Gerade ruft mich Daniel Herrmann an, der Leiter Projekte von Mainsign, unter anderem verantwortlich für das FR-mobil. Er hat eine Mail von Rüdiger Hocke aus Frankfurt bekommen und war ein wenig ratlos. Verständlich, wenn man diese Mail liest:

„Auch noch chauvinistisch, ihr seid so ekelhaft!“

Das ist alles. Außerdem hat Herr Hocke das Kästchen angekreuzt: Absender ist mit der evtl. Veröffentlichung einverstanden! Ja, das mache ich dann doch mal gleich.

Herr Hocke kritisiert damit einen Artikel im FR-Mobil, der mit „Mamas kleiner Liebling“ überschrieben ist und den Daihatsu Trevis rezensiert, einen Kleinwagen, der Assoziationen zum britischen Ur-Mini weckt.

Und nun frage ich Sie: Was soll ich Herrn Hocke antworten? Chauvinistisch? Wegen der Überschrift? Oder etwa wegen folgender Passage des Artikels:

„Damit sind wir beim Thema Frau im Trevis. Daihatsu-Sprecher Ingo Spruytenburg schätzt deren Anteil bei der Trevis-Kundschaft auf 80 Prozent. Sanftmütig wie Frau nun einmal ist, langt ihr die Leistung von 58 PS des 3-Zylinder-Ottomotors völlig aus.“

Autofreunde wissen: Es gibt Autos für Männer und Autos für Frauen, so wie es Autos für Langstreckenfahrten, Familienkutschen und Stadtautos gibt. Die Konstrukteure planen ihre Autos in dieser Hinsicht sehr genau. Was ist falsch daran, das auszusprechen? Oder ist es falsch, Frau als „sanftmütig“ zu titulieren? Da habe ich aber schon ganz andere Sachen über Frauen im Straßenverkehr gehört!

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19 Kommentare zu “Chauvinistisch

  1. Hallo,

    ich bitte zu entschuldigen, daß meine Aussage zu kurz und vorwurfsvoll klingt, wobei ich tatsächlich sehr verärgert bin.
    Insebsondere weil dir FR noch vor kurzem ausdrücklich auf den drohenden Klimawandel in einm Artikel hinwies und direkt im Anschluß in einen Artikel einen Spritfresser anpries. Das macht die FR tatsächlich jeden Tag, Spritfressende PS-Monster anpreisen. Das verstehe ich überhaupt nicht, wo doch inzwischen bewiesen ist, das dies Spritfresser einen entscheidenden Beitrag zur Klimakatastrophe leisten. Ein Artikel über Klimapolitik erscheint nicht täglich!!!!

    Die FR trägt somit in eintscheidenden Teil zur Klimakatastrophe bei indem PKW´s auf solche Art und Weise in der uneinsichtigen Bevölkerung anpreist werden.

    Warum gibt es keinen täglichen Artikel über das neueste Fahrradmodell?

    Warum gibt es keinen Artikel über Critical Mass, welches monatlich in Frankfurt stattfindet: http://www.umweltschutztechniker2000.de??

    Welche Verantwortung will die FR übernehmen um drohende Kriege wegen Öl abzuwenden und die unseren Lebensraum fuer zukünfitge Generationen erhalten?

    Warum werden sogar noch in diesen dämlichen Autoartikeln Frauen diskreminiert???

    weiterhin erbost
    Rüdiger Hocke

  2. Hallo Herr Hocke,

    ich kann weiterhin nicht erkennen, inwiefern unser Beitrag diskriminierend gewesen sein soll. Wenn hier Diskriminierung vorliegt, dann bereits bei den Autoherstellern, die ihre Produkte nun mal auf bestimmte Zielgruppen hin konzipieren. Auch auf Frauen.

    Ich möchte außerdem darum bitten, unsere Berichterstattung doch in Gänze zu beurteilen. Gerade haben wir wieder eine Themenseite zum Klimawandel gebracht, und das Thema steht ganz oben auf unserer politischen Agenda. Die FR-mobil-Seiten unseres Anzeigenteils können das in dieser Form überhaupt nicht nachvollziehen, weil sie sich natürlich daran orientieren müssen, welche Modelle die Autohersteller jeweils neu herausbringen. Und die konzentrieren sich weiterhin – gegen alle ökologische Vernunft – auf das umkämpfte mittlere Segment, in dem sie vorrangig ihr Geld verdienen.

