im Regelfall völlig kalt lässt und nicht die Bohne interessiert.

    Ich denke, die Wut der Gutmenschen rührt daher, dass sie insgeheim eben doch mit bin Laden und den übrigen Islam-Terroristen sympathisieren. Es ärgert sie, dass den USA ein wichtiger und prestigeträchtiger Schlag gegen den Terrorismus gelungen ist, den sie ihr nicht gegönnt haben und der jetzt mit allen Mitteln schlecht geredet wird.

    Viele der Gutmenschen haben sich nie mit der Niederlage des Sozialismus 1989 abfinden können und hoffen nun, dass der islamistische Terrorismus den ungeliebten Kapitalismus und sein Flaggschiff, die USA, irgendwie zur Strecke bringen möge.

    Und genau deshalb verlangen sie, die USA und den Westen unter Berufung auf “rechtsstaatliche Prinzipien” so sehr bis zur vollständigen Wehrlosigkeit zu entwaffnen, dass er dem islamistischen Terrorismus praktisch ausgeliefert ist.

  12. Ja, genau. Oh die bösen Gutmenschen. Setzen alle Hoffnung auf einen Mörder, damit sie nicht selbst auf die Straße gehen müssen. Die Sprengstoffgürtel können in der Mottenkiste bleiben, Klarredner wie Norbert ordnen das alles schon richtig ein.

    Leute, die Feinde der Demokratie sitzen im Innern. Der Verfassungsschutz beobachtet Norbert sicher schon.

  13. Sehr egehrter Norbert,

    so unbestimmt der Begriff des „Gutmenschen“ auch sein mag, ist doch grundsätzlich das Beharren auf den Prinzipien des demokratischen Rechtsstaats und der Menschenrechten nicht verwerflich.

    Auch wenn hierbei wieder unsere Carl Schmitt Freunde aus allen Löchern gekrochen kommen und ad nauseam das ach so „gerechtfertigte“ Feindstrafrecht zu neuer Geltung bringen wollen.

    Weder war OBL jemals Kombattant i.e. S. noch halte ich es für rechtsstaatlich tragfähig auf das Urteil eines ordentlichen Gerichts zu verzichten.

    Ûber die tatsächlichen Umstände der Aktion ist leider nichts Überprüfbares bekannt, dagegen ist die Bewertung des SWG im Fall „Eisenberg“ fast schon ein Kinderspiel gewesen…..

    Ach ja, können Sie irgendwie belegen, das die letztendliche Neutralisierung eines abgehalfterten Bauunternehmers die konkrete Terorgefahr irgendwie beeinflußt?

