„Hallo“, schreibt Irene Borsutzki aus Frankfurt an die FR-Redaktion, „ich bin entsetzt über das Titelbild der heutigen Ausgabe. Als langjährige Leserin der FR erlaube ich mir Kritik zu üben. Der Traum des kleinen Mannes mal auf die Titelseite zu kommen ist wahr geworden für diesen Amokläufer. Muss dass sein, der Massenmörder in Heldenpose? Tribut an seine gelungene Selbstinszenierung? Herostrat … und was weiter? Steigert so ein Foto die Auflage? Erklärt es etwas? Ich hoffe man hat sich wenigstens heftig gestritten in Ihrer Redaktion.“

Gestritten hat man nicht, aber kontrovers diskutiert. Und uns dafür entschieden, das Bild zu drucken. Für diese Entscheidung beziehen wir nun kräftig Kritik von allen Seiten. So schreibt Gerhard Heß:

„Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum die Berichterstattung bzw. die Bilder des Amokschützen so dargestellt werden. Wem dient diese Darstellung? Wenn ich so richtig darüber nachdenke, eigentlich keinem. Oder vielleicht motiviert es die Nachahmer besonders? Einmal um die ganze Welt … Für mich hätte diese Botschaft unter „“Ferner liefen““ als kleine Randnotiz ohne Fotos (gilt auch fürs Fernsehen) gehört. Warum sind Journalisten nur so geil auf solche Artikel? Gewalt wird damit nur gefördert!!“

Oder Jürgen Müller-Wolff:

„Heute sah ich mit Entsetzen, was den oberen Teil des Titelblattes ausmachte: Die letzte Botschaft des Amokläufers. Schön, dass Sie seinen letzten Willen erfüllt haben. – Was hat Sie, also ich meine den verantwortlichen Redakteur (m/w) dazu bewogen? Welchen Nachrichtenwert hat dieses Bild an so prominenter Stelle. Jeder Verwirrte kann denken, wow, so kommt man auf die Titelseite einer überregionalen Zeitung. Sie hätten das kleiner und irgendwo weiter drinnen bringen können. Aber so? Bild-Zeitung lässt grüssen.“

Und Julia Jancsó schreibt:

Ich finde es sehr problematisch, dass die FR Inhalte der Hinterlassenschaften des Mörders Cho Seung-Hui veröffentlich (wie alle andere Zeitungen und Medien auch) und damit meiner Meinung nach genau der medialen Inszenierung eines Massenmordes ermöglicht, die der wahrscheinlich psychisch Kranke mit seiner Tat gesucht hat. – Alle Redaktionsmitglieder und EntscheidungsträgerInnen müssen sich bewusst sein, dass sie damit die Nachahmungsgefahr weiterer Bluttaten fördern und aus meiner Sicht persönliche Verantwortung tragen. Ich hoffe, dass Sie in Ihrem Arbeitskontext diese Problematik ernsthaft diskutiert haben und in der Zukunft weiter reflektieren werden. Ich wünsche mir klare Entscheidungen seitens der Redaktion.“

Burkhard von Pappenheim, Leiter der FR-Politikredaktion, antwortet auf eine Lesermail:

„Wie bei Ihnen ist das Foto auf der Titelseite der FR auch innerhalb der Redaktion teilweise auf Unverständnis gestoßen. Wir haben uns entschieden, dieses Bild dennoch zu drucken, weil es ein Dokument der Zeitgeschichte zeigt. Für diejenigen, die sich dazu entschlossen haben, ging die Diskussion in eine andere Richtung: Wir zeigen einen Wahnsinnigen in seiner unabsichtsvoll nach außen getragenen Haltung eines Wahnsinnigen. Ich bin fest davon überzeugt, dass, pardon, so ein armes Würstchen nicht zur Nachahmung anregt. Ignorieren kann eine Tageszeitung solche Bilder ohnehin nicht. Wir würden uns zu Recht den Vorwurf einhandeln, Dokumente des Zeitgeschehens den Lesern vorzuenthalten. Ob das Foto auf die Titelseite gehört ist eine Frage, die in jedem Fall neu zu erörtern ist – und in der FR-Redaktion erörtert wird.“

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63 Kommentare zu “Entsetzt

  1. Dieses gestellte Bild hat nichts mit der Verpflichtung von Journalisten zu tun, Nachrichten zu transferieren.
    Wer sich auf diese Weise darstellt, kann nur krank sein (sehr krank!) und – leider muss ich das so deutlich sagen – auch diejenigen, die derartige Bilder – ob auf Seite 1 oder der letzten Seite ist letztendlich gleichgültig – abdrucken, lassen m.E., vorsichtig ausgedrückt, guten Geschmack vermissen.
    Wenn solche Bilder in der FR Schule machen, kann ich mir auch die Zeitung mit den vier Grossbuchstaben kaufen, die haben „das“ wenigstens „kultiviert“ und ihr „Erzeugnis“ kostet noch dazu weniger.

