Am Samstag, dem 5. April, ist Bronski-Aktionstag. Fünf neue Themen an einem einzigen Tag. Ich will testen, ob dieses große Angebot weitere, sonst vielleicht nur lesende User dazu einlädt, sich an den Diskussionen zu beteiligen. Davon erhoffe ich mir u.a. Aufschlüsse darüber, wie das Bronski-Blog weiterzuentwickeln wäre.

Apropo: Es gab unter den Blog-Usern ja böses Blut wegen der Redundanz gewisser Themen. Daher möchte ich hier dazu einladen, über das Blog und seine eventuelle Weiterentwicklung nachzudenken – denn nichts ist für die Ewigkeit, auch wenn es zu seiner Zeit noch so gut sein mag.

Dieses Blog hängt eng mit der Bronski-Seite der FR zusammen. Die Inhalte der Bronski-Seite werden bestimmt durch die Leserbriefe, die bei mir eintreffen. Viele Leserbriefe zu einem Thema bedeuten einen hohen Diskussionsbedarf. Das Thema, zu dem die Leserinnen und Leser sich da äußern, wird offenbar als brennend und interessant wahrgenommen. Die Zahl der Einsendungen und ihr Gehalt bestimmen, was auf der Bronski-Seite landet, und damit bestimmen sie auch, was hier im Blog als Thema aufgemacht wird.

Da die meisten Themen sich über längere Zeit im Bewusstsein der Öffentlichkeit halten, tauchen sie auch hier wiederholt auf. Konkret hatten wir das beim islamischen Religionsunterricht. Es gab mehrere Threads (= Diskussionsstränge) parallel zueinander, und das gefiel einigen Blog-Usern nicht. Natürlich muss sich niemand zu einem Thema äußern, wenn ihr/ihm dies nicht gefällt. Doch da stößt die Verzahnung zwischen Print und Online offensichtlich an ihre Grenzen. Andererseits werden durch neue Zuschriften oft auch neue Impulse in die Diskussion getragen, die sich in den jeweiligen Threads ja nun auch tendenziell spezialisiert oder vom eigentlichen Thema entfernt.

Eine Möglichkeit, das Problem zu reduzieren, wäre, ein Resümee aus den früheren Threads zu ziehen und diese Summa den neuen Leserbriefen anzufügen. Dies wäre allerdings für mich, insbesondere wenn es dabei um sehr lange Threads geht, eine kaum zu lösende Aufgabe, bei der ich mich auf einige wenige schlagzeilenartige Kernthesen beschränken müsste – um den Preis neuen bösen Bluts, weil sich mancher auf diese Weise sicher nicht adäquat wiedergegeben fühlen würde. Zudem ist Bronski ja (dank eurer tätigen Mithilfe *fg*) notorisch urlaubsreif (ab 18. April geht’s für mich allerdings erstmal Richtung Provence; dann wird auch das Blog weitgehend ruhen).

Nun, wozu haben wir hier eine Reihe kluger Köpfe? Denkt mal drüber nach und schreibt mir hier, was ihr zu dem Problem meint. Ich bin gespannt, werde allerdings erstmal keine Stellung beziehen, sondern nur sammeln.

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72 Kommentare zu “Bronski-Aktionstag

  1. @ Bronski

    Ich habe leider Dauerurlaub aber leider nicht die Kaufkraft in die Provence zu reisen. Ihnen sei eine gute Erholung gegönnt.

  2. In aller Verbundenheit und ohne lange Vorrede:

    Problem: Eine Blogmoderation, zumal bei dem in der Vergangeneheit getesteten Umfang in Qualität und Quantität (Breite wie Tiefe) ist von einer Einmann-Redaktion nicht zu schaffen, egal wie gut oder besser ein Bronski allein immer zu sein in der Lage war/wäre.

    Ausgangsdefinition

    Blogmoderation bedeutet:

    a) Steuerung der eigentlichen Blogmoderation im Sinne konstruktiver Diskussion, gegensteuern evtl. tatsächlich auftrtender Destruktionen, deren die Blogteilnehmer nicht selbst im Blogverkehr Herr werden können.

    b) indirektes Feedback, welche Diskussionen durch Blogbeiträge in den Redaktionen der FR wesentlch ausgelöst wurden und welche Ergenisse dies in den Redaktionen zeitigte, bzw. nicht zeitigte.

    c) direktes Feedback, durch Einbinden freiweilliger Beiträge aus den Redaktionen, auch der Chefredaktion, bzw. aktives Einholen solcher Beiträge.

    Diskussion:

    Bronski definiert den Blog strukturell wie folgt:

    „Dieses Blog hängt eng mit der Bronski-Seite der FR zusammen. Die Inhalte der Bronski-Seite werden bestimmt durch die Leserbriefe, die bei mir eintreffen. Viele Leserbriefe zu einem Thema bedeuten einen hohen Diskussionsbedarf. Das Thema, zu dem die Leserinnen und Leser sich da äußern, wird offenbar als brennend und interessant wahrgenommen. Die Zahl der Einsendungen und ihr Gehalt bestimmen, was auf der Bronski-Seite landet, und damit bestimmen sie auch, was hier im Blog als Thema aufgemacht wird.“

    Daraus folgt unmittelbar, je mehr Blog-Threads er aufgrund der Papierleserbriefe (incl. dessen Mail-Anteil) generiert, desto potenzierter wird das o.a. Problem. Dies allein hat zur Folge, dass die Moderationsebene a) längst formal an Ihre Grenzen gestoßen ist und zu den bekannten Ergebnissen („böses Blut“, „Expertentum“ (was genauer diskutiert werden müsste) und allgemeiner Unübersichtlichkeit geführt hat.
    Das Abschließen der Blogs, entweder weil diesese „zerstört“ wurden oder schlicht länger als ca. drei – vier Wochen gelaufen sind, hat keinen an inhaltliche Aspekte geknüpften Grund im positiven Sinne.

    Der Blog bleibt, bei aller interessanten Diskussion im Einzelnen, seltsam unverbindlich und folgenlos. Einen positiven „Werbeeffekt“ für die FR oder die Vorstellung neuer Journalisformen der ernsthaften Art im Zeichen von „WEB 2.0“ o-ä. kann ich hier bis heute nicht nicht sehen.

    Lösungsvorschlag (Rohfassung):

    Den Blog auf aussichtsreicherem Grund weiterzuführen, kann ich nur darin sehen, dass Bronski entweder selbst zusätzliche Manpower zugeteilt bekommt, um ein transparentes Feedbacksystem sowohl im Sinne von b), als auch c) in komplett eigener Regie aufzubauen, oder er eine Kommiunikationsstruktur zwischen Bronski/Bronski-Seite/Bronski-Blog auf der einen Seite und den Redaktionen als Adressaten der Feedbackanfragen, deren Ergebnisse, direkte Originalbeiträge dann veröffentlicht würden, auf der anderen Seite etablieren könnte.

    Persönliche Anmerkung:

    Ob Dr. Vorkötter und die Redaktionskonferenz ein solches, zweifellos mit echten und mentalen Investitionen verbundes Projekt inclusive aller Risiken wagen, stellt sich mir als spannende Frage (auch an Bronski).

  3. Ich wollte (und will) mich eigentlich hier erstmal raushalten, aber eines an dieser Stelle doch gleich als Anmerkung:

    Die FR zum Mitmachen wird es nicht geben. Danke für deinen Beitrag, Uwe, aber diese Auskunft ist definitiv. Feedback ist dagegen immer erwünscht und wird an die Zuständigen bzw. Angesprochenen in der Redaktion schon seit langem von mir zur Kenntnis weitergegeben – mit dem Wissen, dass das bei denen dann arbeitet. Reaktionen aus der Redaktion kann es im Normalfall nicht geben, weil die Redaktion dann nur noch mit dem Beantworten solcher Zuschriften beschäftigt wäre, und das ist natürlich ausgeschlossen. Unsere Ressourcen sind begrenzt, und die Leute sollen sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren.

    Dieser Teil der Debatte braucht daher nicht weitergeführt zu werden.

  4. Nun, Bronski, ich nehme an, das Problem der FR (und damit auch deines) besteht in der Frage, wie du mehr Blogger auf diese Seite locken kannst, damit sich die „Klickzahlen“ erhöhen und dadurch Euer online-Produkt für Werbekunden attraktiver wird.
    Nicht auszudenken, welche Massen von jung-dynamischen Bloggern mit kribbeligen Fingern vor der Tastatur hocken und nichts lieber täten als hier zu kommentieren und sich dann aber doch nicht trauen in Anbetracht der bissigen Meute, die hier kommentiert. Schriebst du von Platzhirschen?-ach was Wölfe sind wir- insbesondere der Abraham und ich.
    Daher bin ich jetzt mal in mich gegangen und überlasse in Zukunft gerne „den Platz jenen, die sich vielleicht mal äußern möchten, sich aber nicht trauen, weil die Platzhirsche immer gleich da sind.“
    Machts gut, Ihr Lieben, war schön mit Euch- hoppel diehopp – nach einem Jahr springt das Hirschlein wieder zurück in die Tiefen des Waldes aus dem es gekommen, damit die braunäugig schüchternen Rehlein auch mal eine Chance kriegen, sich an Bronskis Futtertrog zu laben.

  5. Ich glaube eher,dass die sogenannten Platzhirsche viel verletzlicher sind als sie zugeben mögen.
    Im übrigen verstehe ich nicht was hier von Bronski erwartet wird.
    Sind alle die hier ohne berufliche Zwänge?
    Wölfe leben nicht in temperierte Wohnungen !
    Sie sehen auch nicht alles wissentschaftlich ,sie fressen oder werden gefressen.
    Sind nicht empfindlich!
    Jaulen nur wenn nötig!

  6. Wölfe, Hirsche… wenn das jetzt der Autor aus „Bild der Wissenschaft“ lesen würde, bereute er sein Statement, daß nur das Germanentum in deutscher Erinnerung ist. Ich hab es ihm auch so nicht abgekauft 😀

  7. Wie können wir diesen Blog populär halten?
    durch Persönlichkeit?
    durch Anstrengung?
    mäßige Unsittlichkeit?
    vollendete Unverständlichkeit?
    harmonische Plattheit?
    vielseitige Langweiligkeit?
    beständiges Streben nach Unsterblichkeit?
    Dummheit?
    Ausgewogenheit?
    Toleranz?
    Ignoranz?
    Selbsverliebtheit?
    Selbstvertrauen?
    Frechheit?
    Böswilligkeit
    usw………
    Eventuell könnte man ein Do-it-yourself Bewegung für das Denken erfinden,aber das schöne bei den Deutschen ist,keiner ist so verrückt,dass er nicht einen findet der Verrückter ist und ihn versteht und
    da der Dummheit in Deutschland keine Grenzen gesetzt sind ,sondern nur der Satire,wäre es nicht schlecht die Selbige mal öffter einfließen zu lassen.
    In diesem oder anderem Sinne „WEITER SO“

  8. ist es möglich in einem Blog per Mehrheitsbeschluß (Interne Volksbefragung)einen Beitrag zu sperren?
    Wäre auch mal was neues!
    Jeden Monat einen neuen Ausschuß!
    Frei gewählte Blog -Vertreter ( Aufsichtsrat)
    Bronski wäre dann der Ackermann oder Mehdorn des Blog 😀

  9. Was ist es der FR wert, welchen Preis ist sie gewillt zu zahlen? Hat die FR/Bronski mit diesem Blog vor, die Leserschaft der FR mehr einzubinden, oder inhaltlich Abstriche zu machen, vielleicht auf den Tiefstpunkt sinken, dafür mit klickraten protzen zu können? Und ob überhaupt die Klickraten im Blickfeld der FR liegen, die nicht als Grund angeführt wurden, sei mal dahingestellt. Ist nämlich nur eine naheliegende Interneteigenschaft.

    Fünf Themen bedeuten nicht gleichzeitig ein mehr an Qualität, aber eine größere Auswahl ist das dann schon, spricht vielleicht auch andere Leser eher an, denn Politik/Wirtschaft ist mühsam Brot.

    Wo wir für die neue Rubrik Namen erfinden durften, das war schön 🙂 Geht natürlich nicht dauernd und wird dann auch anstrengend 😉

  10. Interessant wäre ja zu wissen, ob die Leserbriefschreiber Internetanschluß haben… Manchmal denke ich, warum kommen die nicht, setzen sich dazu, wenn ihr Beitrag, den Bronski als Einleitung geschrieben hat, im Mittelpunkt steht. Naja, wenn ich Leserbriefe lesen, dann wie heute, die Geschichte um die Baustelle am Türmchen mit der 9. Ist ja der Hammer was da sich wieder Frankfurt leistet… Wieviele Frankfurter FR-Leser gibt es hier?

  11. Viele Leserbriefe = Rauf mit dem Thema auf die Blogseite

    halte ich eher für eine falsche Strategie. Ich persönlich würde eher die Themen auf die Blogseite nehmen, zu denen erhöht Leserbriefe einlaufen, die NEUE BLICKWINKEL entwickeln, Themen auch aus anderer Sicht als der Mainstreamsicht sehen usw… Man weiß zwar nicht, ob das dann auch im Blog sich so fortsetzt und man mal wirklich neue Ideen, Gesichtspunkte o.ä. lesen kann, aber besser ist es allemal als wieder mal ein „Unternehmer trampeln auf den kleinen Leuten rum“-Thread einzurichten, weil so viele „Unternehmer trampeln auf den kleinen Leuten rum“-Leserbriefe einlaufen, und im Thread sammeln sich dann schnell, oh Wunder, 50 Posts a la: Unternehmer tra… Na was wohl?

  12. @ Susanne #4

    Susanne, meine Liebe,

    hoffentlich liest du das hier noch!

    ist das wirklich erst ein Jahr her, dass wir hier unsere sokratischen Dialoge führen? Es kommt mir viel länger vor, ich habe mich wohl offenbar sehr daran gewöhnt und brauche das. Du weißt, dass du eine Herzensbrecherin bist, und es bricht mir jedenfalls das Herz, wenn du mich verlässt.

    Ich teile deine Einschätzung und deine Verärgerung über Bronskis Intellektuellen-feindliche Anmache vollkommen (s. meinen Kommentar # 15 im „Lebenskunde“-Thread!), ein unverschämter und dummer Affront, den du ja sehr hübsch und treffend ironisch karikierst, für den er sich eigentlich hier entschuldigen sollte.

    Ganz sicher werde ich, wenn du gehst, auch gehen, würde mich aber, da mir an der Fortführung des Austauschs sehr gelegen ist, über eine Kontaktaufnahme freuen, um zu besprechen, ob der vielleicht doch hier im FR-Blog, je nachdem wie sich das entwickelt, eine Perspektive haben könnte oder auf welche andere Weise bzw. in welchem anderen Forum sonst.

    Ich hoffe sehr, meine Liebe, von dir zu hören.

    Liebe Grüße

    heinrich08@gmx.net

  13. Also, wenn ich das hier lese, kann ich erstmal nur sagen: I’m not amused. Uwe kuscht vor Heinrich, und Heinrich zieht sich mit Susanne in den Schmollwinkel zurück? Was sind denn das für Kindereien?