    Ich möchte außerdem darauf hinweisen, dass Sie Ihre Kritik ausgerechnet im Zusammenhang mit einem Artikel formulieren, der einen relativ sparsamen Kleinwagen bespricht.

    Ihre Anregung bzgl. „critical mass“ habe ich an unsere Lokalredaktion weitergeleitet.

  3. Lieber Herr Hocke,
    bei allem Verständnis für Ihren Ärger: Könnte es vielleicht sein, dass Sie den redaktionellen und den Anzeigenteil nicht auseinanderhalten? Diese Spritfresser werden in Anzeigen angepriesen. Und soweit kann die Political Correctness der Rundschau nicht gehen, dass sie solche Anzeigen ablehnt. Wir wissen doch alle um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Printpresse im Allgemeinen und der Rundschau im Besonderen.

  4. Hallo Bronski,
    was ist „relativ sparsam“ bei 6 Liter Verbrauch bei einem Kleinwagen?
    Die Loremo GmbH aus Muenchen hat bereits einen Kleinwagen entwickelt, der nur 1,5 l verbraucht, das nenne ich relativ sparsam.

    Diskriminierung ist fuer mich bereits wenn einer
    Bevölkerungsgruppe geschlechterspezifisch allgemeine Eingenschaften und Charakterzuege zugesprochen werden. Hier zb auch, daß auf das Vorurteil des „schwachen weiblichen Geschlechtes hingewiesen wird“.

    Sie könnten doch der FR-Mobil-Seite eine Fahrradseite hinzufügen!

    Natürlich freue ich mich über jeden Artikel über Klimaschutz in der FR.

    Mir ist auch klar, daß die FR auch im Mainstream schwimmen muss, und meine Aussagen sind auch provokant.

    Ich bin aber der Meinung, daß die FR Signale setzen sollte.

    Vielen Dank fuer die Diskussion
    Rüdiger Hocke

  5. @ Claudia:

    Da gebe ich Ihnen Recht. Der Autor wollte damit wohl andeuten, dass es Frauen weniger um sekundenschnelle Kraftentfaltung geht wie Männern.

  6. ich kann herrn hocke da nur recht geben mit der berichterstattung über automobile in der presse.
    auf dem titelblatt gibt es den unfall vom wochenende und drinnen dioe neuen ps-höchstleistungen. von so etwas komplexen wie dem klimaschutz ganz zu schweigfen.
    ich finde den umgang mit der autoindustrie, die auch noch kleine geschäfte kaputt macht, weil alle dran vorbeifahren widerlich, aber irgendwie macxhen alle mit ausser solchen zeitungen wie die junge welt.

  7. Das Auto ist ein gar zu schönes Ding
    Das merken nun Frau Wu und auch Herr Ling

    Drum stellten Sie Ihr Fahrrad fluks zur Seite
    Genießen Ihr China nun in seiner ganzen Weite

    Drum wird es auch nicht lange Dauern
    Bis Autofahrer sind selbst Chinas Bauern

    Und wenn diese dann auch kräftig fahren
    Wie Amis, und wir andern schon seit Jahren

    Dann können wir uns Klimadiskussionen schenken
    Denn an Erdöl ist dann garnicht mehr zu denken

    Wir haben alles dann geräubert was vorhanden
    Die Erdölfelder werden alle dann versanden

    Und wenn wir dann den Anschluss gar verpennen
    Dann liebe Leut, heißt es wieder rennen rennen