  2. „Ich bin fest davon überzeugt, dass, pardon, so ein armes Würstchen nicht zur Nachahmung anregt. Ignorieren kann eine Tageszeitung solche Bilder ohnehin nicht. Wir würden uns zu Recht den Vorwurf einhandeln, Dokumente des Zeitgeschehens den Lesern vorzuenthalten.“ So schreibt der Polit-Redakteur, um die Veröffentlichung eines Fotos des sogenannten Amokläufers zu rechtfertigen.

    Diese Redewendung („Ich bin fest davon überzeugt…“) habe ich schon tausendmal aus den Plappermäulern der Politiker vernehmen müssen. Eine Floskel, die suggerieren soll, man habe sich intensiv des Themas angenommen, die Wahrheit ist doch genau das Gegenteil. Die Thematik war einem der Beschäftigung nicht wert, bzw. es sind völlig andere Gründe – in diesem Fall wahrscheinlich kommerzielle -, die zu dieser „Überzeugung“ geführt haben.

    Kläglich auch, wie schnell der Polit-Redakteur eine individuelle Mordtat zu einem „Dokument der Zeitgeschichte“ adelt. Welche Kriterien werden da angelegt? Von Attacken mit diesen schrecklichen Folgen erfahren wir nahezu täglich innerhalb der Kurznachrichten aus dem Land, in dem die USA Krieg führen. Kaum jemand käme auf die Idee, in einer dieser Taten Zeitgeschichtliches aufzuspüren, doch wohl eher in der Summe der Anschläge, da sie das Kriegsgeschehen insgesamt beeinflussen.

    Gruß bakunix

  3. Peter Michalzik lässt seinen hervorragenden Beitrag vom 20.April mit der Frage enden: „Wem würde etwas abgehen, wenn NBC seine Post für sich behalten hätte?“ Und da hat Herr Michalzik –wie so oft- klug nachgedacht und einfach Recht. „NIEMANDEM“ schreie ich in Gedanken die FR an, „NIEMANDEM WÜRDE ETWAS ABGEHEN!“ Herr von Pappenheim scheint das Feuilleton nicht aufmerksam gelesen zu haben. Ein Fehler, sonst könnte er seine merkwürdige Argumentation, es handle sich bei diesem Video um ein “Dokument der Zeitgeschehens“ einfach nicht aufrechthalten.

  4. Überhaupt ist der Begriff „Zeitgeschichte“, sofern damit „Gegenwartsgeschichte“ gemeint ist, ein Paradoxon. Geschichte ist das, was die Nachgeborenen von der Vergangenheit aneignen und für erinnerungs- und traditionswürdig erachten, und es steht den jeweiligen Zeitgenossen nicht zu, das für die Nachwelt zu entscheiden, auch wenn z.B. ein Herr Kohl inflationär „historische Ergeignisse“ proklamiert hat.

    Die Pyramiden sind nicht für unser Erstaunen erbaut worden, sondern für das ewige Leben der Pharaonen. Wir eignen sie auf unsere Weise an und verschaffen uns darüber eine Vorstellung vergangener Zeiten.
    Die Annahme mutet einigermaßen hybride an, in ferner Zukunft würde dergestalt die „Frankfurter Rundschau“ das Quellenmaterial abgeben für das Verständnis unserer Epoche.

  5. @ heinrich
    wie ich glaube, hat sich gerade in den letzten zwei Wochen dein „Maßstab“ zur Historie und Geschichtsbeurteilung vor Ort und Stelle in Spanien und vor allem in Florenz neu justieren lassen; denn wie ich glaube ist gerade Florenz zumindest in der Altstadt neben Rom einer der Orte wo Geschichte im wahrsten Wortsinn begreifbar ist und trotzdem nur ein dünnes Blättchen im Schichtgefüge der Weltgeschichte. Und wenn auch dort viel Blut in den von uns ja schon erwähnten Zeiten geflossen ist, hat es doch außer Schlachtenjahreszahlen – an denen meist der Geschichtsunterricht „gerüstet“ ist – auch Kunst und Kultur zu vermitteln.
    Wie wäre es heinrich, ein paar Takte von Dir hierzu? mfg,hjs

  6. @ Heinrich

    Das hat niemand behauptet. Wir sind ja auch nicht die einzigen, die dieses Bild dokumentieren. Wir sind allerdings der Meinung, dass dieses Foto DAS Foto der Woche ist bzw. war. Ich wage die Wette, dass man es in allen Jahresrückblicken wieder zu sehen bekommen wird. Dann wird man sich punktgenau an etwas erinnern, was bis dahin längst vergessen sein wird. Damit hätte dieses Bild seinen Zweck wohl erfüllt

  7. @ Bronski

    Die Einstufung als „Dokument der Zeitgeschichte“ scheint das Totschlagargument für die Veröffentlichung kontroverser Bilder zu werden. Mal sehen, welche Fotos diesen Adelstitel noch erhalten. (Heißer Tipp: der Gesichtsausdruck von Trainer Funkel, wenn der Abstieg seiner Mannschaft aus der Bundesliga feststeht!)