    Klar, Susanne und Heinrich sind seit langem Gäste dieses Blogs. Eure Beiträge sind hoch willkommen und werden dies auch weiterhin sein. Ich möchte trotzdem darauf hinweisen, dass Susanne sich mit ihrem Posting # 1 im Hurrelmann-Thread etwas herausgenommen hat, was sie rü in anderem Zusammenhang abspricht. Susanne, das darfst du, eben weil du schon lange dabei bist. Hab ich nix dagegen. Hab du aber bitte auch nix dagegen, wenn ich dein Verhalten als das bezeichne, was es ist: als das einer langjährigen Teilnehmerin. Einer Platzhirschin. Du hast in anderem Zusammenhang von mir verlangt, rü zu sperren, hast mit oben genanntem Posting aber ebenfalls gegen eine Blogregel verstoßen, indem du off topic gepostet und damit eine mögliche neue Diskussion zu diesem Thema verbaut hast.

    Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich mich für meine Wortwahl entschuldige. Ich finde sie weiterhin dennoch nicht unangemessen. Mit deinem Posting hast du direkt gezeigt, dass du dich hier zuhause fühlst. Sonst hättest du dich wohl nicht in dieser Weise off topic geäußert. Damit begreifst du dieses Blog gewissermaßen als dein Revier. Wäre das nicht so, hättest du mir eine Mail geschrieben und dich über die Redundanz beschwert. So wie ich es in anderen Fällen von Uwe verlangt – und ihn auch dafür gerügt habe, dass er es stattdessen hier hineingeschrieben hat. Aber nein, du schreibst das direkt in die Kommentarfunktion. Ist dir denn nicht klar, dass mich dieses Verhalten vor die Frage der Gleichbehandlung stellt? Platzhirschverhalten eben, mal eben locker so herausgenommen. Sorry, Susanne – da muss ich trotzdem auf dem Prinzip der Gleichbehandlung beharren.

    Ich hoffe, du wirst noch mal drüber nachdenken.

    Was einen anderen Vorbehalt in dieser Diskussion betrifft: Es geht nicht um die Erhöhung der Klickszahl. Die ist jetzt schon ganz ordentlich. Es geht auch nicht darum, Werbung unterzubringen. Für mich geht es ausschließlich darum, die bisher schweigenden Leser dieses Blogs – und das müssen einige sein – zu ermutigen, sich ebenfalls mal hier zu äußern. Es geht um die Themen, die Diskussionen. Das Bronski-Blog soll möglichst interessant sein. Ich versuche herauszufinden, was möglichst viele Menschen dazu bewegen könnte, sich hier zu beteiligen.

    @ Jörg

    Herzlichen Dank für den „Ackermann des Blogs“. Das war vielleicht – neben dem Beitrag von maxwed – der konstruktivste, der bisher geleistet wurde. Interessant dürfte für einige von euch sein, dass ich Ackermann genannt wurde, bevor man mich Bronski hieß.

    Aber ich hoffe doch, dass hier noch ein paar ernsthafte Vorschläge kommen.

  14. Lieber Bronski, ich hoffe, Deine Hoffnung erfüllen zu können:

    Erstens:
    Die Blog-Themen von der Anzahl der eingegangenen Leserbriefe abhängig zu machen, würde ich durchbrechen. Mindestens zwei Leitartikel pro Woche, also die Großkommentare, sollten als Blog-Aufreißer eingestellt werden, damit ein direkter Bezug zu den politischen Positionen (Plural!), die in der FR vertreten werden, hergestellt werden kann.

    Zweitens:
    Je nachdem wie viele Themen Du zeitlich hintereinander ins Netz stellst, rutschen die vorhandenen Threads nach hinten, bis sie dann, mehr oder weniger schnell, von der ersten Seite verschwunden sind. Die Diskussion in diesen nach hinten wandernden Threads tröpfelt dann meist schnell aus. Besser fände ich, wie das auch in anderen Blogs praktiziert wird, der zuletzt eingestellte Kommentar eines Bloggers bewirkt, dass der Thread automatisch auf Platz eins wandert. Dadurch bestimmen die Blog-Teilnehmer/innen die Aktualität bzw. die Wichtigkeit des Threads.

    Drittens:
    Einen erholsamen Urlaub wünsch ich Dir.

  15. @ Bakunix

    Zu 2.: Am Rhythmus, mit dem ich die Themen einstelle, möchte ich eigentlich nichts ändern, d.h. die Schlagzahl soll ungefähr die gleiche bleiben. Das hat in der Vergangenheit ja gut funktioniert.

    Dass die Diskussionen schnell auströpfeln, wenn Threads auf die zweite Seite rutschen, kann ich so nicht erkennen. Hier im Bronski-Blog kann man auf der Startseite in der rechten Spalte bei „Zuletzt kommentiert“ nachgucken, wo der aktuellste Kommentar steht, und kommt dann mit einem weiteren Klick zum dazugehörigen Thema. Bei dem Verfahren, das du oben skizzierst, ist m. E. nicht gewähleistet, dass auf den ersten Blick zu erkennen ist, welches Thema das tagesaktuelle ist.

    Würde mich trotzdem interessieren, eure Meinung dazu zu hören.

    Vielen Dank für die Wünsche, bakunix. Ich hoffe, du kannst auch mal Urlaub machen.

  16. So wie es Bronski handhabt, aktuelle Themen oben, aktuelle Kommentare rechts zu ersehen, ist ein guter Weg um möglichst viele Aspekte zu besrücksichtigen.

    Es wird nämlich auf der Eingangsseite recht gruselig, wenn Kraut & Rüben alles durcheinander ist. Das mag bei einem SEO-Blog funktionieren, aber mehr schlecht als recht dort, wo aktuelles Tagesgeschehen im Mittelpunkt steht.

    Es geht ja auch nichts verloren, Kännchen Tee abends gekocht, und dann anfangen in den Rubriken zu blättern/stöbern.

    Schönen Urlaub Herr Bronski, mögen die Blogs Sie dort nicht ereilen. Und nicht lunzen: Was machen meine Schäfchen denn…“ *gg*

  17. Dein Urlaub ist mir Sicherheit dringend nötig, er dürfte indes kaum ausreichern. Darüber hinaus wäre es dringend geboten, dass die FR ihrem Morderator mal zwecks Professionalisierung eine Ausbildung in Konfliktmanagement angedeihen lässt.

    Du hast wirklich eine seltene Gabe, Kritik von besonnen Leuten, die, wie Susanne, dich hier öffentlich als Freund bezeichnen und bekunden, dass sie dich schätzen,zum Anlass zu ungehobelten Reaktionen zu nehmen und, darauf kritisch hingewiesen, statt zu deeskalieren nochmal eins draufzusetzen.

    Dass das einen takt- und fühllosen Umgang dokumentiert, ist die eine, menschliche Seite. Die andere, professionelle ist die, dass du eine potenziell produktive Mitgestaltung am Blog durch die von dir dergestalt verächtlich Gemachten verhinderst statt sie zu befördern.

    Du weißt nach meiner Beobachtung, wie in dem gelöschten Lied von Südlicht (?) ausgedrückt, seit zwei Jahren tatsächlich nicht, wohin du steuern sollst, womöglich in dem klaren Bewusstsein, dass bei größerer Massenwirksamkeit das Blog zu einer der geistigen und moralischen Müll- und Abschaumgruben zu verkommen droht, von denen das Netz überquillt, und wo sich endlich mal Volkes angebliche Stimme freimütig äußern kann, die aber hier bislang immer wieder in ihre Schranken verwiesen wurde, notfalls durch den Zerberus Theel, der zugegeben auch schon einmal zu lang anhaltend bellt und zu kräftig zubeißt, was ich gelegentlich schon kritisiert habe.

    Wenn er, jetzt komme ich konkret zu deinen Ausfällen und Verstößen gegen die primitiven Regeln des Netiquette, Kritik annimmt bzw. auf Ausgleich bedacht ist und dies von dir sogleich als Unterwerfungsgeste diffamiert wird, ist das bereits ein solcher Verstoß in eklatanter Form. Hier verfügt niemand außer dir über Zwangsmittel, wogegen man sich vielleicht gelegentlich gegenseitig mit Argumenten überzeigt, nicht das schlechteste Ergebnis einer Diskussion.

    Du trägst hier zwar vollmundig vor, dich ggf. auch entschuldigen zu können, meinst aber im konkreten Fall offenbar, deine Ausfälle noch bestärken zu müssen. Wieso benützt du eigentlich im Blick auf Susanne die grammatische Fehlkonstruktion „Hirschin“ und vermeidest die korrekte Bezeichnung „Kuh“?

    Ihr Posting #1 ist nicht off topic, sondern zum Thema, wenn sie dabei auch mit guten Gründen auf die Meta-Ebene übergeht, das ist ein kategorialer Unterschied, den ein Moderator kennen sollte, und die Gleichsetzung ihres Verdikts zu einem offen antisemitischen Kommentar mit ihrer bedenkenswerten und sachbezogenen Überlegung zur Themengestaltung im Blog als Regelverstoß zeigt, dass du dabei bist, bei deiner Abwehr jedes Maß zu verlieren, wenn man nicht gar ins Grübeln darüber geraten sollte, wes Geistes Kind du womöglich wirklich bist.

    Mit einem kleinen Sinn für Ironie könnte man an Susannes sinnbildlichem Rückzug in den Wald, aus dem sie mir hoffentlich ein weiteres Mal wieder herausruft, sofort erkennen, dass es hier in der Substanz um etwas ganz anderes geht als bloß um eine verbale Entgleisung.
    Hier geht es nach meinem Verständnis – ich greife Susannes Interpretation nur ungern vor, zu der sie sich nunmehr aber vielleicht zu schade ist – um die Zurückweisung deiner erkennbaren Tendenz, hier treue und ernsthafte Blogger, die seit langer Zeit das Blog als integralen Bestandteil der FR mit sinnreichen Beiträgen bedenken, scheinheilig und abwertend zugleich als „willkommene Gäste“ zu titulieren und für etwas verantwortlich zu machen, was ganz anderen Gesetzmäßigkeiten folgt und wovon Susanne als Pädagogin vielleicht ein professionelleres Wissen hat, als du dir hier in deiner primitiven Schuldzuweisung auszudenken vermagst.

    Erstens sind wir hier keine Gäste – die Bezeichnung erinnert mich fatal an manche Zuschreibung an „Ausländer“, sondern sind hier, da wir dieses Blog, das allen offensteht, bewusst als unser Heimatforum gewählt haben, genauso zuhause wie du, wenn auch du der Hausvater bist. Zweitens zeugt deine ständige Betonung, wir seien hier willkommen, von einer paternalistischen und zugleich bigotten Haltung. du kannst uns hier einfach, was du hier für andere gegen uns in Anspruch nimmst, kommentieren lassen, in welcher Reihenfolge und Häufigkeit wir mögen, und dir deine großzügigen Willkommensgrüße ebenso sparen wie deine regelmäßigen intellektuellenfeindlichen Seitenhiebe.

    Eine Pädagogin weiß aus Erfahrung oder womöglich auch aus einschlägigen Studien, dass es Menschen gibt, die sich in wort und Schrift artikulieren und solche, die sich zurückhalten. Es war ein wohlmeinendes, aber hoffnungsloses Unterfangen der 68er Lehrer, dieses eherne Gesetz durch Motivation und Beförderung der schweigenden Mehrheit durchbrechen zu wollen.

    Wenn eine Gruppe von Menschen sich irgendwo zusammen findet, so eine interessante Erkenntnis, redet im Schnitt, bei individuellen Abweichungen, die Wurzel, der Rest hört schweigend zu. Bei vier Leuten reden also zwei, bei neun drei, bei sechzehn vier usw.. Pädagogische Bemühungen von Wohlmeinenden, die Schweigenden „auch mal zu Wort kommen zu lassen“, sind in der Regel für den kommunikativen Prozess genauso peinlich wie für die Beteiligten.

    Das lässt sich womöglich nicht bruchlos auf das von dir thematisierte Problem übertragen, aber sicher ist: eine professionelle Auseinandersetzung damit wäre konstruktiver und produktiver als die Projektion auf gerade die produktivsten und treuesten Blogteilnehmer.

    Welche andere Reaktion außer „schmollendem Rückzug“ wie du es mal wieder simplifizierend ausrückst, stellst du dir eigentlich vor? Dass man erst fünf assoziative Spontanbeiträge abwartet, um sie dann zu kritisieren, dass denen die Luft wegbleibt?

    Seine Gedanken und Meinungen zu artikulieren ist nun einmal eine bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger entwickelte Fähigkeit, die man entweder mitbringt oder üben muss und zu der auch Mut und Bescheidenheit zugleich gehört. Ich weiß nicht, was ich einstecken müsste, wenn ich versuchen würde, bei einem Regionalliga-Verein mitzukicken.

    Ich habe den Kampf mit dir um die Erhaltung des politischen Blogs vor zwei Jahren aufs heftigste geführt, daran wirst du dich erinnern. Deine super neue Idee war explizit ein Spaßblog versus politischen Blog, mit dem von mir prognostizierten Effekt, dass dir die Spaßgemeinde nach kurzer Zeit weggebröckelt ist und du klammheimlich, aber mit größerem Erfolg, zu den politischen Themen zurückgegangen bist.

    Es ist so wie mit der FR im Verhältnis zur Bildzeitung oder mit dem ZDF im Verhältnis zu RTL: Das bodensätzig-Triviale lässt sich nicht erfolgreich halbherzig kopieren, dazu muss man skrupellos sein, das können die anderen besser.

    Meine Vermutung ist ohnehin, dass du in der Redaktion mit dem Rücken zur Wand stehst und dass die Kollegen sich in Wirklichkeit eins feixen, wenn du ihnen mit den Diskussionen aus dem Blog kommst und das lieber heute als morgen geschlossen sehen würden. Wenn die Vermutung stimmt, dann ist es eben so, Mit deinen ständigen Eiertänzen wirst du es nicht retten.

    Meinen eigentlich vorgesetzten „konstruktiven Beitrag“ spare ich mir jetzt. Mach‘ was draus!

    Heinrich

  18. *nochmal reinschaut* mir ist beim wie-was-wo-Zimmermannsladen ein nicht unwichtiges Argument zur Beibehaltung der jetzigen Bloghandhabung eingefallen

    Sobald sich ein Thema Richtung Seite zwei nähert, kann man dieses wieder nach oben schubsen. Letzendlich kann das bedeuten: der FR-Blog ist ein christlich sozialdemokraiischer Blog. Was Links/SPD betrifft, immer vorne anzutreffen, egal wie alt, der Papst hinterher oder worweg, je nach Commentklickquote.

    So als Forenluder kenne ich solche Bräuche. 😉 Irgendwer erzählt dann, die FR mit ihrem Blog hängt dem Zeitgeits ein halbes Jahrhundert hinterher.

    Schönes WE euch allen.

  19. @ Heinrich: Hirschkuh, soviel Zeit muß sein. Und in verschiedenen Mythologien ist die Hirschkuh nicht einfach eine Kuh… somit Susanne was besonderes.

  20. WElchen Beitrag meinst *aufschaut*? Der mit der Hirschkuh? Den Weg von der „Hischin“ zur „Kuh“ hast du gepflastert. „Dumme Kuh“ ist Alfred Tetzlaff markiger „Sozi“-Spruch der absolut negativ besetzt und frauenverachtend ist. Es galt also die Kuh Susanne wegzunehmen, ihr die Kirschkuh zu übergeben. (Symbolsprache)

    Ich weiß nicht, ob Mutmaßungen über die Internas der FR dazu dienen, das Blogklima zu verbessern.