    MfG Karl Müller

  14. Seit Jahrzehnten wird von Amnesty International an zahllosen Einzelfällen der tatsächliche Zustand rechtstaatlicher Prinzipien in aller Welt und insbesondere auch in den USA dokumentiert, ohne dass dies zu nennenswerten Diskussionen in der breiten Öffentlichkeit geführt hätte. Wenn nun ausgerechnet der Tod des übelsten Terroristen eine Grundsatzdiskussion mit erheblichem Erregungspotential über Rechtstaatlichkeit auslöst, so kann das angesichts dessen schon bizarr erscheinen. Und es muss erlaubt sein, nach den Gründen einer so gespaltenen Wahrnehmung zu fragen.
    So ziemlich das Dümmste ist wohl, dabei wie Norbert (# 12), eine geheime Sympathie für Terroristen zu unterstellen. Hier zeigt sich, dass die unseligen Debatten des „heißen Herbstes“ der 70er Jahre, bei denen selbst ein Heinrich Böll terroristischer Sympathien bezichtigt wurde, noch keineswegs überwunden sind. (Der Rückgriff auf den dümmlich-pauschalisierenden und diffamierenden Gebrauch des „Gutmenschentums“ zeigt dabei, wie es mit den eigenen Argumenten bestellt ist.).
    Allerdings gehört es zur Redlichkeit, den eigenen Erregungszustand auch dahingehend zu prüfen, ob dabei nicht unbewusst (um mit Brecht zu sprechen) ein gewisser Respekt vor „großen“ Tötern mitschwingt, man also selbst dem von Al Kaida verbreiteten Mythos aufsitzt. Etwas platt ausgedrückt: Einem Mythos, nach dem eine solche außerordentliche Gestalt, welche die Welt in Schrecken zu versetzen vermag, doch nicht einfach so formlos abgeknallt werden kann. – Terrorismus verbreitet eben nicht nur Angst und Schrecken. Er verändert auch die Wahrnehmung, einschließlich der Geltung rechtsstaatlicher Prinzipien. Und deren Einhaltung gegenüber einer zum Prinzip erhobenen Herrschaft des Terrors erscheint im konkreten Fall oft unmöglich.
    So gesehen kann das amerikanische Vorgehen (selbst, wenn es rechtsstaatliche Prinzipien verletzt) durchaus als Beitrag zur Entmystifizierung und damit indirekt zur Wiederherstellung der Voraussetzungen für rechtsstaatliches Verfahren erscheinen.
    Als Prüfstein für Rechtsstaatlichkeit ist der extrem komplexe Fall Bin Laden jedenfalls denkbar ungeeignet.
    Man kann eben nicht (vermutete) Motive von Merkel und Umgebung, den Medien im Allgemeinen und Besonderen, über Reaktionen in der amerikanischen Öffentlichkeit bis hin zu Obama und Bush in einen Topf werfen. Wem wirklich an Schärfung des von rechtsstaatliches Bewusstseins gelegen ist, der bemühe sich doch bitteschön um differenzierte Betrachtung und Berücksichtigung der Hintergründe!
    Bei der fast schon bedauernswerten Frau Merkel ist, wie schon mehrfach (so auch in der Causa Guttenberg) zu beobachten, wie die Unterordnung von allem und jedem unter das vorrangige Ziel der eigenen Machterhaltung zum Verlust jeglichen Instinktes führt, insbesondere der Fähigkeit, die Wirkung seiner eigenen Wortwahl einzuschätzen.
    Der Jubel in den USA ist vor dem Hintergrund der erhofften Befreiung von einem bedrückenden Trauma, und bei vielen auch eines tiefen persönlichen Schmerzes zu sehen. Und dabei gab es auch sehr nachdenkliche und abwägende Reaktionen, die m.E. großen Respekt verdienen.
    Um das Verhalten Obamas einschätzen zu können, müssen viele Aspekte berücksichtigt werden: Vor allem (1) die Verantwortung für die Sicherheit der Bürger seines Landes und (2) für eine traumatisierte und gedemütigte Supermacht, (3) die Unwägbarkeiten in Pakistan, die rechtsstaatliches Vorgehen fast unmöglich machten, (4) die zu erwartenden Reaktionen in der arabischen bzw. muslimischen Welt.
    Es ist bezeichnend für die Abgehobenheit der Diskussion hier zu Lande, dass so gut wie auf keinen dieser Punkte eingegangen wird. Und keiner der Verteidiger eines rechtsstaatlichen Vorgehens gegenüber Bin Laden macht sich Gedanken darüber, wie dies denn unter den gegebenen Umständen hätte bewerkstelligt werden sollen oder welche Auswirkungen auf weitere terroristische Aktionen ein in den USA einsitzender Bin Laden hätte.
    Eine Chance für diese Diskussion böte sich dennoch, wenn der Blick auf die eingangs angesprochenen gesellschaftlichen Voraussetzungen für Rechtstaatlichkeit gelenkt würde.
    Eine Rolle für das Handeln der US-Regierung spielen nämlich sicher auch Spezifika amerikanischen Selbstverständnisses wie (5) die Verteidigung der Todesstrafe und (6) privater Waffenbesitz. Kein Präsident der USA hätte auch nur die geringste Chance, wenn er an diesen grundlegenden Elementen für amerikanischen „way of life“ rütteln wollte, und das gilt eben auch für Obama.
    Es wären die Widersprüche einer solchen „Kultur“ mit rechtsstaatlichen Prinzipien aufzuzeigen: Privater Waffenbesitz, wie in den USA praktiziert, läuft letztlich auf staatlich legitimierte Selbstjustiz hinaus. Er befördert die Einstellung (wie z.T. auch im Afghanistan-Einsatz erkennbar), im Zweifelsfall erst zu schießen und dann zu denken, und auch selbstzerstörerische Tendenzen (wie etwa von Michael Moore in Bowling for Colombine“ dokumentiert).
    Auch die Todesstrafe pervertiert rechtsstaatliches Denken. Sie eröffnet archaischen Rachegedanken Tür und Tor. So zeigen nicht nur Angehörige von Opfern meist großes Interesse, als Zeugen bei der Hinrichtung anwesend zu sein. Als häufigstes Argument für die Todesstrafe werden die Kosten lebenslanger staatlicher Verwahrung von Mördern genannt. Und der Beruf des Henkers erfreut sich großer Beliebtheit.
    Weit mehr als die Tötung eines Bin Laden erschüttert mich der ganz „normale“ Ablauf einer Hinrichtung in den USA bei „gewöhnlichen“ Mördern (ich habe mehrere Dokumente darüber gesehen und mit Schülern analysiert – Amnesty kann da weiterhelfen): Alles „clean“ und nach strengem Ritual, „rechtsstaatlich“ einwandfrei. Psychologisch ist diese Praxis öffentlicher Hinrichtung wohl so zu erklären, dass sie die Befriedigung von Rachegefühlen, Realisierung unbewusster Tötungsneigung mit dem Bewusstsein verbindet, dem „Recht“ zu dienen und im Recht zu sein: „To do the job very well“ – Tötungsethos als Narkotikum, um Nachdenken über die makabren Umstände zu verhindern.
    Solche Widersprüche und Formen pervertierter „Rechtsstaatlichkeit“ – ohne moralische Überheblichkeit – ins Bewusstsein zu rücken erscheint mir weit wichtiger und lohnender als sich in Spekulationen über die Umstände der Tötung eines terroristischen Massenmörders und einer abgehobenen Grundsatzdebatte über Rechtstaatlichkeit zu verlieren.