    Hinsichtlich des Jahresrückblickes ist meine Demenz noch nicht soweit fortgeschritten, dass ich ein Bild des Täters benötige, um an die Tat erinnert zu werden.

  8. @Hajo Gebhardt
    Im Tagesschau-Blog schreiben Sie:
    „Auch ich bin der Meinung, dass Sie gut daran getan haben, sich auf stehende Bilder zu beschränken. Video-Clips (sorry für diesen platten Ausdruck) geben ohnehin nur eingeschränkte Sicht in “die Sache” und werden m.E. viel zu häufig verwendet.“

    Oben schreiben Sie:
    Dieses gestellte Bild hat nichts mit der Verpflichtung von Journalisten zu tun, Nachrichten zu transferieren.

    Ja, was nun?

    @ Heinrich
    Hut ab! Die Rundschau in der geschichtlichen Rolle der Pyramiden – auf diese Hybris kommen, glaub ich, nicht mal Journalisten …

  9. Hallo,
    ich habe auch heftig gestutzt, als ich das Bild da auf der FR sah. Muss das?, dachte ich. Hatte aber Zeit weder den Artikel zu lesen, noch die Frage zu Ende zu denken. Befremdlich. Geistig abgelegt unter „Franknfurter Tabloid“ und „56 % werden’s wohl so gewollt haben“.
    Heute dann der Gäfgen. Brauche ich eigentlich auch nicht im Porträt auf dem Esstisch. Aber ich gehöre ja zur Minderheit.
    Die Mutter meiner Kinder hat sich dann über den Kugelschreiber beschwert. Wäre auch nix, sagt sie.
    Soviel in Kürze.
    MfG,
    wwwilli

  10. @ Hans-Jürgen
    Danke für die Begrüßung! Für Allgemeines zur Kulturgeschichte gibt es vielleicht an geeigneterer Stelle nochmals Gelegenheit.

    @ Bronski
    Was ich sagen wollte: Die Tageszeitung informiert über und für das Jetzt, der Jahres- oder Jahrzehnten- oder Jahrhunderten-Rückblick über das Früher und für das Dann und nicht umgekehrt.
    Die FR wird, glaube ich wohl mit Susanne, nicht daran gemessen, ob sie dasselbe bringt wie alle anderen, sondern daran, was sie Besonderes bringt.

    @ Yeti
    Deinen Überlegungen und Argumenten in diesem Thread kann ich nur durchweg zustimmen (von wegen „Stellung-Halten“).

  11. @ Yeti, Nachtrag:

    Meine Zustimmung natürlich auch zumal zu deinen Überlegungen zur Funktion von Bildern im vorangegangenen Thread.

    Das Wort „Totschlagargument“ kann ich nicht leiden, es gehört ins Wörterbuch des Unmenschen, ebenso wie „Antisemitismuskeule“ u.ä..
    Menschen, die mit Argumenten miteinander ringen, schlagen sich nicht gegenseitig tot. Die Keulen schwingenden Totschläger sind die anderen.

  12. @9, Thomas
    Wo ist ein Widerspruch? Muss man immer alles in gesonderten Lettern schreiben, damit es verstanden wird? Zu Ihrem Verständnis hier die „Korrektur“:
    Dieses GESTELLTE Bild hat nichts mit der Verpflichtung von Journalisten zu tun, Nachrichten zu transferieren.
    ist jetzt „die Welt wieder in Ordnung“ (obwohl es schon nach 7 ist)?

  13. Ich wäre erleichtert, wenn die Redaktion sich endlich über eine eindeutige und kritische Haltung verständigen könnte, was den Umgang mit Gewaltdarstellungen von Amokläufern, Standbildern von Entführungsvideos usw. anbelangt. Mich verunsichert es als Leserin, wenn ich den Eindruck erhalte, dass bei jedem „neuen Fall“ in der FR grundsätzlich diskutiert wird oder werden muss. Langsam sollte der FR auch klar sein, dass ihre Leser solche Bilder auf dem Titel ablehnen.

  14. Ich fand die Wiedergabe des Bildes völlig unpassend. Der Mörder bekam hier postum die Plattform, die seinen Opfern nicht gewährt ist. Peinlich? Rasend peinlich!

    Grüße – Eva K.

  15. Dann will ich mal einen Gedanken hier reingeben, der mir bei aller Ablehnung bisher nicht gewürdigt erscheint. Die Vermutung ist zwar aufgetaucht, dass solche Bilder andere Täter zur Nachahmung anregen könnten – was in meinen Augen eine spekulative Einschätzung ist, ähnlich der, dass Fans von Ego-Shootern (also gewalttätigen Computerspielen) auch im realen Leben leichter zur Waffe greifen. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass dieses Bild zu größerer Wachsamkeit gegenüber auffälligen Menschen beizutragen vermag. So kann dieses Bild genau das Gegenteil von dem bewirken, was ihm hier unterstellt wird.

  16. Find‘ ich ’ne gute Überlegung. Wenn ich demnächst aus der Straßenbahn steige und da steht einer, der mir mit grimmiger Miene zwei Knarren entgegenstreckt, gehe ich nicht mehr achtlos an ihm vorüber, sondern überlege mir, ob mit diesem auffälligen Menschen vielleicht etwas nicht stimmen könnte.