  21. Lieber Heinrich, sei mir nun nicht böse, aber zwischen 13’35h und 13’58h sind wieviele Minuten vergangen? Und er ist minimum seit 13’35 freigeschaltet! Scheinst heute nicht so dolle in Form zu sein… 😉

  22. @ rü

    Die Diskussion mag von bronski mit anderen fortgeführt werden oder auch nicht, ich habe eigentlich das Meine dazu gesagt.

    Ich meinte Beitrag # 18, der zwischenzeitlich zurückgehalten wurde.

    Das Klima im Blog war eigentlich vor deiner Ankunft soweit in Ordnung.

    Meine Mutmaßungen sollten eigentlich eigentlich insofern klimatisch ausgleichend wirken, als mir natürlich, was Jörg auch mehrfach betont hat, bewusst ist, dass Bronski Zwängen unterworfen ist, die wir im einzelnen nicht kennen, was aber ja nicht ausschließt, dass er hier der Exponent der Redaktion ist und damit u.a. auch der Adressat für Kritik.

  23. @ rü

    Jetzt lass mal gut sein! Hast du beim Versuch, deinen Kommentar aufzurufen, schon einmal die Nachricht gelesen:

    „Der Kommentar muss erst vom Administrator bestätigt werden.“?

    Nein? Ich aber, und meistens vergeblich auf diese Freischaltung gewartet. Ok.?

    Bronski kann aber, wie gesagt, meine Intervention # 21 samt deinen und meinen darum rankenden Kommentaren löschen.

  24. Nicht Du bestimmst was Bronski in meinem Namen kann. Wir beide sind noch nicht liiert. Die Kirschkuh ist immerhin Bildung, zwar keine Politik, aber Bildung. Gebe ich nicht frei 😀 Und nun? Die FR-Redaktion/die Blogschicht hat aber von mir die Freigabe, bin schließlich Gast hier, sie der Hausherr.

    Darüberhinaus kenne ich solche Meldungen, ich selber muß anhand der Bunkerregeln überprüfen lassen, ob jene Kommentatoren die Regeln einhalten. Jene bekommen auch so eine Melung, manche jedesmal, manche nur einmal, manche nach einem halben Jahr wieder. Wie dem auch sei, ich schaufel mir deswegen kein Grab. Was nicht ist, ist nicht.

    Und Uhrzeit ist Uhrzeit. Wenn ich deinen Beitrag sehe, darauf poste, wegen der Hirschkuh, du eine halbe Stunde später dich beschwerst, Beitrtag nicht da, warum rü’s dennoch da ist… Drüben bei mir hättest einen schönen Kolobok mit typischer Handbewegung bekommen.

  25. Bronski schreibt: „Für mich geht es ausschließlich darum, die bisher schweigenden Leser dieses Blogs – und das müssen einige sein – zu ermutigen, sich ebenfalls mal hier zu äußern. Es geht um die Themen, die Diskussionen. Das Bronski-Blog soll möglichst interessant sein. Ich versuche herauszufinden, was möglichst viele Menschen dazu bewegen könnte, sich hier zu beteiligen.“

    Das geht aber nicht, indem Du maßregelst, und zwar vornehmlich diejenigen, die hier schon länger schreiben und sich austauschen und Du Dich als der Anwalt der Unsichtbaren gerierst, die niemand kennt und von denen zumindest die Blog-Teilnehmer nicht wissen, dass sie existieren. Wir verfügen über keine Zugriffszahlen auf das Blog der FR. Du bist derjenige, der die Themen vorgibt. Die Blogteilnehmer können dann reagieren – oder auch nicht. Vielleicht liegt es an Deinen Themenstellungen, die für viele nicht geeignet sind, sich zu äußern.

    Jedenfalls ist ein Moderator ein Moderator, und der muss m.E. an der Sache orientiert agieren. Das kann inhaltlicher Art sein, das kann auch auf die Person bezogen sein, wenn bspw. die Persönlichkeit eines Mitbloggers herabgewürdigt wird. Aber auch da darf man kein Priester sein. Wenn ich eine Erwiderung, die mit einer gewissen polemischen Schärfe verbunden ist, lese, fühle ich mich nicht abgestoßen, sondern eher geneigt, eine Antwort zu schreiben.

    Für mich als FR-Blogger, dessen Anwesenheit nur in Monaten zu zählen ist und nicht in Jahren, ist nebulös, dass neben Texten auf dem Bildschirm auch Schreiben direkt zwischen Bloggern und Bronski in der Leitung hin- und hergeschickt werden, etwa um sich zu beschweren. Da läuft eine zweite Ebene, die sich mir als einfachem Teilnehmer verschließt. Erst seit heute weiß ich, dass es dem einen oder anderen Blog-Teilnehmer – zumindest zeitweise – nicht möglich ist, seinen Text direkt zu posten, sondern dieser erst eine Bronski-Zensurschranke überwinden muss. Ich vermute, wenn mir das passierte, würde ich mich zurückziehen, da ich gewohnt bin, für meine Äußerungen und Handlungen die Verantwortung zu übernehmen, auch dann, wenn ich mich eines Pseudonyms bediene. Ob die von Dir angelegten Zensurkriterien, denen der Blog-Regeln entsprechen, weiß ich nicht. Und am Platzmangel im Blog kann es nicht liegen, dass Texte von Dir zurückgehalten werden.

    Du hast an anderer Stelle geschrieben, Du wolltest Emotionen im Blog haben. Da ist der Weg zum emotionalen Überschuss nicht weit. Da denkt der Blog-Betreiber in Dir, weil, wie im Schrottfernsehen stündlich zu sehen, nur noch mit Gefühlsausbrüchen Quote gemacht werden kann (soll). In diese Ecke werde ich mich nicht begeben. Mir ist lieber, ich kann mich an einem Thema ergötzen, und ich werde durch Argumente der Mitblogger gezwungen, mich mit der Materie intensiver zu beschäftigen, um dann wieder einen Beitrag zu schreiben.

    Auf den einen von zwei weiter oben angefügten Verbesserungsvorschlägen, wöchentlich zwei Leitartikel aus der FR als Einführung in zwei Threads voranzustellen, um so eine von Dir gewünschte bessere Verzahnung von Print und Web herzustellen, bist Du leider nicht eingegangen.

  26. Hier sind nun ein paar grundsätzliche Fragen aufgetaucht. Ich will mal so anfangen, bevor ich mich für den Rest des Abends wieder zurückziehe:

    Gemessen an der Zahl der Zugriffe auf dieses Blog ist die Zahl derer, die hier kommentieren, erstaunlich gering. Der Anteil liegt bei weniger als einem Prozent. Nun ist nicht jeder Zugriff ein anderer Leser, und auch die Mitlesenden aus der FR-Redaktion, die sich über meine Zeilen hier sicher amüsieren werden, muss man abziehen. Trotzdem bleibt eine schwer abschätzbare Zahl von Lesern dieses Blogs, die sich mutmaßlich noch nie hier geäußert haben. Es ist weniger mein Wunsch als vielmehr geradezu meine Pflicht – dies hier ist ja ein Teil meines Jobs -, die Zahl der Klicks und damit hoffentlich auch die Zahl der Kommentatoren zumindest gleichbleibend hoch zu halten, am besten aber sie zu erhöhen. Heinrichs Gesetz vom Verhältnis 1:4 stimmt hier jedenfalls nicht.

    Stichpunkt Maßregelung: Der Einstieg in einen neuen Thread bestimmt dessen Entwicklung, zumindest gibt er den ersten Anstoß. Just mit diesem ersten Kommentar aber hat Susannm off topic gepostet. Ich schätze ihre Beiträge und sie persönlich, aber an dieser Stelle war ich schlicht und ergreifend sauer. Das hat nichts damit zu tun, dass ich ihre Kritik ungerechtfertigt fand; sie hat damit im Gegenteil einen wichtigen Anstoß gegeben, den ich hier in diesem Thread ja auch gleich aufgegriffen habe. Und an dieser Stelle bin ich jetzt erstmal nicht Moderator – das bin ich in diesem Thread sowieso nicht, und deswegen verhalte ich mich auch nicht so -, sondern Autor und Blogger. Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, aber wenn ein Thread so losgeht, ist die Gefahr groß, dass er von Anfang an kaputt ist. Und damit ist auch meine Arbeit umsonst. Sorry, aber irgendwie bin ich auch nur Mensch – da gibts dann eben mal eins auf die Mütze. Wirklich so schlimm? Na dann, Susanne, möchte ich mich entschuldigen. Sei bitte weiter Platzhirschin hier! Das meine ich ganz ernst.

    Nun zu bakunix‘ Vorbehalt

    „Da denkt der Blog-Betreiber in Dir, weil, wie im Schrottfernsehen stündlich zu sehen, nur noch mit Gefühlsausbrüchen Quote gemacht werden kann (soll).“

    Und Heinrich schreibt weiter oben:

    „… wohin du steuern sollst, womöglich in dem klaren Bewusstsein, dass bei größerer Massenwirksamkeit das Blog zu einer der geistigen und moralischen Müll- und Abschaumgruben zu verkommen droht, von denen das Netz überquillt …“

    Erstens habe ich nur gesagt, dass ich emotionale Postings begrüße. Gewissermaßen erkenne ich in ihnen eine Art von Gegengewicht zu der von einigen Kommentatoren hier eingebrachten Belesenheit. Dass nicht alles, was nicht diesen Grad von Belesenheit aufzuweisen hat, zwangsläufig blöd ist, versteht sich von selbst, denke ich. Damit ist auch schon das Müllhalden-Problem erledigt: Ich plane keine Trivialisierung meines Blogs, sondern ich möchte es weiterentwickeln, im Wortsinn. Darum habe ich euch hier gefragt, wie ihr euch das vorstellen würdet. Ich selbst habe schon meine Ideen. Leider sind bisher relativ wenig Vorschläge gekommen.

    @ bakunix

    Die Idee mit den zwei Leitartikeln werde ich mal überdenken. Grundsätzlich gefällt sie mir nicht so gut, weil sie von der Kernidee meines Blog-Konzepts wegführt. Im Zentrum des ganzen sollte die Meinung der Leserinnen und Leser stehen. Ich weiß sehr wohl, dass einige hier lieber Blattkritik üben würden. Ich stehe diesem Ansinnen prinzipiell offen gegenüber, auch wenn ich jetzt schon weiß, was da dann kommen würde – aber das macht ja nix, deswegen kann man das trotzdem sagen.

    Einen Teil von Heinrichs Kritik aus # 18 hab ich damit mit beantwortet. Bevor es bei mir Abendessen gibt, will ich noch einen Punkt aus # 18 aufgreifen: Ich persönlich halte es so, dass ich mich freue, wenn sich meine Gäste wie zu Hause fühlen. Ich bedaure Heinrichs Empfindlichkeit, werde mich aber dann jetzt doch für den Rest dieses Abends wieder meinen Schweizer Gästen zuwenden. Zum Glück läuft gerade Sportschau.

    @ Heinrich und bakunix

    Ist mir klar, dass damit nicht alle Punkte erledigt sind. Mehr später, okay?

  27. Blog und Blogger.
    so weit ich das beurteilen kann haben wir Blogger ein klares Motiv.
    a.ist es eine Art von Sucht und b.einen unstillbaren Hunger nach Aufmerksamkeit oder auch Kommunikation.
    c. Gedanken und Ideen zu verbreiten oder auch neues zu erfahren.
    Man könnte noch weitere Aspekte hinzufügen ,aber am Ende sollte der Spaß nicht zu kurz kommen und in diesem Sinne bitte ich abzusehen von der Hackerei auf Bronski oder wer immer diesen Blog leitet .
    Last und obig genannte Schwächen(oder Stärken) zum wohle aller Blogger weiter führen (die es wollen).Und wenn es die eine oder andere Diskrepanz mit Bronski gibt, so wissen wir nicht wie ein anderer Bronski es händeln wird zu aller Zufriedenheit.“was nie möglich sein wird“
    Ich persönlich provitieren mit meiner leider schlechten Schulbildung deren Gründe ich schon an anderer Stelle erläutert habe(russische Abstammung braune Lehrer) von den verschiedenen Beiträgen und hoffe auch mit meiner doch anderen Art die Dinge zu sehen und zu interpretieren das eine oder andere beitragen zu können.
    Unser aller Leben ist sicher sehr unterschidlich gelaufen aber kein Leben ist so uninteressant ,dass man nicht mal darüber schreiben sollte.
    In diesem Sinne liebe Blogger sollten wir uns auf das wesentliche konzentrieren.
    den unstillbaren Hunger.

  28. Na, bevor mir jetzt bald noch einer attestiert, ich sei eine beleidigte Hirschkuhdiva, möchte ich an dieser Stelle (ich hoffe DIESE Stelle ist jetzt der richtige Ort.)Bronskis Entschuldigung öffentlich annehmen und gelobe im Gegenzug feierlich, dass ich meine „off-topic“ -Beiträge (selbst dann wenn sie von mir überhaupt nicht als Provokation gemeint waren-wie im besagten Thread) nie mehr am Anfang eines Themenstrangs posten werde, sondern immer erst in dessen Mitte, um Bronskis Tagewerk nicht versehentlich zu sabotieren. Außerdem möchte ich meine Freude zum Ausdruck bringen darüber, dass aus Bronskis Themenbeeten entgegen meiner Befürchtung doch kein Betblog geworden ist. 😉
    Mehr konstruktive Gedanken demnächst.
    In Liebe
    Susanne

  29. Blog und Blogger. so weit ich das beurteilen kann haben wir Blogger ein klares Motiv.
    a.ist es eine Art von Sucht und
    b.einen unstillbaren Hunger nach Aufmerksamkeit oder auch Kommunikation.

    einspruch.

    c. Gedanken und Ideen zu verbreiten oder auch neues zu erfahren.

    Bedingte Zustimmung.

    in meinem Umkreis, drei Leute wo das nicht zutrifft. Das ist wie mit Bauchgefühl, wenn Mann Mann sieht. *schelmisch grinst*

    *ernster schaut* ich scheide jedenfalls da aus, bringe wieder mal Statisiken ins wanken.

    Vielleicht bin ich hier, wie es Bronski schrieb, weil es mein zuhause ist, meine FR, die FR bewegt 😉 (gefällt vielleicht wieder einigen nicht, zu rosagrün *gg*). Und ich bin nicht da, wo ich sogar eine Tasse Kaffee geschenkt kriegen würde oder alle Welt dahin verlinkt. Fühle ich mich nicht wohl, schon die Gesalten… schlimm schlimm. Dies nur mal so, gibt auch andere Wesenszüge. *blinzelt*

  30. Und ich fände schön, wenn es Bronski gelingt, die Mitleser dazu zu bringen, ein Cookie zu setzen und mitzuschreiben.

    Unsere Akademiker sollten vielleicht sich mal Gedanken machen, wen sie erreichen wollen mit ihren Texten. Ich habe kein Problem mit den Texten aus „Bid der Wissenschaft“, „GEO“, „Frankfurt-Archiv“, – von Professoren bis Doktoren -, auch kein Problem mit den Beiträgen der Redakteure der FR, auch nicht aus der FAZ, aber manchmal denke ich hier, wenn die FR so verquarzt schreiben würde, wieviele Leute würden die lesen? Bei meiner Schokoladentauschbörse (Kiosk) wäre die FR bestimmt nicht die meistverkaufte/gelesene Tageszeitung (von der annern abgesehen) mit solchen Texten.

    Das war die Retourkutsche für meine einfache/zu billige Schreibe 😉 Ist nicht böse gemeint.