  8. Mit Dichtung vermittelt man vieles besser.
    Gut, Hans Jürgen, gefällt mir. Durch alle Zeiten hat man ja über Dichtung Geschichten und Erzählungen Komplexe Wahrheiten ,Themen weitergegeben und so dem Menschen vermittelt. Das fängt an mit Märchen beim Kind, bis Schiller und Göethe .
    Wir sollten doch dieses Kommunikationsmittel wieder verstärkt da anwenden, wo Menschen anders nichts kapieren.Was real so schwer zu beschreiben ist. Die Luftverschmutzung, das CO2 kann man eben auch nicht sehen, nicht greifen. Mancher glaubt nur ,was er sieht .
    Also warum nicht auch Symbole und Zeichen.
    Doch zu ihrem Inhalt, wenn das Öl angeblich zur Neige geht, dann ist es ein Skandal, so viel für Kriege zu verprassen. Was frißt ein Kampfflugzeug Benzin, was frißt ein Panzer Benzin. Die fahren doch den ganzen Tag durch die Gegend. Das sind Unmengen an Ölverbrauch.
    Das sind Unmengen an Schadstoff-Ausstoß . Was verbrauchen die Schiffe in den Gewässern zum Patroulieren- herumfahren und mit der Hisbollah Katze und Maus spielen. Dafür soll dann der Benzinpreis hoch, dass der kleine normale Bürger weniger in die Berge fährt. Unverantwortlich. Nicht nachvillziehbar.

  9. In diesem Forum gibt es ja tatsächlich noch Menschen, die sich genauso über die FR-Mobil ärgern wie ich. Allerdings lese ich die gar nicht. Wenn ich an „mobil“ denke, fällt mir nicht zwangsläufig das Auto als Verkehrsmittel ein. Vielleicht sollte diese Beilage „Fr-Automobil“ heißen, denn etwas anderes sucht man dort vergeblich. Zumal man bei dem heutigen Verkehrsaufkommen ohnehin mit dem Auto weniger mobil ist, als man sich vielleicht wünnscht. Daher besitze ich kein Auto, fahre mit der Bahn und mit dem Rad. Eine Fahrradseite wäre daher auch nach meiner Ansicht eine schöne Idee. Hier wären allerdings redaktionelle Beiträge über die Probleme der Radfahrer in unseren Städten durchaus interessanter als die neuesten Fahrradmodelle.
    Grüße an alle Radler
    Karin Rahn

  10. Hallo Karin,

    ja und weil das so ist fahren wir am Sonntag wieder zur Critical Mass 03.12. 14:00 Alte Oper.
    Natürlich mit dem Fahrrad.

    Evtl mit Polizeiaufgebot, beim letzten Mal waren wir so viele, daß diese auf uns aufmerksam wurde.

    Vielleicht kommt ja auch FR-Mobil dazu ;-), was ich wohl eher bezweifle, wo es doch so viele schöne Automodelle gibt.

    Viele Grüße
    Rüdiger Hocke

  11. Da haben Sie aber doch mal schön Werbung für Ihre Veranstaltung machen können.

    Kündigen Sie diese Treffen eigentlich auch an? Wenn nicht, dürfen Sie sich natürlich nicht wundern, wenn niemand kommt, um darüber zu berichten. Kleine Mail an stadt@fr-online.de genügt. Denn für die Berichterstattung aus Frankfurt sind nicht die Kollegen von FR-Mobil da (die machen in der Regel ohnehin selten tagesaktuelle Themen), sondern die von der Lokalredaktion.

  12. Hallo Herr Hocke,
    na da weiß ich ja, wo ich die ersten Sonntage eines jeden Monats demnächst verbringen werde. Ich bin nämlich Neufrankfurterin und bisher nur auf automobile Personen gestoßen.
    Da muss man gerade in Frankfurt etwas machen.
    Grüße
    Karin

  13. Übrigens; Frankfurt hat sogar „eine“ U-Bahn! Ist doch sicher auch eine Alternative zum Auto und sogar zum Fahrrad, oder?

  14. Hallo,

    es ist keine Veranstaltung, die Leute treffen sich einfach so zum Fahrradfahren. Ich kann es den Lokalen ja mal mailen, mal sehen…

    Ich bin auch ein Befürworter von Öffentlichen Verkehrsmitteln.

    Gruesse
    Rüdiger Hocke

  15. lieber bronski
    sie beschreiben ein problem der meisten medien.
    solch eine veranstaltung hat natürlich was in der fr automobil zu suchen und nicht in der lokalredaktion. sie findet zwar in ffm statt hat aber ein globales thema, sie trauen sich nur wieder nicht ihre konkurrenz zu verschrecken mit offensiover einseitiger berichterstattung.
    grüsse
    ihr ka neu

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