  17. @ 17 heinrich

    wobei lieber heinrich, Du in Bremen aufpassen musst, dass das nicht gerade ein aus der Seegel-Seefahrt übriggebliebener Pirat ist; aber das würdest Du ja sicher dann an den Vorderlader-Pistolen erkennen, kann ich mir jedenfalls vorstellen.
    Nun noch mal ernsthaft zu(r) Nachahmung solcher Untaten wie das in Rede stehende, und deren mediale „Vermarktung“: Also alles das was über seriöse Berichterstattung hinaus geht; deren Grenze sicher fließend, bzw. unter Umständen strttig ist, wie wir ja bei dieser Diskussion hier feststellen können. Ob tatsächlich Nachahmung vorkommt, wird vermutlich sogar statistisch belegbar sein, aber ob wirklich jemand sich zum eigenen Selbstmord durch so eine herausgehobene Presse-Aufmerksamkeit „verleiten“ lässt, wage ich doch zu bezweifeln. Zu so einer Tat wie 2002 in Erfurt oder jetzt in Amerika gehören sicher andere Motive und vermutliche andere persönliche Voraussetzungen, als nur Geltungsbedürfniss!

  18. Können wir jetzt bitte aufhören, diesen Thread zu Tode zu foltern? Des Killers Selbsbildnis gehört – wenn überhaupt – ins Feuilleton, nebst reflektiertem Diskurs. Alles andere wirkt reißerisch. Basta.

  19. @ hjs
    Mich erheitern solche Diskussionen, die sich vom trivialen Anlass in erhabene moralische und kulturelle Höhen emporschwingen.

    Eine Tageszeitung druckt zum Bericht über einen Amokläufer das Abbild des Amoklaüfers mit ab. Ein alltäglicher und trivialer Vorgang, für den man nicht zeitgeschichtliche und moralische Bedeutung bemühen muss. Christian Klar war auch ein Täter, sein Bild ist seit Wochen alle paar Tage in der Zeitung, ohne dass es irgendjemanden aufregt. Und wenn der jungen weiblichen Klientel das verzerrte Antlitz eines Psychopathen missfällt, soll sie sich „Amica“ anschauen, da gibt’s hübschere Jungs aus dem wirklichen Leben.

  20. Wie gelöst du bist, Heinrich. Der Urlaub muss wirklich sehr schön gewesen sein! 😉

    Ich wollte eigentlich auch nur darauf hindeuten, dass es im Vorfeld des Massakers von Blacksburg schon einige Anzeichen dafür gab, dass der Täter gefährlich sein könnte. Anzeichen, die ignoriert wurden. Ich denke bzw. hoffe, dass wir zur Sensibilisierung beigetragen haben, indem wir dieses Bild veröffentlicht haben. Wegschauen ist eine verbreitete Reaktion bei unangenehmen Wahrnehmungen. (Durchaus auch im ÖPNV, lieber Heinrich. Habe neulich erst eine Situation in der Frankfurter U-Bahn erlebt, wo jemand eine völlig eingeschüchterte Frau aggressiv anging – und gut zwei Dutzend Fahrgäste schauten weg). Bei diesem Bild konnte man schwerlich wegschauen.

  21. Nun, lieber Bronski,
    du hast recht, was meinen Urlaub betrifft, aber der Gelöste bist in diesem Falle ja du, da du meinen Scherz nicht bissig kommentierst.
    ÖPNV: Was du schilderst, ist eine allseits bekannte Erscheinung, die mir von meinem Naturell her völlig fremd ist. Hast du denn wenigstens eingegriffen? Meine Erfahrung ist, dass die Täter dann in der Regel sofort aufhören.

  22. Ach so, das Amokläuferfoto auf dem Titel war als Apell an die Zivilcourage gedacht! Das nächste Mal soltet ihr eure idealistischen Motive neben das Foto schreiben, um jegliche moralische Kritik im Keim zu ersticken.

  23. Nein, das war es nicht. Sorry, vielleicht hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Genausowenig wie es als Aufforderung an alle pozenziellen Massenmörder gedacht war, es dem von Blacksburg nachzutun. Aber ebenso, wie es solche Psychopathen zum Nacheifern reizen könnte – was hier ja vorwiegend angenommen wurde -, kann es auch zu genauerem Hinsehen seitens der Bevölkerung führen. Es ging mir darum, der Diskussion diese Perspektive hinzuzufügen.

  24. Meine Anerkennung, so soll es sein!
    Kann man nur zusätzlich hoffen, dass sich andere für das nächste Mal durch dein Beispiel ermutigt fühlen.

    Zu der Sensibilisierung erlaube ich mir aber noch folgende Frage, obwohl Mark und Susanne den Thread bereits geschlossen haben:
    Was will, was soll man mit dem bloßen sensiblen Eindruck anfangen, dass jemand gefährlich aussieht, ohne dass er, wie in unserem Straßenbahn-Beispiel, bereits aktiv geworden wäre?