  31. Problem 2

    Bronski schreibt: „Im Zentrum des ganzen sollte die Meinung der Leserinnen und Leser stehen.“

    Weiter sagt er (sinngemäß), dass redaktionelle Artikel und eventuelle Kommentare dieser Texte durch Redakteure nicht in erster Linie solcher Ausgangspunkt der inhaltlichen Blogdiskussion sein sollen, wie auch das Ziel keine grundlegende Blattkritik sein sollte, es werde keine „FR zum Mitmachen“ geben.

    Und: Bronski wünscht immer noch Vorschläge.

    Diskussion:

    Daher stellt er als Ausgangskristall immer klassische Leserbriefe, wie Sie in der Redaktion eingehen, in den Blog ein. Diese gehen dort unter Klarnamen und mit echten Adressen versehen ein. Die Schreiber solcher Leserbriefe scheuen sich zwar quasi niemals unter ihrem Namen öffentlich zu werden, sie legen aber, von Ausnahmen abgesehen, keinen Wert darauf, diesen Text anschließend noch zu diskutieren, gar verteidigen zu müssen, damit eventuell deutlicher werden zu müssen, als von ihnen in der Öffentlichkeit gewünscht, oder gar eine, möglichst auch noch gerechte, aber vernichtende Kritik einstecken zu müssen.

    Daher meine These: Klassische Leserbriefschreiber sind nicht automatisch und notwendig Blogger. Letztere wollen diskutieren, sich austauschen, dies mit (fast) vollem Risiko, manchmal bis zur Selbstentblößung; ich erinnere an den Blog „Vermeintlich „in der Psycho-Ecke““. Hier ist dann der fast allgegenwärtige Nickname, die Schutzvorrichtung, die der klassische Leserbriefschreiber durch die Nichtnotwendigkeit sich weiter rechtfertigen zu müssen auch schon immer zu haben glaubt; Dass dort dann immer ein paar „unangenehme “ Postkarten mit Spott oder gar anonymen Drohungen doch eingehen taten, ist bekannt, aber nicht das Motiv für das Leserbriefschreiben.

    Leserbriefschreiber schreiben aus den unterschiedlichsten „sachlich-/inhaltlichen“ Gründen, mitn unterschiedlichstem Ziel, aus unterschiedlichsten Ecken. Wenn Bronski da jetzt zu einem „Oberthema“ drei vier verschiedene „Meinungen“ unterschiedlichster Qualität zum Ausgangskristall stellt, dann kann er m.E. nicht erwarten, daß nur deswegen eine breite Bloggerreaktion einsetzen müßte. Sehen wir von Spaßvöglen und destruktiven Störern ab, einer Minderheit (gleichzeitig ist das Angebot im Netz groß sich anderswo zu betätigen), wird auf kritische Substanz im Leserbrief reagiert. Dies kann sowohl „hohles oder gefährliches Geschwätz“ sein, als auch wirklich Nachdenkenswertes. Im FR-Blog schreiben FR-Leser der neuen Art „Blogger“ und/oder der klassischen Art „streitbarer Leserbriefschreiber“. Die zweite Art, wie gesagt, selbst eine Minderheit der klassischen Leserbriefschreiber, die immer gerne in der Redaktion konstruktiv mitarbeiten wollten. Doch über Leserbriefe wird selten, mit Redakteuren selbst und zum Thema noch seltener diskutiert.

    Drei Leserbriefe als Ausgangskristall bieten immer mehr Stoff zur weiteren Kristallisation als ein Thread vertragen kann, vor allen Dingen sind auch nur drei Leserbriefe, in der Regel drei sehr verschiedenen Kristalle in Qualität und möglicher Wachstumsgeschwindigkeit. Wenn also von hundert Leseklicks auf den Blog einer zu einem Kommentar führt, dann ist das zum einen durch das (überreiche) Angebot an Kristallen und zum anderen durch den hochspezifischen Anspruch der Schreibbereiten gegenüber dem Warum und Wozu sie schreiben trotzdem und gerade nach oben und unten begrenzt begrenzt.

    Dieses Ausmaß der Leserreaktion durch aktives Bloggen kann Bronski in seinem Konzept nicht mehr merklich beeinflussen. Weit über ein Jahr FR-Blog gäben sonst andere Zahlen und Tendenzen her, als Bronski sie uns gegenüber leider nur andeutete.

    Soll also der Zuspruch im Blog erhöht werden bliebe nur die Möglichkeit der Boulevardisierung – das scheint zum Glück von Seiten der FR nicht gewollt -, oder eine der – ich sage bewußt – „Professionalisierung“, die den Blogger auf dem Niveau einer Qualitätszeitung mit entsprechenden Leserbriefen und pointierten Kommentartexten der Zeitung selbst „abholte“. Die Zahl der Blogger könnte. müßte aber nicht steigen, aber die Qualität wäre garantiert. Wenn jetzt noch das von mir in o. Blogbeitrag #2 ( http://www.frblog.de/bronski-aktionstag/#comment-20986 ) geforderte Instrument des Feedbacks – ich weiß: „Ist zu teuer!“, „Nicht gewünscht!“ – hinzukäme, wäre ein neuer Komplex der Motivbildung zu schreiben für Blogger hinzugekommen, was m.E. durch sonst keine Maßnahme in diesem Umfang zu erreichen wäre. Wenn dies von der FR als „FR zum Mitmachen“ bezeichnet, aber nicht gewagt wird, hat Sie darüber die freie Entscheidung, mein Argument inhaltlich zu widerlegen dürfte schon schwerer fallen.

    Ein letztes Wort zur Rolle des Blogmoderators: Ich glaube Bronski unterschätzt diese, da er die Reaktions- und Gestaltungsmöglichkeiten der Blogger bei dem jetzigen Blogkonzept überschätzt. Daher trat er deutlich im Blog nur negativ, abwehrend gegenüber echten oder auch nur vermeintlichen Gefahren in Erscheinung, während er eine positive Steuerung paktisch nicht wahrnahm. Ich meine mit „positiver Steuerung“ die Formulierung der durch die Zeitung, d. h. deren Texte selbst vertretene Aussagetendenz (den Tenor der Zeitung) deren Begründung im Zweifelsfall. Dieser Mangel eigener Klarheit, bzw. der Verlust von Inhalten im „neuen“ Blatt gegenüber dem alten musste den Stammlesern, mindestens soweit Sie Blogger wurden, als doppelter Verlust erscheinen. Selbstverständlich schrieb so dann wieder nur eine „weitere“ Minderheit aus der Minderheit, die die Stammleser der alten FR innerhalb aller Zeitungsleser immer schon bildeten. Die neue FR-Leserschaft scheint mit allenfalls für den Blog vom Typ „Fun- oder FanBlog“ gewinnbar zu sein, wie deren „Erfolg“ neben dem eigentlichen Bronski-Blog auf der FR-Blog-Website ja offensichtlich belegen kann. Die Diskussionen, genauer deren Schwierikeiten, die bei Bronski beobachtbar sind, sind dort schlicht nicht vorfindbar. Dort reichen die Identifikation mit der Frankfurter Eintracht oder dem Existenzproblem Wohnen auf Comedieniveau gebracht, um Response ohne Explosions- oder Austrocknungsgefahr zu erzielen. Dort ist man auf „breiter Basis“ motiviert.

    Fazit:

    Um Bronskis Ziel einer höheren Blogbeteiligung in „seinem“ Blog zu erreichen, bedarf es eines weiteren Motivs zu schreiben. Es gibt keine schweigende Mehrheit, die da ohne entscheidenden Niveauverlust zum Bloggen gebracht werden könnte, sondern nur die Alternative eines, gegenüber den Folgen einer Boulevardisierung immer nur bescheiden bleibenden Zuwachses, der aber eben doch eine zusätzliche Motivation erfordert. Diese könnte nur im Bereich einer echten Dialogmöglichkeit mit den Machern des Blattes bestehen. Dieser Dialog müßte auch in der Lage sein, Reaktionen im Blatt selbst auszulösen. Das hieße nicht, daß der Blog das Blatt umkrempelte oder gar steuerte, aber er sollte und könnte das demokratische Korrektiv darstellen, ich sage ausdrücklich „es könnte es“, das den Leser bei der Zeitung und den Schreiber beim Leser und beim Tenor der Zeitung halten würde, zum Nutzen aller.

    Eine solche Struktur, gleichzeitig der Steuerung und der Kommunikation, wird tatsächlich erst auf der Basis einer „rückkanalfähigen“ Technik, wie der des internetgestützten Computers verantwortlich möglich. Sie wäre ein Beispiel für die Weiterentwicklung von Zeitung (ein ausdrücklich formulierter Anspruch der neuen FR) nach den gut zu nutzenden Möglichkeiten neuer Technik. Das Kommunikationsverhalten des Menschen selbst und seiner Motive dabei hat sich nicht geändert, wird sich, braucht sich nicht zu ändern, aber es kann sich heute umfassender betätigen und entfalten, wenn man die neue Technik im humanen Sinne, d.h. der gegenseitigen Verständigung und des Verstehens einsetzte.

  32. abstract zu Kommentar #32 Uwe Theel

    Vielleicht hätte ich die zwei DIN-A-Seiten in #32 auch kürzer fassen können, Also hier das abstract:

    Wenn Bronski schreibt: “Im Zentrum des ganzen sollte die Meinung der Leserinnen und Leser stehen.”, dann müssen deren Meinungsäußerungen auch feststellbare Wirkung im Blatt haben, sonst wäre es nur Selbstdarstellung vieler Einzelner oder, wie jetzt, ein kleiner Club von Diskutanten, die sich im Salon der FR treffen.

    Nicht die schlechteste aller Lösungen, wenn man bedenkt, daß in einen Salon niemals zu viele Teilnehmer hineingehen sollten, wenn es fruchtbar werden und bleiben soll.

  33. Ich denke, wir sollten auch die Diskussionskultur überdenken. Es gehört schon eine gute Portion Nervenkraft dazu, hier länger als zwei Tage zu bleiben.

    Die Scharmützel, die allenthalben entstehen, sollten in eigene Thhreads ausgelagert werden, damit man seinen Sinn und Unsinn austauschen kann, ohne die Hauptdiskussion zu stören. Da könnte auch ein Konfliktmoderator ein Feld finden. (Muß ja nicht Bronski machen, hab ihn schon seufzen gehört)

    Ich hab mir die Liebe angetan, den Blog vom Anfang bis zum heutigen Tage zu überfliegen: Jeder hat schon mal ein sehr kluges und ein sehr albernes Bild von sich gezeichnet.

    Manche tiefgreifende Konflikte und Blogschaften haben eine lange Geschichte, die durch Neulinge nicht verstanden werden können. Ein „Scharmützelthread“ oder eine „Versöhn-Bar“ wäre nützlich. Wenn man sich dann einig ist, kann man zur Diskussion zurückkehren und der ganze Unsinn im Nebengleis kann gelöscht werden.(Ist ja auch peinlich, wenn man das nach Jahren im Google wiederfinden muß)

  34. @ Uwe Theel # 32

    Meine Motivation hier zu schreiben beruht auf der Tatsache, dass der größte Teil meiner Leserbriefe nicht abgedruckt wird.

    Einst – es ist lange her – habe ich deshalb aus Verärgerung über die FR in irgendeinen Blog meinen Ärger über die Behandlung des Krieges gegen die BR Yugoslawien abgeladen. Da hat mich Bronski ganz schon abgemeiert. Da ich damals immer noch eifrig im Usenet schrieb, war es mir nicht so wichtig, seine Kritik zu erwidern. Im Usenet wird da mit ganz anderen Bandagen gearbeitet. Da gibts ja auch keinen Moderator, weshalb ich mich da zurückgezogen habe. Der braune Müll wurde immer mehr.

    Auch heute ist die Berichterstattung über Serbien recht einseitig. Wenn darüber berichtet wird, dass der Diktator Milosevic in U-Haft gestorben ist, wird nicht erwähnt, dass für den Tod in Haft derjenige verantwortlich ist, der diesen Menschen einsperrt. Hat Jaroslaw Hasek seinen Braven Soldaten Schweijk gut erklären lassen. Sollte Bronski und die Redaktion auch mal lesen. Vielleicht wäre dann die Berichterstattung über moderne – was ist das denn? – Kriege erheblich kritischer.

  35. Lieber Barney,

    ich meine, Du könntest Dich in meinem Versuch einer kleinen Einteilung der Arten von Leserbriefschreibern und Bloggern, bei den „streitbaren Leserbriefschreibern“ wiederfinden, die einen ganz leichten Übergang zum Blogger in seriösen Blogs finden können. Ich selbst würde mich auch dort eingruppieren.

    Die Tatsache dass wir „schon immer der Meinung waren unsere Leserbriefe wären nicht genügend abgedruckt worden“ kann meinen Gedanken untermauern, dass ein erfolgreicher(er) Blog nur ein solcher sein kann, wenn er einen höheren Beteiligungsgrad des Bloggers/Leserbriefschreibers organisieren kann, als dies der klassische (Einbahnstraßen)Leserbrief – bei druckbeschränkter Platzknappheit zumal – je errreichen könnte.

    Ich erwähnte dass eine solche „Neuerfindung“ des Leserbriefes eine echte ökonomische Investition des Zeitungsmachers erforderte, aber auch ein hohes Engagement, bürgerschaftliche Öffentlichkeit jenseits der beherrschenden Knäle zu befördern. Dazu gehörte neben Geld auch Mut, Geist und Unabhängigkeit.

  36. ein blog ist langweilig, verschwindet im nirvana, man kann es schlecht archvieren, trifft nur auf einen speziellen nutzerkreis, ist viel zu zeitraubend, jedem „schw3achsinnsargument“ der mitblogger zu widersprechen und und und….
    ausweiten?
    mehr drucken!

  37. leider habe ich die Diskussion um die Beiträgen #4, #13, #14 etwas verschlafen und komme deshalb so ein bisschen hinterhergehinkt…

    Liebe Platzhirsche/-hirschkühe,

    ich finde es sehr schön, dass es euch hier im Blog gibt, weil ihr die Diskussionen überwiegend mit fundierten Argumenten in eloquenter Sprache bereichert und damit auch ein gewisses intellektuelles Niveau vorgebt. Das ist gut so und ich hoffe sehr, dass sich keiner von euch zurückzieht….

    Andererseits begrüße ich es auch sehr, dass Bronski das „Platzhirschverhalten“ angesprochen hat und damit zum einen signalisiert, dass von ihm aus auch solche Beiträge willkommen sind, die vielleicht eher auf persönlichen Erfahrungen basieren oder auch mal nach „Medienopfer“-Meinung riechen dürfen … und zweitens so mancher Platzhirsch einsehen sollte, dass seine Sichtweise eben auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist und er trotz beneidenswerter intellektueller Kompetenzen eben auch nicht „more equal than others“ ist.

    Schön, dass Susanne wohl weiterhin hier im Blog anzutreffen (# 29) ist und ich hoffe, dass auch Heinrich sich dem anschließen wird…

  38. Hallo Anna,
    vielen Dank für die freundlichen Worte. Möglicherweise kann ich die Außenwirkung meiner Kommentare nicht so ganz abschätzen, denn selbstverständlich fühle ich mich völlig normal, wenn ich so aus mir herausschaue. Kürzlich las ich in der F.A.Z, der Genitiv sei mittlerweile ein Statussymbol. Da bleibt mir nur zu sagen: Falls sich jemand durch die Verwendung meiner Genitive abgeschreckt fühlen sollte, bedaure ich das von Herzen und bitte um Nachsicht. Nein, im Ernst: Eine elitäre Haltung liegt mir völlig fern. Die Diskussionen mit Heinrich habe ich jedoch nie als abgehoben oder anstrengend empfunden, sondern als stimulierend. Ich hoffe wie du, dass er sich nicht zurückgezogen hat. Erst mich der Herzensbrecherei zu bezichtigen und dann den anderen das Gleiche anzutun, wäre ja auch wirklich unverschämt. 😉
    Übrigens liebe Anna, das Blog braucht dringend weibliche Verstärkung, findest du nicht?- Schreib doch öfter mal was.