  15. Sehr geehrte Herr Engelmann,

    zu Recht verweisen Sie auf die merkwürdig doppeltgesichtige Betrachtungweise rechtstreuen Verhaltens aus Sicht so mancher Foristen.
    Wird doch allzu oft dabei eine rechtliche Position bezogen die nach 45 ja eigentlich als überwunden angesehen werden konnte?
    Mittlerweile bin ich mir garnicht mehr so sicher, ob sich überhaupt hier etwas zugunsten einer rechtsstaatlich demokratischen Sichtweise verbessert hat, insbesondere hinsichtlich der Erkenntnis das Menschenrechte für Alle gelten, jederzeit.
    Und das nicht jede Maßnahme, nur weil diese im stromlinienförmigen Gewand einer rechtsstaatlichen Absicherung daherkommt, auch zweifellos entsprechenden Ansprüchen genügt, was aber zugegben schwer zu prüfen sein kann.

    In der bisher veröffentlichen Form der Kommandoaktion kann ich keine Entmystifizierung von AQ oder OBL erkennen; dazu fehlt die notwendige Offenheit über die dortigen Abläufe.

    Was den angeblichen Zugriff auf OBL mit den möglichen Folgen angeht, so scheint es doch eher unverschämt zu unterstellen dass sich niemand über Folgen eines ggf. anderen Handlungsablaufes bei dem Zugriff gemacht hätte ohne diese Vermutung zu belegen.

    Wie Sie es aber nun erreichen wollen Ihre nicht belegbare Einschätzung der Gründe für privaten Waffenbesitz/Todesstrafe mit dem mutmaßlich gescheiterten Zugriff sachlich zu verbinden bleibt unverständlich.

    Hoplophobie hilft bei der Einschätzung eines beliebigen Zugriffes auf irgendwelche Tatverdächtigen genauso gut weiter wie bei der qualifizierten Einschätzung der causa „Eisenberg“, nämlich garnicht.

    Zudem ist es nicht nachvollziehbar, und aus Ihrer Darlegung auch nicht ersichtlich, warum Sie Kampfhandlungen im Ausland mit privatem Waffenbesitz im Heimatland zu einem schwer verdaulichen Gemisch aufkochen um dieses Gebräu dann als „Begründung“ für eine, mutmaßlich gescheiterte, Kommandoaktion beizuziehen.

    Glauben Sie ernsthaft solche Zugriffe werden von wirren, rachseüchtigen Selbstjustizfreunden ausgeführt die man bloß trigger happy in einen Hubschrauber gesetzt hat?

    Todesstrafe, auch das ist wüste Spekulation in diesem Fall. Denn aus Kenntnismangel über die Abläufe am Ereignisort in der pakistanischen Provinz wird jede Vermutung auch immer Spekulation bleiben, egal ob jemand die Todesstrafe für gut oder schlecht befindet.
    Die ich auch ablehne, weil diese meinen Vorstellungen von Menschenwürde widerspricht.

    Zudem würde mich interessieren, wie Sie in diesem „Auszug über die Psychologie der amerikanischen Massen“ die Tatsache unterbringen, das OBL vom FBI garnicht wegen 9/11 auf der Fahndungsliste stand?

    MfG Karl Müller

  16. Gesetzt den Fall, Bin Laden ist tatsächlich aufgespürt und dann erlegt worden (es gibt scheint´s nur die Behauptung, es sei so gewesen):

    Hätten die Amerikaner überhaupt ein Interesse gehabt, den Mann
    l e b e n d i g zu erwischen?

    Ihn in die USA zu schaffen und dort vor Gericht zu stellen?

    Vor den Augen und Ohren einer extrem wissbegierigen Weltöffentlichkeit?

    Und dann packt Bin Laden aus und erzählt von gewissen Verbindungen zwischen ihm, seiner Familie, dem saudischen Königshaus und einschlägigen Kreisen in den USA, die dreißig Jahre oder was weiß ich zurückreichen und gängige Verschwörungstheorien sogar noch als naiv dastehen lassen … !?

  17. Niemals hat Amerika ein Interesse gehabt, Bin Laden lebend vor Gericht zu stellen. Hätte er geredet, die Bush Connection wären die nächsten gewesen, die aufgrund der Carlisle Company vor Gericht gemusst hätten.

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