  25. @ „Helden“

    na ja, so löblich Bronskis Verhalten, bzw. sein Eingreifen in der Straßenbahn auch war, ist doch ein nicht kleiner Unterschied, ob jemand mit zwei Pistolen oder einer Pumbgun in Händen dasteht und das Weiß im Auge erkennbar ist oder „nur“ jemand Schwächeren anmacht, bzw. sonstwie beleidigt; da sieht es dann doch schon anders aus!

  26. Bronski
    Warum muss eine Tageszeitung, die im Innern zu diesem Thema eine Reihe intelligenter Beiträge veröffentlicht, die von den Lesern sehr geschätzt werden, auf dem Titelblatt mit dem Boulevard kokettieren? Und warum müssen wir Leser uns dauernd dagegen wehren, dass diese Form der Boulevardisierung in der FR aufhört! Dafür gibt es keine einleuchtenden Argumente. Es kann also hier nur ums Geld gehen. Deshalb die Gretchen-Frage: Werden tatsächlich mehr Ausgaben der FR gekauft, wenn auf dem Titel ein reißerisches Bild zu sehen ist?

  27. Moin Susanne,

    Wieso willst du dich plötzlich gegen deine eigene Forderung wehren, „dass diese Form der Boulevardisierung in der FR aufhört“? Dafür gibt es keine einleuchtenden Argumente.

  28. @heinrich
    schön, danke für den Hinweis, da siehst du wie mich das Thema durcheinander bringt.
    Und warum antwortet Bronski nicht?

  29. @ heinrich
    Wie mir scheint, bist du heute in Hochform-ich leider nicht. Mir fällt gerade auf, dass ich dich noch gar nicht freundlich begrüßt habe nach deiner Reise-also: pling pling pling-ein herzliches Willkommen! Alle Mitleser mögen bitte das „aufhört“ in „anhält“ umtauschen und alles ergibt einen Sinn.

  30. @ Susanne,

    danke für die lieben Grüße, die ich gerne erwidere. Natürlich haben wir verstanden, was du eigentlich meintest, aber wenn du mich gelegentlich fragst: „Wolltest du mich ein bisschen ärgern?“ lautet die Antwort: „Ja!“.

    Warum Bronski nicht antwortet, kann ich nur vermuten: Vielleicht, weil er seine Position dazu schon dargelegt hat und im Gegensatz zu dir meint, es gebe doch einleuchtende Argumente dafür? Soll er jetzt im Büßergewand bekennen, dass die FR auch auf Einkünfte angewiesen ist?

  31. @ Heinrich
    Ach, aufs Büßergewand stehe ich nicht so, ich wüsste tatsächlich gerne, ob höhere FR-Verkaufszahlen im Zusammenhang stehen mit einem reißerischen Titelbild. Mich würde nämlich dabei auch interessieren, ob unsere Proteste repräsentativ sind für die Lesergruppe der FR. Ebenso interessiert mich die Frage, ob deutliche Differenzen bestehen zwischen der Ablehnung reißerischer Bilder unter den FR-Lesern und ihrem Kauferverhalten.

  32. Warum melde ich mich nicht? Aber meine Lieben – das tue ich doch. Hier bin ich!

    Gegen den Boulevard-Vorwurf erhebe ich Einspruch! Selbst die Tagesschau hat dieses (oder ein ähnliches) Bild gebracht. Okay, das allein ist noch kein Argument.

    Ich sag’s mal zugespitzt (freu dich, Heinrich): Es ist nicht unsere Aufgabe als Medium, die Wirklichkeit weichzuspülen. Auch wenn wir unseren Leserinnen und Lesern damit manchmal etwas zumuten – wir haben die Wirklichkeit abzubilden, so getreu dies eben geht. Und die Wírklichkeit ist so, dass da ein junger Mann zwei Menschen getötet, dann dieses haarsträubende Video aufgenommen und anschließend mit dem Töten weitergemacht hat. So monströs das Massaker selbst schon war – es entzieht sich doch unseren Augen, auch denen unserer Berichterstatter. Die Informationen darüber sind aus zweiter Hand. Das Video ist dagegen ein Dokument des Monströsen aus erster Hand, eine kalt und bewusst kalkulierte Botschaft an die Welt, dass wir uns nichts vormachen sollen: Der Mörder will uns sagen, dass er weiß, was er tut. Er ist kein kopfloser Amokläufer, sondern handelt kühl und vorsätzlich.

    Das Video ist Teil der Tat. Wenn wir über die Tat berichten, müssen wir auch über das Video berichten – und in unseren Augen war es am besten, dies nicht aus zweiter Hand zu tun, sondern unseren Leserinnen und Lesern das Original zuzumuten. Jeder kann selbst einen unmittelbaren Eindruck vom Ausmaß der Perversion des Mörders gewinnen.