  39. @ Uwe Theel # 37

    Zu meiner Verwunderung habe ich sogar jetzt festgestellt, dass ein Leserbrief unter meinem Klarnamen in eines der Blogthemen eingestellt wurde.

  40. „@ Heinrich und bakunix – Ist mir klar, dass damit nicht alle Punkte erledigt sind. Mehr später, okay?“ (Bronski am 5.4.)

    „Später“ ist offenbar ein dehnbarer Begriff. Meine Vermutung aber: Hier fand mal wieder, von Bronski angeregt, nicht ernsthafte Diskussion statt, sondern Hornberger Schießen.
    Es sind ja nicht nur nicht alle Punkte nicht erledigt, sondern, zumindest, was meinen kritischen Kommentar betrifft, überhaupt keiner, von verfälschenden Interpretationen abgesehen.
    So war von 1:4 bei mir durchaus keine Rede, sondern von der Wurzel. Die Wurzel von 10 000 ist nach meiner Kenntnis 100, das sind genau 1%.

    Dass du eine Trivialisierung des Blogs plantest, denke ich nicht und habe ich nicht behaupt, im Gegenteil. Das schließt aber die entsprechende Gefahr bei Vermassung nicht aus, auf die ich neben Bakunix und Uwe hinweisen, worauf du keine anderen Antworten hast als die Wiederholung deiner Vorurteile und tendenziellen Verunglimpfungen.

    Lass‘ mal meine angebliche Empfindlichkeit aus dem Spiel, davon kannst du gar nichts wissen, da ich ja nicht zu den emotional Schreibenden gehöre, was übrigens im Zusammenhang mit den Kommentaren im Blog eine unsinnige Kategorie ist. Darauf gehe ich gerne später noch mit Belesenheit ein, ohne dass dich das natürlich interessieren muss, wenn heute Abend zum Glück Sportschau läuft.

    Ich hatte eigentlich bei der ganzen Diskussion keine Karten im Spiel, habe nur auf Susannes Abschied reagiert und versucht, ihr ironisches Posting, wie ich es verstanden habe, sachlich kritisch zu entfalten. Dass sie darauf nicht weiter eingegangen ist noch auf mein Kontakt-Angebot, das sie mit einer Freemail-Adresse genauso inkognito hätte wahrnehmen können wie den Austausch hier, ist ihre Sache. Da habe ich womöglich Kritikpotenzial oder -interesse überschätzt. Mein Motiv dabei, jenseits von Herzschmerz-Geplänkel: Sie gehörte zu einer guten Handvoll Bloggern hier, mit denen ich im Laufe der Zeit in die Art von Austausch in der gemäßen Mischung aus Einverständnis und Widerspruch geraten bin, die mich bereichert und motiviert, meine Überlegungen hier zu Papier bzw. in die Tastatur zu bringen.

    Wenn von dieser Handvoll jedenfalls einer sich rar macht, einer wegen antisemitischer Provokationen seinen Rückzug erwägt und eine dritte sich verabschiedet, dann ergibt sich für mich die Frage nach dem Sinn des Verweilens. Niemand hindert mich ja dann daran, als schweigende Minderheit hier zu klicken und z.B. die Kommentare des ehrenamtlichen FR-Mitarbeiters Bakunix zur internationalen Politik zu lesen, die da beginnen, wo die Mainstream-Artikel aufhören und auf die in der Print-Ausgabe hingewiesen zu werden sich lohnen würde. Das ist die ganze Wissenschaft. Das als Schmollen und Kindereien abzutun, fordert mir nichts als Kopfschütteln ab, die Perspektive verstehe ich erst, nachdem Susanne die Entschuldigung für die Platzhirschin samt der Aufforderung, sich weiterhin als Platzhirschin zu beteiligen erfreut annimmt und verspricht, wieder lieb zu sein.

    Ist dir eigentlich, lieber Bronski, mal der Gedanke gekommen, dass es Platzhalter nur gibt, wo der Platz im Verhältnis zu denjenigen, die ihn beanspruchen, begrenzt ist und insofern die Rede vom Platzhalter sinnwidrig ist, wo erklärtermaßen im Blog schier unbegrenzt Platz ist im Vergleich zur Leserbriefseite? Ist dir mal der Gedanke gekommen, dass FR-Leser, die auf das Blog klicken, sich von Bloggern angewidert und abgeschreckt fühlen könnten, die als Hassprediger auftreten, sobald es um das Thema Islam oder Ausländer geht, oder die hier scheinbar emotional nichts als gesegneten Schwachsinn ablassen oder nur mal äußern wollen, was schon tausendfach gesagt wurde, nur noch nicht von jedem?

    Auf jeden Fall gehörst du. lieber Bronski, um darauf zurückzukommen, jenseits persönlichen Verständnisses nicht zu meinen bevorzugten Adressaten im mehrfach genannten Sinne des bereichernden Austauschs. Diese Diskussion hier ist m.E. symptomatisch für deinen Diskussionsstil. Du windest dich dermaßen rechthaberisch an den erkennbar besseren Argumenten, z.B. von Bakunix oder, wenn auch leider in gewohnt langatmiger Form vorgetragen, von Uwe (von meinem Kommentar mal zu schweigen) vorbei und beendest die Diskussion, ohne sie zu beschließen, dass man sich letztlich wirklich fragt, wieso du sie eigentlich angezettelt hast.

    Im früheren politischen Blog gab es eine ausgesprochen rege Diskussion mit einer Vielzahl von Teilnehmern, die sich engagiert und nach meiner Erinnerung produktiv gestritten haben. Das wurde irgendwann angeblich ruhen gelassen und dann, nach Wochen, eingestellt und, unter erheblichem Teilnehmer-Schwund, durch das Bronski-Blog ersetzt, um dessen Akzeptanz bei den FR-Lesern sich nunmehr, nach etlichen schlingernden Bewegungen, eben der Moderator Bronski zu Recht Sorgen macht. Letztlich müssen er und die FR das Problem lösen, sofern es überhaupt eins ist.

    Zum „emotionalen“ vs. belesenen Schreiben später evtl. mehr.

  41. @ Anna

    Liebe Anna, danke für deine Einladung an mich, hier zu bloggen! Ich unterstütze im Gegenzug ausdrücklich Susannes Wunsch nach weiblicher Verstärkung, zumal hier nicht einmal überall Weib drin ist, wo Weib drauf steht, wie an den Beispielen Karla_m und Inga Wolf ersichtlich.

    Wenn ich dich also jetzt kritisiere, so tue ich das selbstverständlich, weil ich die Diskussion mit dir suche, und natürlich nicht, weil ich dich verdrängen möchte.

    In diesem Sinne: Es besteht kein Anlass, sich hier des von Bronski vorgegebenen Schimpfwortes zu bedienen, noch seine ungemäßen Verdächtigungen zu übernehmen.

    Wer hätte sich hier je gegen Beiträge gewendet, nur weil sie „auf persönlichen Erfahrungen basieren“? Tu mal Butter bei die Fisch und zeige konkret auf, wo das angeblich erscheint! Was mich betrifft, so schätze ich z.B. die Kommentare von I. Werner wie kaum andere, die weitgehend diesen Charakters sind.

    „… dass seine Sichtweise eben auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist und er trotz beneidenswerter intellektueller Kompetenzen eben auch nicht „more equal than others“ ist.“

    Davon wie selbstverständlich auszugehen, meine Gute, kennzeichnet doch gerade den Intellektuellen, der rationale Argumente abwägt und sein Urteil darauf stützt, gerade im Gegensatz zu den Bewohnern des Hauses der fertigen Sätze.

    Darin eingeschlossen ist allerdings, dass das Denken, sofern es denn ein wirkliches zu sein beansprucht, sich immer gerade auf der aktuellen Weisheit letztem Schluss befindet, sich aber in einer Fortschrittsbewegung weiß und will, in der es, auch im Austausch mit anderem Denken, den jeweils letzten Schluss zum vorletzten macht und so weiter ad infinitum.

  42. Errata

    Vor das verflixte Relativpronomen darf man nicht nachträgliches Einfügen. Statt „… so schätze ich z.B. die Kommentare von I. Werner wie kaum andere, die weitgehend diesen Charakters sind.“ muss es heißen: „… so schätze ich z.B. die Kommentare von I. Werner, die weitgehend diesen Charakters sind, wie kaum andere“.

    (Außerdem: Wer sonst beschert uns so schöne Sätze, wie:
    „… Wir dürfen unsere Augen hier nicht schließen.
    Gute Nacht.“

  43. Lieber Heinrich,
    „dass sie darauf nicht weiter eingegangen ist noch auf mein Kontakt-Angebot, das sie mit einer Freemail-Adresse genauso inkognito hätte wahrnehmen können wie den Austausch hier, ist ihre Sache. Da habe ich womöglich Kritikpotenzial oder -interesse überschätzt.“

    Bitte, Heinrich, versteh doch einfach, dass ich aus privaten Gründen auf dein Kontakt-Angebot nicht eingehen kann. Das hat überhaupt nichts mit mangelndem Interesse an der Diskussion mit dir zu tun. Es wäre schön, wenn du mein Kontakt-Angebot annehmen wolltest, mit mir/uns im Nato-Themenstrang zu diskutieren. An deiner Position wäre ich nämlich sehr interessiert.
    Herzliche Grüße
    Susanne

  44. Ergänzung zum Thema
    @Heinrich
    „Darin eingeschlossen ist allerdings, dass das Denken, sofern es denn ein wirkliches zu sein beansprucht, sich immer gerade auf der aktuellen Weisheit letztem Schluss befindet, sich aber in einer Fortschrittsbewegung weiß und will, in der es, auch im Austausch mit anderem Denken, den jeweils letzten Schluss zum vorletzten macht und so weiter ad infinitum.“
    Natürlich spricht Heinrich hier einen wesentlichen Punkt an, der mich zu meinem Baisser-Kommentar veranlasst hatte. Für mich ist das Schreiben mit einiger Mühe und zeitlichem Aufwand verbunden. Meine Kommentare verfasse ich nicht mal schnell in zehn Minuten und bevor ich eine Erwiderung formuliere, grüble ich manchmal mehrere Tage. Wurde also in der Diskussion gemeinsam das Thema näher abgesteckt, wurden Vorurteile entlarvt und Missverständnisse sowie Begriffe geklärt, treibt es mich persönlich in den Wahnsinn, wenn beim nächsten Thema Kommentatoren wieder bei „Null“ anfangen, sodass man sich entweder im Stillen aufregen muss oder sich dauernd wiederholen darf. Insbesondere wenn sich die Diskussion um das Thema „Schule“ dreht, fühle ich mich immer negativ berührt, wenn locker flockig Ansichten verbreitet werden, die mit der Realität ziemlich wenig zu tun haben. Auch wenn jemand menschenverachtende Pamphlete hier ablässt über die „verfettete Unterschicht“ oder ähnliches, fühle ich mich fast moralisch genötigt, eine Erwiderung zu schreiben, obwohl ich dazu überhaupt keine Lust habe und ziemlich froh bin, wenn es jemand anderes macht. Daher würde ich es begrüßen, wenn die Blogthemen sich nicht nach den Leserbriefen richten würden, die Themen länger geöffnet blieben und neue Impulse sich direkt in die jeweilige Diskussion einfügen würden.

  45. @heinrich&susanne

    Wenn man erwartet, daß die eigenen Äußerungen nachhaltig Beachtung finden, muß man dazu eine Struktur schaffen, die Referenzen auf diese Äußerungen zuläßt.
    Das geht in einem WordPress-Blog nicht.

    Da muß man sich selbst immer wieder zitieren und Bezüge und Links einbauen. Das macht den Blog unübersichtlich und unleserlich.

    Ich glaube, Euer Anspruch geht zu weit. Wenn man sich eine Zeit lang versteht, mag das gehen, aber wenn es schon 3 oder 6 sind, die mitreden, geht es schon nicht mehr.

  46. Woher soll man auch die vielen Bezüge hernehmen, um komplexe Texte wie die von Heinrich oder Susanne, abraham, Theel oder meine formelhaften Essenzen vollständig zu verstehen?

    Solche Bezugsrahmen herzustellen ist in einem Blog sehr schwer,da muß man sich schrittweise durchquälen.

    Dieses Durchquälen hätte sich in der Diskussion
    „Wo fängt der Antisemitismus an?“
    gelohnt, aber die ist leider abgebrochen.
    Da hätte man einige Eckpfeiler definieren können, was hier toleriert werden kann. Man hätte auch eine vorbildhafte Methode entwickelt, die Maße und Regeln für diesen Blog auszulegen.

  47. @ Bronski, Fortsetzung

    „Erstens habe ich nur gesagt, dass ich emotionale Postings begrüße. Gewissermaßen erkenne ich in ihnen eine Art von Gegengewicht zu der von einigen Kommentatoren hier eingebrachten Belesenheit. Dass nicht alles, was nicht diesen Grad von Belesenheit aufzuweisen hat, zwangsläufig blöd ist, versteht sich von selbst, denke ich.“

    Es gibt Sätze, die klingen so, als ergäben sie einen vernünftigen Sinn, ohne dass sie es täten. Wenn der zweite Satz sich von selbst versteht, wieso schreibst du ihn, außer, um unterschwellig den „Belesenen“ einen solchen Schwachsinn zu unterstellen. Die Vermutung liegt ja nahe, dass du hier zumindest unter anderen mich meinst. Als erstem aus Generationen und einzigem von acht Geschwistern aus einer Subschicht-Familie stammend, der auf dem 2. Bildungsweg Abitur nachgemacht und dann studiert hat, musst du mir allerdings nicht erklären, wo Geist und Verstand und wo die Bildung als Einbildung zuhause sind.

    Insofern ist auch die Entgegensetzung von „emotionalen Postings“ und Belesenheit ein reines Konstrukt.

    „Emotionales Schreiben“ gibt es bei politischen Kommentaren nicht wirklich, dazu habe ich bereits argumentiert, ohne überhaupt irgendeinen, geschweige einen begründeten sachlichen Widerspruch zu erfahren. Emotionales Schreiben ist allenfalls als dichterisches Schreiben denkbar, bei dem keine begrifflichen Wortbedeutungen kommuniziert werden, sondern sprachliche Bilder mit entsprechenden Gefühlsgehalten.

    Bei den unterschiedlichen Sprachstilen, die hier aber tatsächlich unversöhnlich nebeneinander stehen, und zwar der Natur der Sache nach, geht es jedoch um einen ganz anderen Gegensatz, nämlich um den unterschiedlichen Ausdruck von „diskursivem“ und „intuitivem“ Denken. Der Unterschied liegt, grob gesprochen, in folgendem: Das diskursive Denken entwickelt seine Urteile schrittweise nach bestimmten logischen Verfahrensregeln, das intuitive Denken erfasst seinen Gegenstand ganzheitlich und auf einmal. Welche dieser Denkformen erkenntnisträchtiger ist, darüber streiten sich die Philosophen seit Jahrhunderten. Die entsprechenden kognitiven Fähigkeiten sind in unterschiedlichen Gehirnhemisphären angesiedelt, die lange Zeit vorherrschende Auffassung einer geschlechtermäßigen Differenz: weibliche Intuition versus männliche Logik, lässt sich mangels statistischer Signifikanz wohl so nicht mehr halten.