  33. @ 36 Bronski
    Lieber Bronski, wenn ich jetzt Einspruch erhebe, will ich dies nicht wegen des Themas oder des Eintrags an sich tun, sondern der wie so oft von mir festgestellten Verwendung des Ausdrucks „Perversion“, denn dies bedeutet doch in seiner Bedeutung soviel wie „geschlechtlich abartig“; ob aber dieser in Rede stehende Mehrfachmörder auch diesem Attribut entsprach habe ich bisher nicht gelesen, bzw. gehört. Nichts für ungut; hjs

  34. @ hjs
    Das Wörterbuch sagt zu „Perversion“: „widernatürlich veranlagt, bes. in geschlechtlicher Beziehung, verderbt.“ – „besonders“, also nicht nur.

    @ Bronski
    das finde ich gar nicht zugespitzt ausgedrückt, sondern eine klare Ansage, die ich weitgehend teile, wie aus meinem etwas krassen „Amica“-Beispiel ersichtlich. Ich kann jedoch auch den z.B. von Susanne hier geäußerten Unmut und Widerwillen verstehen.
    Das Thema „Bilder und Sensationsgier“ hatten wir hier ja schon des öfteren beim Wickel, und die Grenzen, wo Informationswille und -Interesse aufhört und die Verletzung des guten Geschmacks beginnt, sind offenbar individuell unterschiedlich gezogen. Vielfach ist der Abscheu, den man vor Bildern empfindet, eigentlich mehr gegen das Dargestellte als gegen die Darstellung gerichtet.

    Vielleicht solltest du, Marks Appell eingedenk, ein interessantes neues Thema eröffnen.

    @ Yeti ich vermisse dich und hoffe, ich habe dich mit meinem Kommentar zum Wortgebrauch, der nur meine persönliche Sicht wiedergeben sollte, nicht gekränkt.

  35. Sondern vom Kontroll-Automaten des FR-Blogs, der meinen Beitrag wohl wegen der leidigen Geschlechtlichkeit nur nach Eingabe eines Kontroll-Codes passieren ließ.

  36. @ „Perversion“

    hat doch geklappt was ich wollte. Denn ich hatte aus meinem Duden das Erklärende bewusst hinter dem von mir Zitiertem abgebrochen; wollte doch mal sehen, ob weitere Ausführungen, auch zur „Rettung“ von Bronskis Eintrag kommen.
    Also, wie geschrieben, meine Absicht gelang; aber wo bleibt Bronski? Mich wundert, das er selbst meinem Eintrag nicht widersprochen hat, bzw. in seinem Sinne weitergeführt hat. mfg,hjs

  37. Ich habe damit gerechnet, dass Ihnen von anderer Seite widersprochen werden würde, und das ist ja auch geschehen.

  38. 43 Bronski

    Nicht um das letzte Wort zu haben; aber mich regt schon manchmal auf, dass viele Mitmenschen dieses „Wort“ bei jedem sich bietendem Anlass gebrauchen, um somit etwas Kraftvolles in Ihre Aussage zu streuen, bzw. ihr Argument gewichtiger zu machen; dies wollte ich Ihnen lieber Bronski nicht unterstellen, es war mir nur ein Anlass auf gewisse Widersprüchlichkeiten in unser Alltagssprache hinzuweisen. Vor solchen nicht immer ganz korrekten Verwendungen, sind sicher auch Redakteure nicht immer gefeit; oder? Sind wir uns wieder gut? mfg,hjs

  39. @ Bronski

    Übrigens ich stelle gerade fest, dass die Blog-Uhr um eine Stund nachgeht.

  40. Wir waren uns nie schlecht.

    Zur biologischen Austattung der allermeisten Lebewesen gehören Verhaltensmuster, mit denen sie beispielsweise auf Unterwürfigkeitsgebärden reagieren. Zeigt ein Hund durch unterwürfiges Verhalten, dass er den Kampf aufgibt, wird der Überlegene durch ein bei ihm anspringendes Verhaltensmuster davon abgehalten, den Kampf fortzuführen und den Unterlegenen zu töten. So werden unnötige Opfer vermieden. Wir Menschen reagieren auf die sichtbare Angst unseres Gegenübers, indem wir Mitleid und Hilfsbereitschaft zeigen oder zumindest, indem wir den Impuls dazu in uns spüren. So sind wir von der Natur ausgestattet. Der Attentäter von Blacksburg hat diesen Impuls offenbar nicht verspürt. Das ist eine pathologische Fehlentwicklung, die ich pervers nenne.

  41. @Bronski
    Lieber Bronski, schön dass du geantwortet hast, allerdings bist du nicht auf meine Frage in Hinblick auf den ökonomischen Aspekt eingegangen.
    Das Foto auf dem Titel (!) ist aufmerksamheischend. Hier wird nicht der Verstand angesprochen, sondern die Emotionen. Geht man mit dem Thema Gewalt bzw. Gewalt und Medien nicht analytisch bzw. wissenschaftlich fundiert um, ist die Gefahr sehr groß, dass Ängste geschürt und einfache monokausale Erklärungen für diese Gewalttaten bevorzugt werden. Ihr habt gelungene Beiträge zu diesem Thema abgedruckt, auch im Feuilleton ist-wie Mark richtig bemerkte- im entsprechenden Zusammenhang so ein Bild akzeptabel-aber keinesfalls auf dem TITEL-und das hat nichts mit Schönmalerei zu tun. Um diesen Punkt drückst du dich rum, lieber Bronski…