    Was für unser Problem jedoch signifikant ist: Die beiden unterschiedlichen Denk- und Ausdrucksweisen sind schlechterdings „inkommensurabel“, d.h. ihnen fehlt der gemeinsame Vergleichsmaßstab, nach welchem sie ggf. ihre höhere Aussagekraft für den jeweils anderen überzeugend belegen könnten.

    Dafür gäbe es, guter Wille vorausgesetzt, in einem Diskussionsforum zwei mögliche Lösungen: friedliche Koexistenz und dialektischer Diskurs. Ersteres würde bedeuten: Man lässt seine Aussagen gegenseitig unbewertet stehen, kann aber auch, wenn man im Urteil differiert, mit der Aussage des anderen wenig anfangen. Das zweite wäre ggf. der produktivere Weg: Man bewegt die intuitiven „Mystiker“ unter den Denkern dazu, ihre ganzheitliche Einsicht nachträglich einem logischen Begründungsverfahren zu unterwerfen. Verweigern sie dies, weil sie eh schon Bescheid wissen und ohne Argumente Recht zu haben beanspruchen, und insistieren die Logiker womöglich noch auf kleinschrittigen scholastischen „Beweis“-verfahren, dann, ja dann erst kommt zu unser aller Erbauung das wirklich emotionale Schreiben auf.

  48. @ BvG # 49

    Mein Anspruch an meine eigenen Äußerungen ist u.a. der, dass du sie besser verstehst als ich umgekehrt die deinen.

    # 50

    Um deine „formelhaften Essenzen“ vollständig zu verstehen, fehlt mir tatsächlich der Bezugsrahmen. Die Diskussion über Antisemitismus kannst du in dem noch geöffneten und dafür freigegebenen Thread ja weiterführen:

    http://www.frblog.de/aussoehnung/#comments

    Hier nur so viel als Antwort: Die Literatur zum Thema „Was ist Antisemitismus und wo beginnt er?“ füllt ganze Regale, und da es Judenfeindschaft und Judenhass und Judenverfolgung schon seit der Antike, in Deutschland jedenfalls, wie von mir beschrieben, seit den Kreuzzügen gab, wandelten sich natürlich auch historisch die Formen, in denen sich Judenfeindschaft äußerte und damit die Bestimmungen, wo Judenfeindschaft und Antisemitismus anfangen. Für die Zeit meiner Beschäftigung mit dem Thema, Entstehung des rassistischen Antisemitism im 19. Jhd. bis zu seinem Höhepunkt im 3. Reich könnte ich schon „einige Eckpfeiler definieren“.

    In dem fraglichen Fall hier ging es jedoch, wie von mir kritisiert, um manifesten, nicht um „anfänglichen“, sog. latenten, Antisemitismus. Und den, so beanspruche ich für mich, erkenne ich intuitiv (s.o.!), ohne entsprechende Äußerungen erst begrifflich zu analysieren.

    Ein ziemlich untrügliches Zeichen für das, „was hier toleriert werden kann“ und was nicht, ist mir, das ist doch naheliegend, wie das von Juden empfunden wird, und ich verüble es Bronski durchaus, dass er sich hierfür recht fühllos gezeigt hat, ungerührt von meinem, Abrahams, Uwes und Susannes Verdikt.

    Sein Argument dafür, den Teilnehmer nicht zu sperren, war, der habe ansonsten schon kluge Beiträge geliefert. Offenbar ein Lieblingsmotiv Bronskis, man werfe den jeweils Kritisierten Dummheit vor. Als ob das das Kriterium wäre!

    Ich habe gerade den sehr empfehlenswerten Roman „Die Netzflickerin“ des niederländischen Schriftstellers Maarten ´t Hart gelesen. Die Hauptfigur darin ist zunächst ein Philosophiestundent, der in einer Untersuchung zu dem Ergebnis kommt, dass die klassischen deutschen Philosophen nahezu durch die Bank Antisemiten waren oder zumindest in ihrem Denken antisemitisch gefärbt.

    Aber die Maße und Regeln für diesen Blog, da mach‘ dir mal nichts vor, werden nicht von uns bestimmt.

    Soweit „einige Eckpfeiler“.

  49. Heinrich schreibt

    „die Maße und Regeln für diesen Blog, …, werden nicht von uns (den Bloggern; U.T.) bestimmt.“

    und er hat Recht damit.

    Die einzige Klasse von Vorschlägen, die hier gemacht wurden und den Charakter des Blogs wirklich geändert hätten, nämlich die zu wirklicher Mitbeteiligung der Blogger mit Rückwirkungen auf den „Gastgeber“ die FR, genauer deren Journalismus, wurde von Bronski schon in seiner Entgegenung

    (s.o. http://www.frblog.de/bronski-aktionstag/#comment-20988
    )

    auf meinen ersten Beitrag (s. o. #2) als undiskutabel abgewehrt. Meine Vertiefung in o. #32 blieb vollkommen unerwidert

    Die Tatsache, dass es neben meinen Vorschlägen und damit kompatibler Kritik am bisherigen Bronski-Blog (besonders auch durch Blogger Heinrich) nach einer Woche sonst keine wirklich neuen Vorschläge für die von Bronski nachgefragte „Weiterentwicklung seines Blogs“ gegeben hat, sollte Bronski zu denken geben.

    Sein Konzept der „leserbriefabhängigen Kontentgestaltung“ des Blogs, so schwant ihm selbst, bringt ihn/die FR nicht weiter. Die einzig neuen Vorschläge werden abgelehnt. Bronski diskutiert weder diese Vorschläge noch die in diesem Thread vorgetragenen Kritik inhaltlich. So geht man nicht mit Freunden oder auch „nur“ Kunden um, die man um Rat fragt.

    Bronski hat bezeichenenderweise auch keine eigenen Entwürfe der Weiterentwicklung zur inhaltlichen Diskussion offengelegt. Sein Aufblähen des Konzepts mit dem Thread „Schlagseite“, dem vermehrten und in immer schnellerer Abfolge erfolgenden Einstellen von klassischen Leserbriefen zur „Diskussion“, dem Zersplittern der Diskussion in viele ganz ähnliche Threads kann wohl nicht als ernsthafte Diskussionsgrundlage oder Weiterentwicklungsbasis genommen werden. Bronski clont sich hier immer nur selbst, es ist immer nur mehr vom Gleichen in verschiedene bunte Hemdchen gesteckt.

    Also lieber Bronski, stellen Sie, genauer Ihre Zeitung, sich auf Augenhöhe zur Diskussion mit dem möglichen Ergebnis echter Auswirkungen auf und für Ihre Zeitung, oder lassen Sie solche Aufforderung zur nur scheinhaften „Beteiligung“ der Bloggemeinschaft, die Sie sonst, weitergehend ja auch explizit ablehnen.

  50. @ Bronskis Ratsuche:

    Die Lektüre von heinrichs letzten Kommentaren hat mich – natürlich im Rahmen meiner Konzeptidee – auf noch folgenden Vorschlag gebracht:

    Verzichten Sie völlig auf das Einstellen von Leserbriefen als Ausgangstexte für den Blog; diese sind sowieso in der Printausgabe, wie im Netz lesbar für den, der dies will.

    Bieten Sie dafür die Möglichkeit, dass (nur) im Blog Leser einen Thread ihrer (der Leser=Blogger) Wahl (möglichst) ausgehend von einem im Blatt bereits angesprochenen Thema, einem entsprechenden Artikel ihre Diskussion aufnehmen. Diese sollte frei sein und von Ihnen/der FR nur auf zwei Weisen „steuerbar“ sein:

    Erstens durch konsistentes, nicht fr-interessengeleitetes, gar willkürliches, sondern sachlich-fachlich bebründetes „Aussteuern“ von intolerablen Beiträgen. Dazu wären fr-seitig Kompetenzen für die Blogmoderation gefragt, die z.B. auch Heinrich in seinen Beiträgen immer wieder benannte, bzw. vermisste.

    Zweitens durch Einbringen echter, inhaltlicher Diskussionsbeiträge, die in der Diskussion verhandelbar, nicht nur Spielmaterial wären.

    Eine Erweiterung dabei könnte noch sein, dass Sie selbst immer wieder auch Leitartikel und/oder Ihnen zentral erscheinende Temaen anhand bestimmter Blattartikel in einem Thread auf die o. beschriebene weise zur Diskussion stellen.

    Zentraler Bestandteil in all diesen Diskussionen müsste immer sein, das die FR qualifiziert antwortet, egal ob ablehnend oder mit dem Leserecho folgender Annahme, sie muß argumentativ antworten.

    Die Konsequenzen, die daraufhin in der Redaktion getroffen würden (Änderungen, Rücknahmen, vertiefendere Darstellungen, gar Kurskorrekturen an der neuen FR) blieben selbstverständlich in der souveränen Kompetenz der FR. Sie muss wissen/entscheiden, ob diese Art „Leserbeteiligung“ für Sie maßgeblich ist oder nicht, so wie der Leser (dann) entscheidet, ob er die FR (weiter) liest/kauft oder nicht.

  51. @ Susanne

    Dein „Baisser-Kommentar“ war völlig in Ordnung und berechtigt, nur zeigte sich Bronski eben als mentaler Rudolstädter: Nicht das kritisierte Phänomen, sondern die Kritiker sind das Problem.

    Bezüglich des Kontakt-Angebots lag vielleicht ein Missverständnis vor: Es ging mir nicht um privaten Mailverkehr, sondern, nachdem ich dir in deinem Rückzug gefolgt war, ggf. um die gemeinsame Suche nach einem alternativen Forum, die, wie gesagt, ganz unprivat und anonym über Freemail möglich ist und die ich mit anderen Teilnehmern auch schon erwogen hatte. Der Einladung nicht zu folgen, war dein gutes Recht, ob ich das verstehe oder nicht.

    Weniger verstanden habe ich, dass du „darauf“, nämlich auf meine durch dich initiierte Kritik nicht weiter eingegangen bist. Meine Sicht darauf kannst du dir an folgendem Beispiel verdeutlichen: Dein Kollege wird in einer Konferenz vom Schulleiter wegen einer, wie du meinst berechtigten, Kritik scharf angegriffen. Der Kollege reagiert betreten und schweigt danach. Du greifst seine Kritik auf, vertiefst sie argumentativ und stellst dich demonstrativ an die Seite des Kollegen. Der Schulleiter reicht deinem Kollegen versöhnlich die Hand, beharrt aber auf seinen Angriffen. Der Kollege ergreit erfreut die dargebotene Schulleiterhand, verspricht Besserung und lässt dich alleine im Regen stehen.

    Dein Umgang mit Nachdenken und Kommentieren entspricht exakt dem meinen. Ein geschriebener Text ist, wie ein handwerkliches Produkt, eine musizierte Sonate oder ein gemaltes Bild eine Veräußerung meiner inneren Wesenskräfte. Das Produkt bin ich in vergegenständlichter Form. Ich spiegele mich in ihm, wie andere in dem blitzblanken Auto vor ihrer Haustür.

    Ich fühle mich jedoch nicht genötigt, jedes menschenverachtende Pamphlet zu kommentieren. Die ganze Last des sozial gerechten und politisch fortschrittlichen Denkens lastet ja schon auf Uwes Schultern. Und dass man bei dem Bemühen aufzuklären und gegen Vorurteile und Ignoranz anzuschwimmen, immer wieder bei Null anfangen muss, ist ja auch im wirklichen Leben so, und in der Schule doch wohl erst recht, oder? Das wirst du aus einem solchen Forum, wo die Teilnehmer fluktuieren, auch nicht rausbekommen. Umso wichtiger ist es mir, im Laufe der Zeit einen Konnex mit einigen Verständigen herzustellen, mit denen man sich nicht bloß im Kreise dreht, sondern ggf. in konzentrischen Kreisen um ein Problem eine allmähliche Höherentwicklung erscheint.

    Das ist aber, glaube ich, tatsächlich nur in geschlossenen Zirkeln möglich. Ich hatte das eine Zeitlang sehr produktiv als Mailkontakt-Runde, zeitweilig als politischen, zur Zeit als einen philosophischen und einen literarischen Lektürezirkel. Aber da bewegt man sich eben im Zirkel, und um eines potenziell größeren wechselseitigen Wirkungskreises willen muss man wohl die von dir benannten Negativaspekte in Kauf nehmen.

    Die ganze Diskussion hier ist m.E. viel zu vordergründig, um auch nur annähernd zu erfassen, worin die Ausgangsprobleme, jenseits von Schuldzuweisungen, begründet sind, ich bin gespannt, ob und wie Bronski überhaupt auf meine Gedanken und Bedenken eingeht. Was hier erscheint, sind m.E. Symptome eines durch die neuen Medien bedingten umfassenderen kulturellen Umbruchs.

    Im 17. Jhd. noch waren Schriftsteller und Lesepublikum eine einheitliche, neu entstehende bildungsbürgerliche Schicht. Das Schreiben von Büchern wurde von den Verlagen mit anderen Büchern honoriert, man kannte sich, traf sich auf der Leipziger Buchmesse und tauschte Bücher aus.

    Im 18. Jhd. erfolgt allmählich die Trennung in professionelle Schriftsteller und ein Roman-verschlingendes, vorwiegend weibliches, Publikum. (Das Lesen von Romanen galt übrigens konservativen Kulturkritikern als ähnlich verderblich für Bildung und Sitte wie heute das Fernsehen.) Trennung heißt: Nicht jeder, der lesen kann, kann auf dem entwickelten Niveau schreiben, das Gros der Lesenden denkt auch nicht daran, sich schriftstellerisch zu betätigen.

    Was aber gewiss bis in die jüngste Zeit galt ist: Nur, wer belesen ist, kann auch schreiben. Das galt sogar für Journalisten. Im Zuge der massenhaften Ausbreitung von Internetforen erscheint nun offenbar ein ganz neuer Kulturtypus: Millionen nicht lesende, offenbar zum Teil kaum des Lesens, zumindest von komplexeren Texten, mächtige Amateur-Schriftsteller, des konsistenten und elaborierten Schreibens natürlich in noch geringerem Maße mächtig, erheischen Aufmerksamkeit und Verstehen von z.T. schlechterdings nicht Verstehbarem.

    So etwas heißt dann ggf. emotionales vs. elaboriertes Schreiben. Im Extremfall sieht so etwas z.B. so aus: Statt:

    „Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, dass meine Kunst darunter leidet.“ (aus: Goethe, die Leiden des jungen Werthers):

    „Kein Bock zum Zeichnen *lol*“.

    Was für ein Ausbund an überschäumender Emotionalität im Vergleich zum trockenen Goethe!

  52. „Daher würde ich es begrüßen, wenn die Blogthemen sich nicht nach den Leserbriefen richten würden, die Themen länger geöffnet blieben und neue Impulse sich direkt in die jeweilige Diskussion einfügen würden.“

    Das kann ich, unterhalb der Schwelle der beschriebenen allgemeinen Problematik, nur unterstützen. Genauso war es übrigens im alten, vorbronskischen politischen Blog.

    In dem Zusammenhang folgende direkte Fragen an Bronski:

    1. Geht es tatsächlich nur um eine Weiterentwicklung des Blogs, oder droht es auch ggf. eingestellt zu werden?

    2. Ist die Bindung an die Leserbriefe unabdingbar, oder sind auch alternative Konzepte in deiner bzw. eurer Planung?

    3. Wenn Bindung an die Leserbriefe bzw. die Print-Ausgabe: Wieso kommst du nicht auf den naheliegenden Gedanken, statt der von dir selber beklagten Redundanz und ggf. dem von Susanne beklagten Beginn bei Null nach zwei oder drei Wochen, meinetwegen auch anhand eines neuen Artikels, auf diesen im laufenden Thread zu verweisen und ggf. Leserbriefe dort einzustellen? Dadurch würde die Kontinuität gewahrt, die Diskussion womöglich neue Impulse erhalten und die gleiche oder ähnliche Diskussion auf zwei Schienen vermieden.

    4. Wieso ruht das Blog während deines Urlaubs? Wieso gibt es keine Vertretung? Was ist überhaupt mit den immer noch oben aufgeführten „Gastautoren“, Stephan Hebel und Peter Hanack, von dem ich noch nie gehört habe? Fühlen die sich als Gäste bei dir nicht zu Hause?

  53. aber mein lieber Heinrich, nie war es meine Absicht, dich im Regen stehen zu lassen. Ich wollte lediglich vermeiden, dass die Debatte, die schon Züge eines Hagelschauers aufwies, auch noch durch mich verursacht zum Orkan würde.

    Nachdem Bronski sich für den Platzhirschen entschuldigt hatte, war für mich dieser Punkt, über den ich mich ziemlich aufgeregt hatte, erledigt. Ich habe seine Worte als ernst gemeintes -wenn auch flapsig formuliertes- Entgegenkommen gewertet. Außerdem habe ich nachvollziehen können, wieso er meinen Kommentar –auf einer persönlichen Ebene-in den falschen Hals bekommen hatte. So könnte ich auch Feuer speien, wenn ein Schüler meine aufwändig vorbereitete Themenstellung dadurch würdigt, dass er seinen Oberkörper auf den Tisch wirft und mault: „Kack Thema, können wir nicht was anderes machen?“ Natürlich vertrete ich den „off-topic“-Gehalt meines Baisser-Kommentars betreffend, eine ähnliche Auffassung wie du. Aber ich hielt es irgendwann für müßig, mich mit Bronski darüber zu streiten, ob das Baisser nun wirklich 100 Prozent „off topic“ zu nennen sei oder nur zur Hälfte oder auf einer Meta-Ebene so gut wie gar nicht.
    Ich fühlte mich auch dadurch gefordert, dass unser Leserbetreuer meine Kritik aufgegriffen und Themen zu Europa angeboten hatte. Es nützt nichts, dachte ich mir, wenn Bronski auf Wunsch bestimmte politische Themen anbietet und das von mir/uns dadurch honoriert wird, dass niemand einen Kommentar dazu schreibt.
    Natürlich danke ich dir für die Unterstützung, Heinrich. Du hast auch hier einige Punkte genannt, die sehr bedenkenswert sind bzw. denen ich nur zustimmen kann z.B. deine Unterscheidung zwischen emotionalen und intuitiven Äußerungen. Ich persönlich schätze politische Themenstellungen insbesondere zur internationalen Politik sehr, sehe aber auch, wie schwierig und aufwändig es ist, als Laie, dazu einen Kommentar zu verfassen. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass mich die Auseinandersetzung mit Politik in erster Linie auf einer analytischen Ebene interessiert. In manchen Fällen lassen sich abstrakte Sachverhalte mit der Lebenswelt verknüpfen, sodass Beiträge dadurch persönlicher gefärbt oder anschaulicher werden, vielleicht meinte Bronski dies ja mit „emotional“. Bei Themen wie NATO erübrigt sich so etwas. Wer kann schon diesbezüglich mit persönlichen Erfahrungen aufwarten?

  54. Wie anfangen? Am besten mit einer Entschuldigung. Hier ist viel Unmut über meinen Umgang mit euch und euren Meinungen laut geworden. Bei Susanne habe ich mich oben schon entschuldigt, und nun möchte ich das bei allen nachholen, insbesondere Heinrich. Mir ist seit langem bekannt, dass du, Heinrich, Redewendungen aus dem Bereich der Natur, auch als Metaphern, nicht schätzt. Darüber hatten wir schon die eine oder andere Auseinandersetzung, auch schon in Vor-Blog-Zeiten. Ich bin der Meinung, dass sich mit solchen Bildern ohne viele Worte Inhalte einfangen lassen, die jeder vor dem eigenen assoziativen Hintergrund versteht. (Die Gefahr ist dabei allerdings vorhanden, dass diese assoziativen Hintergründe derart differieren, dass keine Einigung hinsichtlich der Deutung erzielt werden kann. Mein assoziativer Hintergrund umfasst dabei gewisse Redensweisen meines früheren Biologielehrers, der z.B. in Reibereien zwischen Schülern häufig nichts anderes sah als das Äquivalent zu Rangfolgestreitereien im Tierreich: „Die Jungbullen reiben sich wieder“, pflegte er die Sache knackig auf den Punkt zu bringen.) Manchmal, etwa bei den berühmten „ausbrechenden Kriegen“, werden bei der Verwendung solcher Metaphern Zusammenhänge ausgeblendet oder vereinfacht. Letzteres gilt auch für die „Platzhirsche“. Es ist mir (jetzt) absolut klar, dass ihr das FR-Blog nicht als euer Revier betrachtet, so dass diese formelhafte Zusammenfassung lückenhaft war und ist. Ihr fühlt euch hier zu Hause. Und das freut mich wirklich sehr, zumal vor dem Hintergrund meiner eigenen offensichtlichen Unzulänglichkeit, die viele Ursachen hat, mich jedenfalls daran hindert, euren Anforderungen immer völlig gerecht zu werden. Gleichwohl versuche ich, dieses Blog auch von außen zu sehen, seine Wirkung und Attraktivität zu beurteilen. Und da sehe ich eine Community, die sich kennt, wenn auch größtenteils nicht persönlich, und die ihre teils eingefahrenen Verhaltensmuster im gegenseitigen Umgang hat. An diesen Tisch möchte sich nicht jeder setzen. Und das ist wohl auch richtig so. Annas Kommentar # 40 hat mich zwar in meiner Vermutung bestätigt, ebenso dass sich in den Threads, die ich hier am Aktionstag aufgemacht habe, User in Erscheinung getreten sind, die vorher als Teilnehmer nicht oder fast nicht auffielen. Allerdings haben diese sich an der weiteren Diskussion nicht beteiligt. Mein Versuch ist wohl unsinnig, diese User zur Teilnahme animieren zu wollen.

    Nun, diese Erklärung kommt spät, vielleicht zu spät. Ich wollte sie trotzdem noch liefern, obwohl mir ein User, der einigen von euch seit langem bekannt ist und vor einiger Zeit von hier vertrieben wurde – ihr erinnert euch noch an Hans-Jürgen? -, am Aktionstag mailte, dass es keinen Sinn habe, meine Arbeit hier zur Diskussion zu stellen; er habe ins Blog geschaut und nur wieder die alten, ihn abschreckenden Reaktionsmuster registriert, die bei ihm jede Lust auf Teilnahme vertrieben; ich solle die Diskussionen lieber laufen lassen, keine Position beziehen. Das möchte ich jedoch nicht. Auch dieser Thread zeigt meines Erachtens, dass eure Teilhabe für mich fruchtbar sein kann. Allerdings muss ich manches, so wie Susanne es oben für sich beschrieben hat, erstmal sacken lassen; daher kommt meine Antwort erst jetzt.

    Ihr seid die Community dieses Blogs, und ich bin froh, dass es mir bisher nicht gelungen ist, euch zu verprellen. Ich will mich anstrengen, euch gerecht zu werden. Ich denke, das ist mir bisher auch mehr recht als schlecht gelungen, auch wenn der eine oder andere hier noch ganz andere Diskussionsmöglichkeiten haben möchte. Ihr mögt kritisieren, dass das Konzept, Blog-Threads mit Leserbriefen zu beginnen, nicht tragfähig sei. Ich meine beobachtet zu haben, dass sich trotzdem immer wieder gute Diskussionen ergeben haben, die dann eigene Wege gingen, sich entwickelten. Die Leserbriefe geben dazu lediglich den Startschuss, so wie Statements im Verlauf des Threads zur weiteren Entwicklung nötig sind. Oft genug begannen die folgenden Diskussionen mit Bezügen auf diese Leserbriefe, ehe es zu einem Austausch von Argumenten kam. Ich denke daher, dass ich an dieser Herangehensweise grundsätzlich nichts ändern muss, werde dem Blog aber mit eigenen Ideen und Threads, die nicht an der Bronski-Seite hängen, zu – so hoffe ich jedenfalls – mehr eigenem Profil verhelfen.

    Noch ein Wort zum Stichwort „emotional“. Anna, Susanne und BvG haben mich zu deuten versucht, Heinrich hat das auf seine Weise vertieft. Ich bin euch die Erklärung bisher schuldig geblieben, was ich damit meine. Tatsächlich ist „emotional“ zu plakativ. Ich hätte gleich besser nachdenken sollen, um euch diesen Teil der Diskussion zu ersparen – obwohl es andererseits auch erhellend für mich war zu sehen, wie ihr mich deutet. Nun, ich meine eigentlich „provozierend“ (unter Ausschluss von beleidigenden Inhalten, s. Blogregeln). Rü bzw. S.i.T. war für einige von euch sowohl durch seine Schreibweise als auch seine Inhalte („Stadtteilfolklore“) offenbar sehr provozierend, obwohl er meines Erachtens größtenteils nichts anderes getan hat, als dem, was hier teils auf hohem intellektuellen Niveau (für ihn war das abseits der Realität) diskutiert wurde, mit konkreten Erfahrungen und Beobachtungen zu begegnen. Das war schnell und aus der Hüfte geschossen, teils unüberlegt, aber eben auch recht lebhaft. Selbstverständlich muss sich niemand auf dieses Niveau begeben; niemand ist gezwungen, sich darauf einzulassen, und wenn der Diskuttant erlebt, dass er damit nicht ankommt, dass niemand mit ihm redet, wird er sich entweder anpassen oder wieder verschwinden. Ich denke allerdings, dass er manchen guten Gedanken eingebracht hat, der wegen seines Stils nicht aufgegriffen wurde. Ich bitte euch, mich nicht misszuverstehen: Natürlich schätze ich euer Niveau, eure intelektuelle Gelassenheit, eure Überlegtheit und – auch wenn du, Heinrich, es mir vielleicht nicht glauben wirst – eure Belesenheit, die sich bei dir ja in einer bewunderungswürdigen Geisteshaltung niederschlägt, also keineswegs einfach nur Bücherwissen ist. Ich schätze aber auch den provozierenden Schnellschuss. Na ja, eigentlich sollte ich euer Bemühen, dieses Blog davon frei zu halten, noch viel höher schätzen, zeigt es doch die Wertschätzung, die ihr ihm entgegenbringt. Ich hoffe, dass das so bleibt.

    Gleich weiter.

  55. Bevor ich einige von Heinrichs Fragen beantworte, hier noch ein paar Überlegungen zum Thema Redundanz von Blog-Themen. Ich kann das auch für die Zukunft nicht ausschließen, denn wie oben schon gesagt, halten sich manche Themen über mehrere Tage, Wochen oder noch länger im Bewusstsein der Öffentlichkeit und ziehen neue Leserbriefe nach sich. Diese Briefe in einen laufenden Thread hineinzustellen, ist m. E. keine gute Lösung, da dann das Problem auftritt, dass Susanne oben beschrieben hat: Diese Kommentare beginnen quasi wieder bei Null, während die Diskussion schon viel weiter ist, und können als störend empfunden werden. Andererseits bringen neue Threads möglicherweise eine neue Ausgangslage ein, etwa wenn es neue Nachrichten gibt, eine veränderte Sachlage, auf die die Leser mit ihren Briefen dann reagieren. Insofern steigen solche neuen Threads nicht an der gleichen Stelle ein wie die jeweils früheren am Beginn der Diskussion.

    Vielleicht können wir das Problem folgendermaßen lösen: Ignoriert diese Threads einfach, wenn ihr der Meinung seid, dass sie euch nichts Neues bringen. Vielleicht ergeben sich dann auf gleicher oder ähnlicher Ausgangsbasis unterschiedliche Diskussionen mit unterschiedlichen Diskuttanten, die zu einem späteren Zeitpunkt zusammengeführt werden könnten, indem ich Resümmees ziehe und in einem neuen Thread erneut zur Diskussion stelle. Das muss man ausprobieren; es könnte aber spannend werden. Wenn sich keine solchen Paralleldiskussionen ergeben, werde ich daraus meine Schlüsse ziehen, dessen könnte ihr sicher sein.

    Nun zu Heinrichs Fragen.

    „1. Geht es tatsächlich nur um eine Weiterentwicklung des Blogs, oder droht es auch ggf. eingestellt zu werden?“

    Das Blog läuft zu gut, um eingestellt zu werden. Mir geht es um die Weiterentwicklung.

    „2. Ist die Bindung an die Leserbriefe unabdingbar, oder sind auch alternative Konzepte in deiner bzw. eurer Planung?“

    Die Bindung ist einerseits unabdingbar, daher werde ich vom Konzept, Diskussionen hier eher mit Leserbriefen als mit eigenen Beiträgen zu eröffnen, weiter verfolgen. Für dieses Konzept, das von der Print-Seite her gedacht ist, wurde die Bronski-Seite mit dem European Newspaper Award ausgezeichnet, einer Art „Zeitungs-Oscar“. Das heißt aber nicht, dass das ausschließlich so laufen muss. Wie ihr gesehen habt, habe ich neulich (Israel) ein Thema aufgemacht, dass mit Leserbriefen nichts zu tun hatte. Dafür musste ich mich dem (berechtigten) Verdacht aussetzen, Rotwein habe dabei eine Rolle gespielt. Ich habe deine, Heinrichs, Bemerkung nicht vergessen, ich solle dann doch öfter mal eine Flasche köpfen. Nun, wenn meine Zeit es zulässt …

    Was mir aber konkret vorschwebt, ist Blogtalk. Da habe ich verschiedene Themen in der Vorbereitung – die leider recht aufwändig ist, so dass ich das wohl nur in gewissen Abständen machen kann.

    „3. Wenn Bindung an die Leserbriefe bzw. die Print-Ausgabe: Wieso kommst du nicht auf den naheliegenden Gedanken, statt der von dir selber beklagten Redundanz und ggf. dem von Susanne beklagten Beginn bei Null nach zwei oder drei Wochen, meinetwegen auch anhand eines neuen Artikels, auf diesen im laufenden Thread zu verweisen und ggf. Leserbriefe dort einzustellen? Dadurch würde die Kontinuität gewahrt, die Diskussion womöglich neue Impulse erhalten und die gleiche oder ähnliche Diskussion auf zwei Schienen vermieden.“

    Meine Bedenken dazu habe ich eingangs dieses Kommentars schon geäußert. Die Erfahrung zeigt, dass die erhofften neuen Impulse, die ich natürlich ebenfalls begrüßen würde, eher als störend empfunden werden, da sie nicht aus der Diskussion heraus entwickelt sind.