  42. Was soll ich denn zum ökonomischen Aspekt sagen? Selbstverständlich haben wir nichts dagegen, wenn sich die Zeitung gut verkauft. Und ich persönlich habe nichts gegen einen forscheren Umgang mit solchem Material, solange bestimmte Grenzen nicht überschritten werden. Einmal haben wir diese Grenze bisher überschritten, nämlich als wir das Foto von Saddam Hussein mit der Schlinge um den Hals veröffentlicht haben. Das war nicht in Ordnung, das gebe ich zu. Dieses Foto ist es aber, und zwar auch auf Seite 1, solange wir es kritisch und analytisch begleiten.

    Ich will nicht behaupten, dass FR-Leserinnen und -Leser vor den Ängsten, die du ansprichst, grundsätzlich gefeit sind. Diese Tat ist so furchtbar, dass jeder, der das Geschehene in Gedanken durchzuspielen versucht, Angst davor bekommen muss, jemals selbst in eine solche Situation zu geraten. Man kann diese Empfindung wohl nur als namenloses Grauen bezeichnen – so jedenfalls meine Wahrnehmung. Es ist immer die Frage, wie weit man sowas an sich heranlässt. Das muss letztlich jede/r selbst wissen.

    Ich habe keine Zahlen darüber, ob sich diese Ausgabe der FR besser verkauft hat als andere.

  43. @Bronski Nr.36
    „Das Video ist dagegen ein Dokument des Monströsen aus erster Hand, eine kalt und bewusst kalkulierte Botschaft an die Welt, dass wir uns nichts vormachen sollen:“
    Hallo Bronski,
    Ich möchte noch mal auf Michalziks Beitrag „Mit den Waffen des Verführers“ verweisen, in dem er auf geradezu brillante Weise erläutert, warum dieses Video keine Botschaft enthält. Der Text stand in der FR, nur so nebenbei…
    Was sagt denn eigentlich Stephan Hebel dazu?

  44. Stephan Hebel war meines Wissens für die Veröffentlichung, so wie auch Arno Widmann. Die Frage ist in der Redaktionskonferenz erörtert worden, und dabei hat Arno Widmann den Satz gesagt: „Peter Michalziks Meinung ist Peter Michalziks Meinung. Ich bin anderer Ansicht.“

  45. 49 50 Susanne, Bronski

    eben „höre“ ich im Fernsehen bei Phönix ganz nebenbei, derweil ich an der Tastatur sitze, einen dokumentarischen Bericht von Stephan Troller über „Amok“; im begleitenden Tele-Text steht, dass in Amerika nach dem 2.WK, 40 Amok-Ereignisse an Schulen und Unis erfolgten; also für mich, ich schrieb es ja schon, gibt es diese schlimmen Ereignisse ohne irgendein „Vorbildereignis“, genauso wie es immer wieder Morde und Kriege gab, ob Vorbild oder keines die Gewalt in der Menschheit, also der Hass bricht sich immer wieder „Bahn“ und bringt Elend über andere!
    Das Ausmaß des Elendes ist halt nur abhängig von den Waffen, die den Gewalttätern jeweils zur Verfügung stehen! hjs

  46. @ Heinrich #38

    Keine Bange, Heinrich, keineswegs hast Du mich gekränkt. Ich bin für jeden Hinweis dankbar, wenn ich sprachliche Sensibilität vermissen lasse.
    Wenn Ihr von mir mal tageweise nichts lest, bedeutet das nur, dass ich blogweise kürzer trete und mich anderen, lange vor mir hergeschobenen, Dingen (z.B. Steuererklärung, Frühjahrsputz,Gesundheitscheck u.s.w.) widmen muss. Das Aussetzen fällt mir natürlich umso leichter, wenn das Thema des Threads nicht sonderlich spannend ist („Uffgeschriewe“) oder -wie hier- mittlerweile wohl alles gesagt ist.

    @ Hans-Jürgen

    Soll ich Dir mal verraten, was ich von einer der Aktualität verpflichteten Tageszeitung halten soll, die es auch fünf Wochen nach der Zeitumstellung nicht gebacken kriegt, in den Beiträgen die korrekte Sommerzeit anzuzeigen?
    Irgendjemand, ich glaube Jan war es in einem anderen Thread, hatte zur Heilung schon einen Link geliefert – aber Pustekuchen.

  47. @ Yeti
    genau das habe ich mir auch gedacht, als ich den Zeitrückstand feststellte und darauf verwies; wenn ich mich recht erinnere, hatte ich im letzten Jahr ebenfalls das Besagte festgestellt und darauf hingewiesen.
    Hoffen wir auf heinrich, dass er der ist, der bronski eventuell ein neues Thema flüstert, das aktuell und diskutabel ist. Grüße

  48. @ hjs

    Überschätze mal nicht meinen Einfluss auf Bronski, lieber Hans-Jürgen!
    Aber Geduld, das neue Thema kommt gewiss!

  49. @ 54 heinrich

    freuen wir uns darauf; ein schönes Wochenende
    wünsche ich dir Heinrich, aber auch allen anderen hier am Blog Beteiligten. mfg,hjs

  50. Das wünsche ich auch dir und allen anderen, zumal Susanne, die mir fast ein wenig leid tut, dass sie sich hier mit ihrem so vehement und engagiert vorgetragenen Appell so wenig Gehör verschaffen konnte.
    Ich kann mir vorstellen, liebe Susanne, wie dich mit deiner ästhetischen Orientierung solche Bilder angehen. Aber kannst du es nicht ein wenig leichter nehmen und sagen: Die FR ist nur eine Tageszeitung, und so sind halt dort die Gepflogenheiten?
    Grüße
    heinrich

  51. Diesen Beitrag der NZZ kann ich zum Thema hier nur empfehlen, auch wenn er sich vorrangig mit Video und Fernsehen befasst: http://www.nzz.ch/2007/04/27/em/articleF4MHT.html
    Zitat daraus: „Die Angst vor der Konkurrenz scheint gar einen Publikationszwang zu erzeugen. Die Annahme, das scheussliche Material werde ohnehin durchs Internet kursieren, mindert zusätzlich die publizistische Zurückhaltung.“

  52. @Heinrich
    Lieber Heinrich, ich brauche dir nicht leid zu tun. Warum auch?- es zwingt mich ja niemand dazu, die FR zu lesen. Für so idealistische Sensibelchen wie mich gibt es schließlich noch andere Zeitungen mit anderen Gepflogenheiten (gemeint ist hier nicht „Amica“), also warum verplempere ich eigentlich meine Zeit damit, mich hier aufzuregen?
    Ciao ihr Lieben und schönes Wochenende
    wünscht Susanne

  53. Liebe Susanne,
    behalte mal deine Sensibilität und deinen Idealismus bloß bei! Mir haben jedenfalls deine Vorbehalte und auch der von Regi gelinkte Artikel aus der NZZ doch zu denken gegeben, dafür „verplemperst“ du hier deine Zeit! Ich bin in der Frage aber weiterhin gespalten.
    An welche andere Zeitung denkst du in dieser Hinsicht? Kannst du ermitteln, ob es das Foto oder eine Erörterung darüber in der „Suedeutschen“ gab? Wenn nicht, stünde das ja in einem interessanten Kontrast zu den „Informationspflicht“-Vertretern.

  54. Also, ich habe die „Sueddeutsche“ daraufhin durchgeforstet. Am Mittwoch erschien auf der Titelseite ein sachlicher zweispaltiger Bericht mit einer Goßaufnahme von Trauernden, die sich umarmen, am Donnerstag im Feuilleton ein Bericht über zwei von dem Täter letztes Jahr verfasste Einakter, die „krude, gewalttätig, naiv“ seien, ohne aber direkte Hinweise auf seine spätere Bluttat zu enthalten.
    Am Freitag erschien auf der „Panorama“- S. 10 (!) ein Bericht über die Video-Botschaft und das Bekennerschreiben des Amokläufers, besagtes Standbild erscheint dabei geschickt auf einer Video-Leinwand über dem Tresen einer Bar, betrachtet von im Vordergrund am Tresen sitzenden Leuten.

    Insgesamt eine unspektakuläre Berichterstattung, in der gleichwohl das Bild des Pistolen-bewehrten Täters diskret dokumentiert ist.

  55. @Heinrich
    Lieber Heinrich, siehst du, es geht auch anders. Der verlinkte Artikel von Regi hat mir sehr gefallen. Die NZZ hat bekanntlich auch ein gelungenes Feuilleton…
    Es gibt eine ganze Menge Fehler, die ich einer Zeitung verzeihe, insbesondere der FR, die ich doch sehr lieb gewonnen habe. ABER wenn hier Grundhaltungen zur Disposition stehen, die mir wirklich wichtig sind und hier nicht mal der Funken von Einsicht gezeigt wird, nehme ich das wirklich übel.

  56. @ Susanne

    jetzt bekomme ich aber langsam das Gefühl, dass Du uns verlassen willst; oder?

  57. @ Susanne

    „Frust“;

    liebe Susanne ich hoffe, wenn Du heute morgen die FR gelesen; oder auch beim nur Durchblättern ist Dir sicher aufgefallen, dass der Abdruck Deines Eintrages – der ja angekündigt wurde (Susanne kommt groß raus), und über den wir auch schon mehr oder weniger neidische Einträge folgen ließen, also über Dein Erlebnis in der Bahn, mit den heruntergefallenen Teilen der FR ,beim „Suchen“ nach dem Feuilleton. Tätsächlich, wenn auch klein gedruckt, aber doch wahrhaftig exponiert und „groß rausgekommen“ ist. Ich hoffe, dass Dich das wieder versöhnt und Du weiter mit uns diskutierst; es wäre schön. Ein trotz Sommerwetter genussreiches Lesewochenende wünsche ich Dir; mfg,hjs

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