    „4. Wieso ruht das Blog während deines Urlaubs? Wieso gibt es keine Vertretung? Was ist überhaupt mit den immer noch oben aufgeführten ‚Gastautoren‘, Stephan Hebel und Peter Hanack, von dem ich noch nie gehört habe? Fühlen die sich als Gäste bei dir nicht zu Hause?“

    Ich habe Stephan Hebel und andere mehrfach um neue Gastbeiträge gebeten. Die Erfahrung zeigt, dass alle Autoren, die dafür in Frage kommen, zu stark in die Zeitungsproduktion eingebunden sind. Es kommt ja nicht nur darauf an, hier Themen zu eröffnen; die Diskussionen, die daraufhin zustande kommen, müssen begleitet, evtl. muss mitdiskutiert werden; zumindest müssen aber alle Kommentare gelesen und geprüft werden. Das bedeutet mehr Arbeit, als du denkst, und ist für die Kollegen nebenher nicht zu leisten. Ich habe mit Viktor Funk gesprochen, der dir ja ebenfalls bekannt ist, und er will versuchen, hier das eine oder andere Thema zu eröffnen, kann es aber nicht versprechen, da er ebenfalls stark eingebunden ist. So bleibt eben nur die eine Möglichkeit, die von allen die schlechteste ist: das Blog in dieser Zeit ruhen zu lassen.

    Ich werde jetzt noch mal die vorangegangenen Kommentare nachlesen. Sicher habe ich nicht alle Fragen beantwortet, insbesondere auf Uwes Kritik bin ich nicht eingegangen. Aber insbesondere nach meiner Antwort auf Heinrichs vierte Frage kannst du, Uwe, dir sicher denken, warum eine Diskussion zwischen dir und FR-Redakteuren nicht klappen kann, auch wenn nicht nur du dir das spannend vorstellst.

  56. Hallo Bronski,
    ich möchte mich bei Dir bedanken, dass Du ausführlich auf die Kritik der Blogger eingegangen bist und auch mit Dir selbst kritisch verfahren bist. Das schafft nicht jeder. Dein Hang zum Einerseits und Andererseits bleibt jedoch nach wie vor bestehen, so dass mich beim Lesen Deines Textes das Gefühl beschleicht, eigentlich willst Du alles so belassen wie es ist. Einen neuen Begriff hast Du eingeführt: Blogtalk. Nett wäre, Du könntest das Wort näher erläutern.

  57. @ bronski

    Auch Dank von mir für den Antworttext.

    Ich kann darauf nicht groß antworten, da Sie auf meine beiden Texte, wie Sie selber richtig sagten, nicht wirklich eingegangen sind. Die Grundantwort gaben Sie dazu – für mich allerdings ohne wesentliches Argument – schon in #3.

    Zwei Dinge will ich aber doch sagen:

    1) Mein Vorschlag geht weiter, als Heinrichs Modifikation, vom leserbriefbasierten Blog sich zu lösen. Heinrich strebt, wenn ich ihn recht verstehe, einen Blog an, der stringente und intelligente Diskussion interessanter Inhalte zuläßt, die in der Regie der Leser bleibt, die ein Moderator persönlich beleben kann und soll. Das ist auch für mich die Basis, wie ich sie in #1 und #32 versuchte zu beschreiben.

    Allerdings gehe ich noch einen Schritt weiter, da ich die Rückantwort und die mögliche Reaktion der gastgebenden Zeitung gegenüber den schreibenden Lesern mir wünschte. Eine antwort, die reflektieren sollte den Umgang der Zeitung mit dem Leser, den Charakter seiner Botschaft an ihn, die offensive Verteidigung des eigenen Journalismus und Möglichkeit einräumte des sich gegenseitig befruchtenden und auch Veränderungen zeitigenden Dialoges. Dies alles sollte – im gelungenen Fall – der „neue“ Blog bewirken und dokumentieren können.

    2) Ich weiss nicht, ob es so gemeint ist, wie Sie schrieben, aber es ging mir wirklich nie um „den Diskussion zwischen mir und FR-Redakteuren“, sondern um die Möglichkeit einer Plattform für alle Beteiligten, etwas in dieser Richtung tun zu können, was in der „alten“ Technik „Leserbrief“ eben unmöglich ist.

  58. Korrektur zu #61:

    Im vorletzten Abschnitt muss es natürlich heißen

    „Eine Antwort, die reflektieren sollte den Umgang der Zeitung mit dem Leser, den Charakter ihrer (= der Zeitung) Botschaft an ihn, …“

    nicht „seiner Botschaft“

  59. @bronski

    Ich denke, eine echte Weiterentwicklung des Blogs wäre eine Rubrik „Konsens“, worin Du kurze Texte ablegen kannst, über die man sich geeinigt hat.
    Man könnte sich auf diese mit wenig Aufwand beziehen und immer wieder „sicheren Boden“ erreichen.

    Das könnte ja auch ein Informationspool für Deine Kollegen werden. die dann recht einfach in einem Artikel schreiben könnten:
    „Wie schon Blogger XY sagte, sind die Dinge so und so…“

    Mit einer ordentlichen Zitat-Datenbank kein Problem.

  60. @cross_topic

    Ich wäre sehr dafür, drängende Themen lebendig zu halten, im Blog und im Print.
    Wieder und wieder: „Lea-Sophie“ !
    Was geht voran, was sind die Lösungen, wo sind die Anebote für Eltern und Kinder in Not?
    Dies sollte ein Kernthema werden, hier wie dort, um echte Wirksamkeit zu erreichen.

  61. @Theel

    Habe ich mich irgendwie auf Sie bezogen?
    Ich glaube nicht.
    Was soll denn nun wieder verkehrt sein an meinem Vorschlag?

  62. Ach Bronski,

    da du meine Kritik akzeptierst und sogar noch toppst, bereue ich sogleich, dass ich sie z.T. so scharf formuliert habe. Jedenfalls schließe mich dem Dank und dem Lob deiner bewunderungswürdigen Geisteshaltung an, die letztlich aber ja auch für dich keineswegs verkehrt ist:

    Die Selbstkritik hat viel für sich.
    Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
    So hab‘ ich erstens den Gewinn,
    Daß ich so hübsch bescheiden bin;

    Zum zweiten denken sich die Leut,
    Der Mann ist lauter Redlichkeit;
    Auch schnapp‘ ich drittens diesen Bissen
    Vorweg den andern Kritiküssen;

    Und viertens hoff‘ ich außerdem
    Auf Widerspruch, der mir genehm.
    So kommt es denn zuletzt heraus,
    Daß ich ein ganz famoses Haus.

    (Wilhelm Busch)

    Dein Lob ehrt und freut mich besonders, da ich mich darin jedenfalls in meinem Bestreben durchaus wiederfinde. Ich denke, man muss gar nicht so viel lesen, sondern nur das Richtige, und das auf die richtige Weise. Lessing zeigt uns hier einmal mehr die Leitlinie:

    „Aber, bey Gott, so ist es! Wer aus den Büchern nichts mehr lernt, als was in den Büchern steht, der hat die Bücher nicht halb genutzt. Wen die Bücher nicht fähig machen, daß er auch das verstehen und beurtheilen lernt, was sie nicht enthalten; wessen Verstand die Bücher nicht überhaupt schärfen und aufklären, der wäre schwerlich viel schlimmer dran, wenn er auch gar keine Bücher gelesen hätte.“
    (Gotthold Ephraim Lessing, Sogenannte Briefe an verschiedene Gottesgelehrte, 1779)

    Ich habe im übrigen natürlich überhaupt nichts gegen eine bildhafte Sprache, sofern sie nicht verschleiernd oder gar demagogisch benützt wird. Schön jedenfalls dass dir mein Beispiel von den vulkanartig ausbrechenden Kriegen in Erinnerung ist, bei welchem Ausdruck eskamotiert wird, dass und von wem ein Krieg gemacht wird, und bei der scheinbaren Naturkatastrophe „Asylantenflut“ hört der Spaß ja nun wirklich auf.

    Dagegen darfst du mich aber getrost „Hirsch“ nennen, wenn du das schwach gebeugte Substantiv nicht, wie Susanne, falsch deklinierst. Bei meinen vielfältigen Motorradtouren durch die Republik musste ich Sprachpurist mich jedenfalls in jedem dritten Dorf bremsen, nicht zu bremsen, um im Dorfgasthof kundzutun, es heiße „Zum Hirsch“, und nicht „Zum Hirschen“.

    Und du hör‘ bitte auf, „Diskuttant“ zu schreiben, ich assoziiere dann immer „Dilettant“! Denn die Assoziation ist durchaus ein kognitiver und kein emotiver Akt.

    Was mich an deiner Kritik gestört hat, ist, noch einmal, zumal die Verkehrung, die in deinem Urteil erschien. Nicht das Assoziative und Aphoristische hat mich z.B. an S.i.T.s Kommentaren gestört, sondern ich fand sie über weite Strecken schlicht unverständlich. Im übrigen gab und gibt es viel häufiger zum Teil herabwürdigende Kritik („Klugscheißerei“ u.ä.) von den Freunden der Einfachheit an elaborierten Schreibern als umgekehrt, den Sonderfall Uwe Theel mal außer acht gelassen, der sich auch der Verdrängung Hans-Jürgens, wie manch anderer, rühmen darf und endlich mal meine Kritik ernst nehmen und auf sich beziehen könnte, statt sie auf mich rückzuprojizieren.

    Im übrigen kann man doch m.E. gegen knackige auch aphoristische und assoziative Kommentare sinnvollerweise gar nichts einwenden, und ich möchte etwa Anna ausdrücklich ermutigen, nachdem ich ihrem Wunsch entsprochen habe, wieder hier zu kommentieren, es mir gleichzutun, sich aber auch ggf. meiner und anderer Kritik zu stellen, wie umgekehrt natürlich auch. Inhaltlich lagen mir ihre Kommentare.

    Ich stimme auch deiner Befriedungstendenz: Ihr seid die Community und habt eure Tischsitten, nicht unumwunden zu, sondern würde es ausdrücklich begrüßen, wenn du weitere FR-Leser zum Bloggen ermutigen und motivieren könntest. Auch wenn es hier einige Dauerbewohner gibt, so sollte dies doch ein offenes Haus bleiben, mit neuen Zuzügen, ggf. auch unter der Begleiterscheinung von Fluktuation. Denn auch, wenn sich das eine oder andere Thema beim Tischgespräch unter Freunden vertiefen lässt, beleben und bereichern doch neue Impulse durch neue Gesprächsteilnehmer die Diskussion.

    Vielleicht darf man da nur die Erwartungen nicht so hoch schrauben oder die Klickzahlen missinterpretieren. Da würde ich mich vielleicht mal mit den Blogmastern anderer Zeitungen austauschen. Nur mal so, ist mir noch aufgefallen: Für einen Beitrag, den ich schreibe, klicke ich mich mindestens zwanzigmal, wenn ich online bin, ein, um zu sehen, was sich Neues ergeben hat, das zu lesen oder worauf zu antworten sich lohnen könnte. Es sind also, wenn sich das hochrechnen lässt, gar nicht immer die grundsätzlich Schweigenden, die die vielen Klicks verursachen.

    Ein letztes: An Viktor Funk hatte ich natürlich auch gedacht, als ich dich nach einer Vertretung fragte. Er hat sich ja leider neulich nicht weiter an seinem Thread beteiligt. Wie man aber sah, ging es auch so, und er könnte doch, trotz Zeitmangel, einfach den einen oder anderen Leitartikel ohne großen eigenen Kommentar zur Diskussion stellen und müsste auch nicht alles verfolgen. Wir können hier, wie sich gezeigt hat, ganz gut selbst aufpassen und auf grobe Vorkommnisse, die ja aber nicht so häufig sind, per Mail aufmerksam machen.

    Auf jeden Fall wäre ich daran interessiert, einige Threads offenzuhalten, z.B. „Kriegsschauplatz“ und „Israel“.

    Schöne Grüße
    Heinrich

  63. @ 66. BvG

    Lieber BvG,

    was „verkehrt“ sei an ihrem Vorschlag, wollte ich gar nicht diskutieren, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Redakteur nicht so begeistert wäre, wenn er in seinem Artikel einfach Blogbeiträge nur zitierte oder übernähme. An einen solch „einfachen“ Dialog hatte ich bei meinem Vorschlag zum Blog nicht gedacht. Nur das wollte ich deutlich machen.

  64. Lieber Heinrich,
    habe leider die Diskussion verpasst, weil ich erst gestern am späten Abend dazu gekommen bin, mal wieder hier reinzuschauen.
    Da ich im Moment mitten in den Vorbereitungen für meinen Trip ins südliche Afrika stecke, bin ich etwas unter Zeitdruck, möchte dir aber zumindest kurz rückmelden, dass ich deine Ermunterung mich hier weiterhin zu beteiligen sehr freundlich finde. Das werde ich sicher auch tun, sobald ich zurück bin und die Savuti-Löwen mich nicht aufgefressen haben…^^

  65. Liebe Anna,

    Neid, Neid, kann ich da nur sagen! Das ist ja nicht zum aushalten: Bronski in Südfrankreich, Anna in Südafrika, da muss ich wohl meine Nase auch mal in einen Reisekatalog stecken. Trotzdem natürlich eine gute Reise, und ich freue mich auf den Federkrieg mit dir!

    Susanne hatte dich ja auch schon ermuntert. Hoffentlich muss ich dann hier nicht irgendwann wieder aussteigen, weil ich mich dem Geschlechterkampf nicht mehr gewachsen fühle.

  66. @ Bronski

    Da Du mich in Deiner Einleitung indirekt ansprichst (auch ich habe, wie Susanne, die unnötige Paralelität von Threads zum gleichen Thema kritisiert), sollte ich mich auch zu Wort melden. Da ich aber erst gestern Abend von einem Urlaub zurück gekommen bin, will ich erst die einzelnen Beiträge nachlesen und mich dann (eventuell) auch inhaltlich äußern. Bereits jetzt schließe ich mich denen an, die Dir einen schönen Urlaub gewünscht haben!

  67. @ Bronski

    Lieber Bronski,

    nachdem ich mir die Threads „Werte“( http://www.frblog.de/werte/) und „Lebenskunde“ (http://www.frblog.de/lebenskunde/) noch mal angeschaut habe, kann ich meine Kritik an der Themenwiderholung nur bekräftigen. Während wir unter „Werte“ eine Diskussion mit 55 durchaus substantiellen Beiträgen geführt haben, ist unter „Lebenskunde“ bei 26 Beiträgen nichts dazu gekommen, was man bei der Fortsetzung der ursprünglichen Debatte nicht auch hätte unterbringen können. Besonders viele neue Diskussionsteilnehmer hat es auch nicht gegeben. Dies kann nicht nur an Susannes und meinem „Motzen“ liegen. Und es geht überhaupt nicht darum, ob ich „Lust“ hatte, erneut in die Debatte einzusteigen (immerhin habe ich auf meine vorhergehenden Beiträge verlinkt). Das Problem ist, dass Du das (fast unveränderte) Thema unter „Lebenskunde“ wieder aufgenommen hast, ohne auf die vorherige „Werte-Diskussion“ einzugehen. Dabei sind dort schon einige der Argumente, die Hurrelmann in seinem Kommentar und die darauf reagierenden Leserbriefschreiber bringen, kritisch diskutiert worden. Eine Aktualisierung des Eingangstextes und die Einstellung der Leserbriefzitate in den laufenden Thread (was Du auch schon früher gemacht hast), wäre eine bessere Lösung, die der Kontinuität und Qualität der Diskussion dienlich wäre.

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